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Das vierte Album von Bask, «The Turning» (~40 Minuten), führt ihren ‘Heavy Americana’ -Sound aus Asheville, North Carolina, in weitere, seltsamere Gefilde. Stellt euch die weitläufigen, von Roots geprägten Landschaften vor, die ich bei My Morning Jacket so liebe, jedoch mit härteren Riffs, progressiveren Wendungen und einem Science-Fiction-Western-Konzept, das sich um «The Rider» und einen zeitlosen «Traveller» dreht. Im Kern ist es Appalachen-Musik, in seiner Reichweite jedoch kosmisch.
Musikalisch werden Banjo, Pedal Steel, Fiddle und Saloon-Piano in ein Gerüst aus tuckernden Gitarren, ‘seitwärts galoppierenden’ Grooves und pastoralen Space-Rock-Zwischenspielen integriert. Der erste richtige Song «In The Heat of the Dying Sun» gibt mit Trompete und Drone den filmischen Ton an. «The Cloth» verwebt Banjo mit schlammigen Akkorden,
«Dig My Heels» kehrt mit einem trommelgetriebenen Design und Andeutungen von Metrumspiel die Norm um und «Unwound» findet sein fehlendes Stück in Willis' Pedal Steel. Das Herzstück «Long Lost Light» stützt sich auf Cello (Franklin Keel), Geige und Klavier und sorgt so für echte Katharsis und ist für mich der Höhepunkt des Albums.
Was funktioniert: Kohäsion statt Collage, eine gelebte Mischung aus Folk-Klängen und Gewicht sowie Wrights klare, resonante Stimme, die die Erzählung trägt, ohne an Kraft zu verlieren.
Wenn MMJs panoramische Americana Ihr Leitstern ist, erkundet The Turning eine benachbarte Konstellation – mit härterer Schwerkraft und mehr Sternenlicht. Wenn Pedal Steel, Banjo und schwere Passagen ineinandergreifen, klingen Bask wie sie selbst und nicht wie ‘Stoner aus Assoziation’. Trotz einiger Unebenheiten ist dies ein selbstbewusster Schritt: Appalachen-Wurzeln, kosmische Reichweite und eine zu Klarheit gereifte Band. Abert trotzdem, hört zuerst mal rein.
Lukas R.