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Willkommen in der Moderne! Die Schwestern Jules und Jyl Wilde haben sich kontinuierlich nach oben gearbeitet und es geschafft, eine Musik weiterzuentwickeln, die Aufmerksamkeit verlangt. Ihr Sumerian-Debüt «Zero.Point.Genesis» unter dem Banner THE PRETTY WILD ist der momentane Höhepunkt ihrer bisherigen Bemühungen und hat sie erfolgreich an die Spitze der modernen Metal-Bewegung gebracht.
Was an «Zero.Point.Genesis» sofort auffällt, ist die Vielseitigkeit ihres Sounds. «Paradox» startet effektiv, indem es die schweren Elemente verdoppelt, mit grossen Metalcore-Grooves im Vordergrund, während bedrohliche Schreie die Führung übernehmen. Dennoch geht es in einen poppigen Refrain über, lehnt sich an hektische Rap-Einlagen an und findet dennoch Zeit, einige EDM-artige Synthesizer und einen knallharten Breakdown einzubauen. Der Titeltrack vermittelt ein eher gruseliges Gefühl, ohne dabei an Härte einzubüssen.
Tatsächlich rollt die Soundwand des Breakdowns noch weiter als im Eröffnungs-Song, während die Grooves des Refrains zu fesseln vermögen. Dunkle Synth-Vibes unterstreichen «Living Ded», das sich stärker in Richtung Dark Pop neigt. «Button Eyes» hat eine wirklich gruselige und groovige Atmosphäre, die mit einem tanzbaren und eingängigen Sound kollidiert. Mit «Priestess» kehrt man erneut in härtere Gefilde zurück, die tief in die Welt von Spiritbox oder Poppy eintauchen.
Der Song setzt auf ein cineastisches und hämmerndes Gefühl, das nie nachlässt. Es sind wohl genau diese Schwenker, die den Zuhörer fesseln, während das Scheibe einfach weiterläuft. Die Pretty-Wild-Konstanten sind knurren, Crooning und schwere Grooves, die für Beständigkeit sorgen, und dennoch gibt es immer wieder Überraschungen, je weiter man sich im Album vorarbeitet. In der zweiten Hälfte des Albums stechen besonders folgende Tracks heraus: «The Trial», ein Slow-Burner, der sich zu einem gewaltigen Finale steigert.
Weiter die unheimliche Post Metal/Shoegaze-Ballade «hALf aLiVE» und die düsteren Gothic-Dance-Party-Vibes von «Afterlife», bei dem auch die Newcomer von Magnolia Park mitwirken. Eigentlich hat jeder Track etwas Spannendes an sich, ein Gefühl, das nach ein paar Durchläufen allerdings verfliegen könnte, aber bis dahin haben sich die Grooves bereits ins Gedächtnis gefräst. Der Ansatz für modernen Metalcore verleiht The Pretty Wild und «Zero.Point.Genesis» eine individuelle Identität innerhalb der Szene, die sowohl Metal-Fans als auch Aussenstehende anspricht.
Oliver H.