Wer es nicht glaubt, erhält die vier damals veröffentlichten Lieder eingebettet in das neue Album im neuen Soundgewand gleich mit. Damit gelingt die "erste Weltumrundung"», so in etwa der Albumtitel, grandios. Dazu kommt ein Konzept, das viele Episoden für weitere, musikalische Seefahrten bietet. Elcano befassen sich in ihren Texten mit Juan Sebastian Elcano der Teil der Magellan-Expedition war, diese aber Vergleich zum berühmten Kapitän Ferdinand Magellan auch tatsächlich zu Ende führte und vor allem überlebte. Diese damals eigentlich nicht beabsichtigte bis gar explizit verbotene Weltumrundung steht also im Zentrum dieser Nautic Metal Band.
Und ja, so dramatisch die Ereignisse damals sowohl für die Crew, wie auch für die neu entdeckten und teilweise (aus heutiger Sicht) unzimperlich behandelten Eingeborenen waren, so herrlich dramatisch und abwechslungsreich ist auch die Musik von Elcano. Auf auf einem Heavy Metal Fundament bauen sie Elemente aus Folk, Black Metal, Musical, Doom, Pop, Rock und Power Metal in die elf Lieder ein. Das sieht auf dem Papier ziemlich abenteuerlich aus, gelingt musikalisch aber hervorragend. Und ja, so was wie «The First Circumnavigation Of The World» hat man meines Wissens ins dieser Form noch nie gehört und überzeugt mich restlos.
Einziger, aber spürbarer Schwachpunkt ist leider der Gesang, denn sowohl die Stimme von Josy Fine wie auch diejenige von Marc Meli weisen noch deutliches Potenzial nach oben auf. Das betrifft sowohl das Treffen einiger Töne, wie auch das Stimm-Volumen. Gelingt es Elcano, dieses Manko (im besten Fall ohne Besetzungswechsel!) auszumerzen, sehe ich bei Band und diesem Album ein äusserst hohes Potenzial. Nimmt man dazu die Sympathie, welche Elcano sowohl mit ihrer durchdachten Live-Darbietung wie auch mit dem liebevoll gestalteten CD-Booklet ausstrahlen, kann hier eigentlich nur Grosses Entstehen. Elcano sind definitiv eine lohnenswerte Ergänzung der einheimischen Metal-Szene und eigentlich auch für den internationalen Markt.
Roger W.