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Manchmal kann man sich massiv täuschen: Vergass ich kurz nach dem Downloaden des AEDAN SKY Albums, dass es sich hier um ein französisches Projekt handelt, dachte ich beim Anhören immer wieder an die österreichischen Power Metaller Dragony und ihren Sänger Siegfried Samer. Stilistisch war ich mir sicher, dass dieser Mastermind hier ein Solo-Projekt veröffentlicht. Es hätte dafür alles perfekt gepasst.
Hinter Aedan Sky steckt aber der Franzose Sébastien Chabot. Diesen kennt man eventuell von seinen beiden anderen Bands Galderia und KingCrown her. In diesen ist Chabot laut Metal-Archives nach wie vor aktiv. Mit Aedan Sky setzt er nun seine eigene Vision von Power Metal europäischer Prägung um. Und ja, er macht dabei eine sehr gute Falle. Zumindest wenn man dem Album mehrere Hördurchgänge gewährt. Um den Power Metal-Olymp zu erreichen, hört man allerdings seine Vorbilder noch zu deutlich heraus.
So könnte der epische Titelsong von Manowar oder Grave Digger stammen, während sonst oft unterschwellig bis offensichtlich Gamma Ray und Freedom Call Pate gestanden haben. Das wir besonders bei «A Kingdom Of Stars» und «Beyond The Vortex Of Time» klar. Allerdings adaptiert Sébastian Chabot seine Einflüsse auch sehr hohem Niveau. Kommt positiv dazu, dass «The Universal Realm» mit rund 37 Minuten wohltuend kurz ausgefallen ist und somit gar nicht erst Gefahr läuft, Langeweile auszulösen. Dass weniger oft mehr ist, hat Chabot also verinnerlicht.
Dazu kommt seine Stimme, welche die Lieder hervorragend unterstützt, nie nervt, aber die eigentlichen Songs auch nie überragend in den Hintergrund rückt. Hier steht das Lied im Vordergrund und nicht irgendein Ego. Damit empfiehlt sich der Franzose allen, welche guten treibenden Heavy bis Power Metal mögen. Für ein nächstes Album wünsche ich mir allerdings, dass Chabot noch besser herausfindet, was ihn persönlich von seinen Vorbildern unterscheidet und das in gleich gute bis noch bessere Lieder umsetzt.
Roger W.