"Obwohl Koldbrann tief in der echten norwegischen Black Metal Tradition verwurzelt sind, wurde innerhalb der Genre-Grenzen ein eigener Sound heraus gearbeitet, der frisch, roh und anders klingt." lautet das Zitat in der Presse-Info. Dem kann ich nur teils zustimmen. Klar ist, dass Koldbrann sich wirklich tief im typischen, kalten, aggressiven und bösen Black Metal der Neunziger suhlen. In Sachen Sound höre ich aber nichts grundlegend Neues. Man merkt der Band die jahrelange Erfahrung an, heisst alles klingt sehr professionell, die Gitarren sind fies und der Gesang abgrundtief böse.
Dazu sorgen die Drums und der Bass für den nötigen Druck. Doch auch nach vier Durchgängen kristallisiert sich kein wirklicher Favorit hervor. Immer wieder geistert mir folgender Gedanke durch den Kopf. "Solide, aber irgendwie durchschnittlich". Auch wenn «Ingen Skånsel» aufgrund der norwegischen Texte noch authentischer wirkt, bleibt zu wenig hängen, um wohl in der Flut der Veröffentlichungen nicht unterzugehen. Die lange Wartezeit hat sich also nur bedingt gelohnt, obschon sich mit «Serenade Til Dodens Elende» am Schluss noch ein kleiner Ausreisser nach oben eingeschlichen hat.
Rönu