Dead Suns unverkennbare Mischung aus Härte, Melancholie und Melodie beweist einmal mehr, dass das kreative Feuer der Band stärker brennt, denn je. Das Duo hat sich 1996 zusammengeschlossen, um neben Johanssons Hauptband Paganizer, die melodischere Seite des Death Metals erkunden zu können. Seitdem sind Dead Sun aktiv geblieben und haben regelmässig Alben und Compilations veröffentlicht, die Johanssons unverwechselbares Songwriting und seine Hingabe an die schwedische Death Metal-Tradition zelebrieren. Die neun Tracks auf «This Life Is A Grave» bedeuten eine Weiterentwicklung für das Gespann, ohne jedoch die Wurzeln zu verleugnen.
Der Start macht «Primordial Knowledge (Where Ubbo-Sathia Reigns)», ein Paradebeispiel dafür, wie Johansson jeden Aspekt der stilistischen Bandbreite des Death Metal verinnerlicht hat. Druckvoll und direkt wie Amon Amarth, aber um ein Vielfaches dreckiger und wütender. Auch die restlichen Songs bestechen mit tödlichen Riffs. «A Midnight Serenade» ist eine brodelnde Explosion der Wildheit, mit Melodien, die fest in das Getümmel eingebettet sind. Ähnlich ist es mit «Sin Collector», einem windgepeitschten Wunderwerk, verpackt in einem perfekten dreiminütigen Bündel von Feindseligkeit.
Die meisten Songs galoppieren stoisch in mittlerem Tempo und verzichten auf Blastbeats und Dissonanzen, um direkt auf den Punkt zu kommen. «Nighttime Butterfly» ist ein besonderer Song mit mehr als nur einem Hauch von Rock ‘n’ Roll-Attitüde. «She Drank My Soul» hingegen ist ein eingängiger und atmosphärischer Song mit traurigen, gotischen Untertönen und einem grandiosen instrumentalen Exkurs. «This Life Is A Grave» würdigt das Erbe von Dead Sun (ihre erste Demo erschien 1997!) und schärft gleichzeitig das Songwriting ihres Frontmanns. Das Album ist ein weiterer Triumph, der das Potenzial hat, eine Menge neuer Leute in Johanssons unerbittliches Netz der Boshaftigkeit zu locken.
Oliver H.