Dreizehn Tracks, dreizehn Rituale. Von der ersten Invokation an ist man gefangen in einem düsteren, mythenumwobenen Reich. Tremolo-Riffs schlängeln sich wie Eingeweide über Stein. Der Gesang dringt aus der Tiefe, nicht gebellt, sondern aus einer Kehle herausgerissen, die mit Meerwasser und Asche verstopft ist. Songs wie «One Eyed Terror» und «Abyssal Tower» greifen einen nicht nur an, sie ertränken, ersticken und verstümmeln. Melodische Phantome werden dabei mit dissonanten, knochenzerreissenden Akkorden überlagert. Man spürt förmlich die Haken im Rücken, wenn einen die Gitarren nach unten ziehen.
In der Mitte folgt eine verdrehte Pause: «Of Shores and Dripping Souls» bietet akustische Melancholie wie ein blutiges Wiegenlied, das über einem frischen Grab geflüstert wird. Macht es Euch nicht zu bequem. «Skaphism» kehrt mit aller Macht zurück und verbindet das Groteske mit dem Himmlischen in einer Ausführung, die sowohl langsame Folter, als auch göttliche Erlösung ist. Jeder Kill ist einzigartig, aber die Methode ist bekannt. Blackened Death Metal mit technischer Finesse, Lovecraft'scher Atmosphäre und einem erdrückenden Sinn für Zielstrebigkeit.
Das Tempo ist präzise wie das eines Mörders, der sich Zeit nimmt, um das Chaos zu bewundern. Selbst die Fehltritte, sprich gelegentliche Schreie oder Wiederholungen in späteren Tracks, wirken wie das Werk eines Mannes, der zu sehr von seinem Ritual eingenommen ist, um das Durcheinander zu bemerken. Der letzte Track, «All Shall Be Now Itself the Sea», ist das finale Tableau: Blast-Beats schwellen an, Melodien verklingen, und der Zuhörer wird in abgrundtiefe Stille gezogen. Kein Ende, sondern ein Opfer. «Cult Of Uzura» ist nichts für schwache Nerven. Es ist ein Konzeptmord, heisst zu gleichen Teilen Kathedrale und Kerker, Predigt und Autopsie. Ein atemberaubendes, erschütterndes Hörerlebnis. Ein Tod, für den es sich zu sterben lohnt.
Lukas R.