
Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Es soll ja Leute geben, die in KNORKATOR nur oberflächliche Chaos-Macher sehen. Das dem nicht so ist, beweisen sie einmal mehr mit einem neuen Album. Hier sind nicht Chaoten am Werk, sondern fünf Musiker, welche unglaublich kreativ und vielfältig am Werk sind.
Das betrifft sowohl die Musik, wie auch die Texte. Letztere sind mal einfacher zu entschlüsseln («Steh auf» oder das bedrohliche «Unheil»), mal vieldeutig (wie bei der Gesellschaftskritik «Unkraut») oder schlicht Kunst («Ismus»). Wie in der Vergangenheit wirken sie dabei nie plump, sondern stets intelligent. Wobei sie immer wieder zynisch böse singen, um anschliessend ganz normal weiterzumachen. Diese Vielfalt widerspiegelt sich auch bei den Arrangements. Knokator beherrschen den an Rammstein angelehnten Industrial Metal, können aber auch einfach mal nur Gesang und Klavier. Sie beharren hier auf ihrer künstlerischen Freiheit, schaffen Epen aber auch das 8-sekündiges Instrumental «ACDC», weil das hier kurz angespielte Riff wie eines der Australier klingt.
1995 gründeten sich Knokator und zum 30-jährigen Bestehen spielten sie für das neue Album nun verschiedene Klassiker ein, sprich streuen sie zwischen die neuen Lieder. Laut Band sollten diese Lieder jetzt endlich mal so klingen, wie sie sollten. Konkret handelt es sich um «Buchstabe», «Ich verachte Jugendliche», «Liebeslied», «Hardcore» und «Ick wer zum Schwein». Diesen fünf Songs stehen acht neuen Stücken gegenüber und bilden als «Weltherrschaft für alle!» gemeinsam eine runde Sache. Ich mag dieses Album. Es schmeckt nach Freiheit, Wut, Verständnis, Liebe und nach Humor, also nach dem ganzen Leben. Mit dem neuen Langeisen «Weltherrschaft für alle!» ist Knorkator ein weiteres Meisterwerk gelungen.
Roger W.