Mitten in diese starke Gruppe ist auch Sölicitör gestossen, welche mit «Enemy In Mirrors» eine gelungene zweite Scheibe abliefern. Dass die Band aus der Heimatstadt des Grunge stammt, hört man hier (zum Glück!) nicht, denn das Gehörte ist lupenreiner Edelstahl mit einer der charismatischsten Frontfrau der Gegenwart. Amy Lee Carlson ist gesanglich keine Floor Jansen, besitzt aber ähnlich wie Smoulder Sängerin Sarah Ann Vincent das genau richtige Timbre und Gefühl für die Musik.
Auf dem zweiten Streich gibt es sowohl lupenreine Speed Monster der Marke «Paralysis», «We Who Remain» oder «Crimson Battle Beast», aber auch Ausflüge in den klassischen US Metal der Marke Fates Warning («Spellbound Mist») oder Chastain («Enemy Of Mirrors»). Insgesamt ist «Enemy In Mirrors» ein starkes Statement, welches tief im US-Metal Underground verwurzelt ist.
Es ist unglaublich authentisch und mit viel Liebe zum Detail (Gitarrenarbeit!) geschrieben worden. Leider war es mir bisher vergönnt, die Band live zu sehen, denn das sei ja die grösste Stärke von Sölicitör. Ich bleibe jedenfalls aufmerksam, was allfällige Tour Daten angeht…
Rönu