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Am 13. November 2024 traten Dream Theater in Zürich auf – und spielten die exakt gleiche Setliste, wie sie jetzt auf dem neuen Live-Album zu hören ist. Aufgenommen wurde aber nicht das Schweizer-Konzert, sondern das von Paris.
Es dokumentiert nicht nur den 40. Geburtstag des Prog-Metal-Könige, sondern auch die Rückkehr von Gründungsmitglied und Schlagzeuger Mike Portnoy. Dieser zeichnete sich wie früher für die Liederauswahl verantwortlich. Und diese ist schlicht exzellent. Umso schöner, dass er auch Songs berücksichtigte, die während seiner Abwesenheit mit Trommler Mike Mangini aufgenommen wurden. So kommen «Barstool Warrior» und «This Is The Life» zu Liveehren. Mit «Night Terror» wagte man gar einen Ausblick auf das im Februar 2025 erschienene und damals noch nicht veröffentlichte neue Album «Parasomnia». Wobei «Night Terror» damals bereits offiziell auf YouTube zu hören war.
Das neue Live-Album zeigt die Lieder nun so, wie sie auch in Zürich zu hören waren: Roh, episch, hart, verletzlich und schlicht genial. Dass man vom Publikum auf diesem Live-Album nicht mitbekommt, ist der Musik von Dream Theater geschuldet, die eher zum stillen Mithören als zum Mitgröhlen einlädt. Ich selber habe bisher auf fast allen Dream Theater-Konzerten und den unzähligen Live-Alben Lieder für mich entdeckt, die ich bisher "nur" kannte, aber nicht liebte. In Zürich war es etwas das 25-minütige geniale «Octavarium», auf dem neuen Album jetzt «Hollow Years». Letzteres dehnen hier Dream Theater von ursprünglich knapp 6 auf über 14 Minuten aus, spendieren ihm ein lautmalerisches Gitarrenintro, ein ausuferndes emotionales Gitarren-Solo und ein fanfarisches Ende. Dabei handelt es ich hier im Ursprung doch um eine eher schlichte aber effektvolle Pop-Rock-Nummer.
Das die Prog Metaller aber auch Metal können, beweisen sie h mit «Constant Motion» und dem entfernt an Metallica erinnernden «As I Am». Dream Theater präsentieren auf diesem Live-Album schlicht sämtliche musikalische Aspekte ihres Könnens. Und gerade das macht dieses Werk so wertvoll. Das von den Meisterwerken «Metropolis Part 2» und «Images And Words» gleich vier und drei Lieder berücksichtigt wurden, stört dabei überhaupt nicht.
Es sind schliesslich die Alben, die für die Karriere von Dream Theater am Entscheidendsten waren. «Quarantieme – Live in Paris» ist schlicht für alle Musikinteressierten: Für solche, die einer dieser Auftritte dieser Konzertreihe nochmals erleben möchten, für solche, die es verpasst haben, und für solche, welche Dream Theater erst jetzt für sich entdecken möchten. Ich bekomme hier immer wieder beim Hören Gänsehaut. Und das ist etwas, was bei mir nur ganz wenige Bands zu erzeugen mögen.
Roger W.