Das auch über Out Of Line Music veröffentlichte Video ist eine Collage aus provokanten Bildern: intime Begegnungen, groteske Figuren, bizarre Festmähler und Gewalt-Ausbrüche sind darin zu sehen. Diese sind zu einer seltsamen, traumartigen Erzählung verwoben. Solche Extreme sind für Lindemann nichts Neues, doch die letzten Momente des Videos enthalten eine bewusste Anspielung auf den Filmemacher David Lynch, dessen verstörender wie hypnotischer Stil die Stimmung und Komposition des Videos deutlich prägt.
Die Single erscheint im Vorfeld von Lindemanns Solo-Auftritten bei den europäischen Gigs in diesem Sommer und Herbst, der ihn auch in die Schweiz bringt. Für Sammler wird sie am 8. August 2025 auch als limitierte Picture-Vinyl und Minimax-Picture-CD exklusiv im Out-Of-Line-Shop erhältlich sein. Worum geht es im Song? Ein gequälter Erzähler bewegt sich durch einen Traum, der sich wie ein Sturz anfühlt: Die Zeit verbrennt, Erinnerungen zerbrechen und selbst die "Engel" scheinen nur für ihn zu singen.
Schwere Flügel, schwarze Tore und ein nicht vergebender Himmel werden zu Symbolen für Scham, Begierde und ein Selbst, dem er nicht entkommen kann. Der langsame und unerbittliche Puls des Songs ist wie ein Ritual, intim und doch bedrohlich, während die Lynch-artigen, surrealen, gewalttätigen und abwechselnd zärtlichen Bilder einen Geist widerspiegeln, der zwischen Verehrung und Untergang gefangen ist. Es ist weniger ein Gebet um Erlösung als vielmehr ein in Fieberstimmung ausgesprochenes Geständnis.
Voyeurismus, Kontrollsucht und das Bedürfnis, gesehen zu werden, verflechten sich, bis die Identität verschwimmt. Am Ende ist der engelsgleiche Chor kein Trost, sondern ein kaltes Schlaglicht auf einen privaten Zusammenbruch. «Und die Engel singen» ist eine Single, die in mehreren Versionen erscheint. Sie verbindet Till Lindemanns düstere Theatralik mit einer Veröffentlichungs-Strategie, die sowohl Gelegenheits-Zuhörer als auch eingefleischte Sammler anspricht. Der Track wurde am 11.06.2025 zunächst digital veröffentlicht und später auch in physischen Formaten herausgebracht.
Dazu gehört mitunter schwarzes Vinyl, eine 7"-Picture-Disc sowie Minimax-Picture-CDs und Standard-Digipaks. Die verschiedenen Ausgaben der Single bieten dabei mehr als nur eine andere Verpackung, sprich Remixes von Hocico (Alas Caidas), Virtual Riot und White Zoo verleihen dem Lied einen industriellen, elektronischen und experimentellen Anstrich. Die Vinyl-Editionen enthalten den Original-Song, zusammen mit dem Hocico-Remix, während die erweiterten CD-/Digital-Versionen alle drei Neu-Interpretationen bieten.
Hocicos Beitrag, der vor den physischen Formaten veröffentlicht wurde, verleiht dem Song eine elektro-industrielle Bedrohlichkeit. Virtual Riot fügt cineastische Bass-Drops hinzu und White Zoo reduziert den Song auf einen kälteren, minimalistischeren Puls. Über alle Formate hinweg fühlt sich «Und die Engel singen» ebenso sehr wie ein Sammlerstück an wie eine Musikveröffentlichung, ein Spiegelbild von Lindemanns Talent, jeden Song in ein multisensorisches Erlebnis verwandeln zu können.
Lukas R.