Erstaunlich ist die Tatsache, dass die Ansagen in Rotterdam auf Niederländisch vorgetragen wurden. Zieht man Intro und Outro ab, bleiben dreizehn Songs übrig, welche das ganze Repertoire der Deutschen aufzeigen. Vom melodischen Black Metal der Frühphase bis hin zu den progressiveren Aufnahmen wurden alle Schaffensphasen berücksichtigt. Die Produktion ist allererste Sahne, denn sie fängt die kühle und gleichzeitig dunkle Atmosphäre perfekt ein, klingt aber trotzdem nicht wie ein Demo und auch Publikums-Reaktionen sind präsent, was in diesem Genre ja nicht selbstverständlich ist.
Mitsingspielchen oder Refrains zum Mitgröhlen wie in anderen Genres sind im Black Metal live ja wirklich nie ein Thema. Keine Frage, mit diesem Live-Werk haben sich Dark Fortress ein würdiges Denkmal gesetzt, und es wird wohl so manchen Fan da draussen geben, der beim Anhören dieses Vermächtnisses ein lachendes und weinendes Auge haben wird. Ein lachendes aufgrund des Genusses von «Anthems From Beyond The Grave – Live in Europe 2023» und ein weinendes, weil dies gleichzeitig das endgültige Ende von Dark Fortress bedeutet.
Rönu