Man könnte es so ausdrücken: Auf der einen Seite bin ich sehr erfreut. Denn die Songs strotzen vor punkiger Energie, Sänger Rod Usher bringt sein (relativ hohes) Gesangsorgan auf Hochtouren, und die Instrumentalfraktion weiss, was sie tut. Allerdings sind offenbar zwei Abgänge zu verzeichnen: Gitarrist Pat Laveau scheint sein Instrument an den Sargnagel gehängt zu haben - aber was mehr schmerzt: Schlagzeuger Dr. Caligari, seit Anfangstagen mit dabei, scheint ebenfalls seinen Posten geräumt zu haben. Für Ersatz ist gesorgt, dennoch werde ich das Gefühl nicht los, man hört den Verlust an zwischen(un)menschlicher Chemie in den Songs.
Gut, kommen wir zur anderen Seite: Ich persönlich finde es einfach schade, dass die Jungs offenbar mehr an Härte als an Atmosphäre interessiert zu sein scheinen. Die Songs sind allesamt gut, keine Frage (bis auf den obligaten, auf Deutsch gehaltenen Track, den hätte man sich sparen können), aber es fehlt an, wie erwähnt, Atmosphäre, an den kleinen Details, welche früher so zahlreich vorhanden gewesen sind. Dies widerspiegelt sich auch im Cover des Albums - es ist Horror-ähnlich, aber es schreckt nicht mehr so wie früher.
Man kann dies nun als Entwicklung der Band anschauen, keine Frage, und wenn man nicht in alles involviert ist, was in der Zwischenzeit passiert ist, sind all diese Entscheidungen schwer nachzuvollziehen. Deswegen: Geht mit den Jungs nicht allzu hart ins Gericht, denn es klingt alles immer noch nach The Other. Nur halt anders als früher. Geschmackssache!
Toby S.