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Ten56. sind gekommen, um die Macht zu übernehmen. Die Band um Sänger Aaron Matts, Schlagzeuger Arnaud Verrier, Bassist Steeves Hostin und den Gitarristen Quentin Godet und Luka Garotin bieten auf «IO» eine treibende Absichtserklärung.
Von der wilden Heftigkeit ihres industriell angehauchten Deathcore bis hin zur blutigen Intensität von Matts brutalen Texten haben sich Ten56. einen Ruf als Band erarbeitet, die keine Gefangenen macht, keine Rücksicht und kein Blatt vor den Mund nimmt. «IO» ist der musikalische Angriff auf die Barrikaden der Heavy Metal-Welt. Viszeral und unerbittlich, aber dennoch reichhaltig geschichtet und gekonnt komponiert, verbirgt die Platte in jedem seiner zwölf Songs knirschende Grooves und knorrige Melodien, die immer tiefer in eine Geschichte von sich verschlechternder psychischer Gesundheit und bröckelnder Bindung an die Gesellschaft und das Selbst hinabsteigen.
Inhaltlich beschreibt das Album eine Reise, die damit beginnt, dass man von bestimmten Menschen ausgenutzt wird, dann Gefühle der Rache und Selbstzweifel aufkommen, die schliesslich in Selbstreflexion und Offenbarung enden. An jeder Ecke lauern Albträume von purer Gewalt: vom Eröffnungstrack «Doormat» über den beunruhigenden Titel «Banshee», bis hin zur Barbarei des rachsüchtigen Fiebertraums «Pig» und dem stalkenden Schocker «I Know Where You Sleep». Stimmlich ist Sänger Matts sehr breit aufgestellt und nennt dabei Frankie Palmeri von Emmure und Eminem als vielfältige, akustische Einflüsse auf seinen Gesang.
Bei früheren Veröffentlichungen wollte die Band einfach nur das lauteste und schockierendste Zeug produzieren, das sie konnte. Für «IO» hat der Fünfer definitiv einen Schritt zurück gemacht, um über Struktur, Hooks und Mitsing-Refrains nachzudenken. Aber keine Angst, die Platte behält jeden Zentimeter des Schockwerts von Ten56. Das zeigt sich an den kreischenden Elektronikklängen von «Icu», den hämmernden Blastbeats von «Good Morning» und sogar in dem komisch-schrillen Infomercial-Sketch von «Lifeisachore.mov». Keine Kompromisse, bis zum bitteren Ende. Das ist die Machart von Ten56.
Oliver H.