Das Album beginnt mit «A Pact Written In Bone Dust», einem langsamen und friedlichen Gitarrentrack, bevor der Titeltrack mit kehligen Vocals, dreckigen Riffs und unerbittlichem Drumming losbricht. Zu diesem Zeitpunkt wirkt das Gehörte noch interessant, da der Track schnell, rau und rotzig ist. Der zweite und dritte klingt in etwa gleich wie der erste, und auch Nummer vier und fünf schlagen in dieselbe Kerbe. Was sich jetzt etwas vernichtend anhört, muss nicht zwangsmässig vernichtend sein, denn viele DM-Fans mögen genau diese Eigenschaft. Ein verlässliches durchgaloppierendes Tempo an das man sich halten kann.
So verkörpern auch die kommenden Titel alles, worum es beim OSDM-Sound geht: schnelle, dumpfe Vocals, Midtempo-Drumming, Powerchord-getriebene Riffs und ungeschliffene Aggression. «Beneath The Shroud» taucht weder in die moderne Technik noch in progressive Elemente ein, sondern ballert alles ziemlich ungeschliffen und roh raus. Sepulchral versuchen wirklich nicht, ihre Musik neu zu erfinden, sondern bleiben dem Gitarren-Sound und dem hallenden Kehlkopf-Gesang aus den 90ern treu.
Leider ist dieser Hall auch ein Kritikpunkt, denn zwischenzeitlich ertrinkt ihr Sound beinahe in Hall und Bass, auch wenn die Produktion ansonsten in Ordnung ist. Sepulchral sind sicherlich keine schlechte Band, aber ihr Sound bleibt zu sehr im grauen Mittelfeld stecken und es gibt nichts, wodurch sich die Truppe von anderen abheben könnte. «Beneath The Shroud» ist eine typische Platte für all jene, die nicht viel anderes mögen als Death Metal aus Schweden, aber dieser Longplayer ist definitiv besser als das Debüt-Album.
Oliver H.