Wer die griechische Metal-Szene kennt, weiss, dass epische Songstrukturen sehr beliebt sind, und das ist hier nicht anders. Das Quartett bietet episch ausufernden Doom Metal, der mich in erster Linie an die genialen, italienischen Doomsword erinnert. Die Stimme von Sänger Vangelis ist also nicht genretypisch klar und hoch, sondern eher tief und rau. Die mitreissende Eingängigkeit dieser Kulttruppe erreichen Tèlma zwar nicht, aber Songs wie «Lucky Ones», «Goodbye» oder das wie zähe Lava fliessende «Lamp Post» sind dennoch nicht von schlechten Eltern.
Das orientalisch angehauchte «Dead End» braucht zwar etwas, gewinnt aber in der zweiten Hälfte an Qualität. Einige Füller finden sich leider ebenso, zum Beispiel «Dead End» und «Soil», um mal zwei zu nennen, und diese muss man, wohl oder übel, halt in Kauf nehmen. Das Debüt-Album «Man Eater» zeigt dennoch das Potenzial der Griechen, wobei ich gespannt bin, ob da in den kommenden Jahren noch mehr kommt.
Rönu