Der leider viel zu frühe Tod vom damaligen Sänger Carl Albert hebelte die Jungs genau gleich wie auch Armored Saint (Dave Prichard) und Savatage (Criss Oliva) aus. Selbst wenn die Herren, speziell auf der Bühne, immer wieder zu überzeugen wussten, war es insbesondere das sehr instabile Line-up, welches Vicious Rumors laufend ein leicht anderes Gesicht verlieh, speziell was den jeweiligen Sänger betraf.
Mit dem neuen Shouter Chalice hat man sicherlich einen jungen Schreihals (scheint mir eher nicht so! Rsl) gefunden, der aber leider nicht, wie Carl zu Beginn oder Ronnie Munroe später, das entsprechende Gefühl für die Lieder entwickeln kann. Rein Gitarren-technisch entfacht der Fünfer jedoch erneut einen Steppenbrand, der keine Gefangenen macht, und auch die Rhythmus-Sektion ist eine feste Bank. An den Gesang muss man sich aber zuerst gewöhnen, und die Frage bleibt, wie lange Chalice (noch) dabei sein wird.
«Dogs Of War» brennt auf jeden Fall ein solistisches Feuerwerk ab, und mit dem Midtempo-Knaller «Crack The Sky In Half» erinnert vieles an die alten, glorreichen Zeiten, wenn da nur nicht dieser Gesang wäre. «Butchers Block», «Better Than Me» und der Titelsong sind trotzdem bestes Kraftfutter einer Band, die grundsätzlich noch immer viel zu sagen hat. Im Vergleich zu den früheren Grosstaten tut sich das Material auf «The Devil's Asylum» insgesamt aber eher schwer.
Tinu