Der Opener «Bloodshed in the Name of God» stürmt mit manischer Geschwindigkeit und einem punkigen Unterton los und bereitet die Bühne für das, was folgt: einen 40-minütigen Schneesturm, der selten die Richtung ändert. «Master’s Dominion» und «Mist of Plague» (Mein Anspieltip) bieten kurze Einblicke in melodische Raffinesse. Doch die Gleichförmigkeit des Tons über die gesamte Trackliste hinweg lässt das Hörerlebnis zu einem langen, unerbittlichen Schneesturm verschwimmen.
Die knackige und sterile Produktion unterstreicht die eisige Ästhetik, nimmt den Songs aber auch etwas von ihrer Wärme, die ihnen mehr Tiefe verliehen hätte. Deathroned’s Gesang ist genauso ätzend, wie man es erwarten würde: ein ununterbrochener Schrei, der die Essenz des Black Metal verkörpert, aber irgendwann die Geduld auf die Probe stellt.
Dennoch ist «Unchained» kein schlechtes Album. Es ist solide, intensiv und seinen Wurzeln treu geblieben. In einem Jahr, in dem es von ähnlichen Veröffentlichungen nur so wimmelt, ragt es jedoch nicht über den Permafrost hinaus. «Unchained» liefert das Ritual, bricht aber nie ganz die Ketten.
Fazit: Kalt, wild, authentisch – und nicht zu unterscheiden von hundert anderen Alben dieses Winters.
Lukas R.