Das Debüt-Album «On Target» (1992) kam inmitten der aufkeimenden Grunge-Phase ans Tageslicht. Trotz Liedern wie «Angel In Black» (was für ein Hit!), «Loaded Gun» und «Slippin' Away» verschwanden Bangalore Choir jedoch schnell wieder, da melodischer Hard Rock damals gerade zum Schimpfwort wurde. Im Grunde genommen eine Frechheit, denn das Quintett hatte tatsächlich die richtigen Songs am Start, um zu einer ganz grossen Band aufzusteigen. Dies auch deshalb weil David, neben perfekten Melodien und der passenden Härte, die Kirsche auf der Sahnetorte war.
Es dauerte einen Moment, bis sich die Jungs wieder aufrappelten und sich mit «Cadence» (2010) und «Metaphor» (2012) erneut zurückmeldeten. Die Qualität der beiden Scheiben war sicherlich gut, konnte dem Debüt das Wasser aber nicht reichen. Dies geschieht nun mit «Rapid Fire Succession: On Target Part II». Dieses Werk ist keine Kopie von «On Target», nimmt aber die Stimmung und die Klasse des 1992er Albums auf, heisst lässt die guten Achtziger aufleben.
Davids Stimme ist noch immer grandios, und die sechzehn Tracks zeugen von der damaligen Güte. Feines wie «I Never Meant To», Packendes wie «Love And War» (mit grandiosem Gitarren-Solo!), Hartes wie «Bullet Train», Aggressives wie «Trouble With The Truth» und leicht Verspieltes wie «Rock Of Ages» lassen mehr als nur aufhorchen. Sicherlich bleibt «On Target» unerreicht, aber mit dem neuen Werk werden sich alle schnell anfreunden können, welche auf melodischen Hard Rock stehen, bei dem das Augenmerk auch immer wieder auf "hart" steht.
Tinu