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Metal Factory since 1999
Die römische Kapelle 5RAND ist nun auch schon beim wichtigen dritten Album angekommen, und der Vierer um Sängerin Julia Elenoir hat sich Grosses vorgenommen.
«Ordhalia» beginnt mit dem düsteren, pianogetriebenen Vorspiel «Lullaby For The Broken», gefolgt von «Bloodlife», das eine Mischung aus schnellen und Midtempo-Gitarren-Riffs darstellt. Der Gesang besteht überwiegend aus Growls, die zwischen tiefen und mittleren Kehlkopf-Stimmen variieren. Der Titeltrack startet mit einigen Gothic-Klängen, um zu einem rasenden Teil mit Tempo, knallharten Gitarrenriffs, Doublebass-Drumming und Blastbeats zu verkommen. «Ordhalia» ist ein Song, bei welchen die Sängerin glänzen kann, indem sie ihr gesamtes Spektrum, bei gutturalen als auch bei Clean-Vocals abrufen kann.
«The Nihilist» steigert das Mass an Intensität in Bezug auf Gitarren-Riffs und Gesang, letzterer wird veredelt durch den Gastauftritt von Milo Silvestro (Fear Factory), der den klaren Gesangspart übernimmt. Nach einer Tonne Aggression und Tempo wird erstmals Speed rausgenommen, sodass «Double Bind» fast als Ballade durchgehen könnte. Diese Verschnaufpause muss allerdings ausreichen, denn «Turbid» kehrt zum typischen Sound der Band zurück, der von mittelschnellen und kraftvollen Gitarren-Parts gespickt ist, während die Melodien eine düstere Seite offenbaren.
«Ritual Of Silence» besticht durch viele Wendungen in Tempo und Rhythmus, die von kraftvollen und donnernden Parts bis hin zu hektischen und aggressiven Elementen reichen. Der Break lässt Platz für ein ausgedehntes Gitarren-Solo, das die klassischen Melodeath-Vibes transportiert. «Lethargy» knüppelt mit aggressiven Strophenparts los, während Refrain und Break dem düsteren Midtempo verfallen. Die Strophen von «Resurge In Death» sind vernichtend, während im Refrain und im Break wieder klare Vocals hinzukommen. Das Album endet nach zehn Songs mit «Silent Line», einem Track mit viel Aggression in den Riffs und Growls während der Strophen.
«Ordhalia» wurde von Jens Bogren (Amon Amarth, Arch Enemy, Behemoth) gemastert und bietet mit einer Spiellänge von 36 Minuten zeitgemässen Metal mit tödlichem Potenzial. Die Basis bildet zwar melodischer Death Metal, aber es gibt auch Groove Metal und melodische Metal-Elemente sowie einige Gothic-Parts. Die Songs sind vielseitig, folgen aber einer klaren Struktur und einem dunklen melodischen Rahmen. «Ordhalia» rutscht zum Ende des Jahres noch als melodisches Death Metal Highlight ganz nach vorne, da es Genre-Grenzen clever überwindet, ohne an Aggressivität und Härte einzubüssen.
Oliver H.