Na gut, kommen wie zur Musik: Schon der Opener, der zugleich auch den Titeltrack mimt, klingt nach The Tangent, Yes und Kaipa. Filigraner Progressive mit vielen instrumentalen kleinen Spielereien. So gehts es auch weiter, nur dass beim etwas ruhigen «Late In November» die Folk-Einflüsse im Vordergrund stehen. Dem entgegen steht das eher rockige, etwas schwere «The Groke», eine willkommene Abwechslung. Sänger Patrick Lundström, der auch noch bei Kaipa in Diensten steht, macht seine Sache gut und performt sich souverän durch die Progressive-Songs hindurch.
Das Herzstück dieses Werkes ist sicher das 26 Minuten (!) lange «A Dangerous Journey». Ein durchdachter Prog-/Folk-Song, der zunächst nach Jethro Tull, dann nach Kaipa und schliesslich wieder nach Yes klingt. Geschickt ineinander geflochten wird diese Nummer durchgehend spannend gehalten. Fette Chöre, die fast nach Queen klingen, werden ergänzt durch Lundströms variablen Gesang. Spannend ist auch, dass die ersten zehn Minuten völlig ohne Drums auskommen. Später werden schräge Progressive-Parts und schöne Melodien nachgereicht, klasse gemacht.
Alle oben genannten Bands hinterlassen immer wieder ihre musikalischen Spuren in diesem verrückten, aber sehr hörenswerten Opus. Gegen Ende sind sogar noch Parallelen hin zu Spock's Beard auszumachen. Die Schweden liefern hier mit «The Hemulic Voluntary Band» reines Kraftfutter für verwöhnte Proggies ab. So macht diese Wiederveröffentlichung ja doch noch Sinn für alle, die Ritual bisher noch nicht auf dem Radar hatten.
Crazy-Beat