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Die Londoner Band THE LUNAR EFFECT ist mit ihrem dritten Album «Fortune's Always Hiding» zurück. Es erweitert die klangliche Bandbreite der Band und ist gleichzeitig von Fuzz, Groove und einer eindringlichen Melancholie geprägt.
Was als blueslastiges, retro-psychedelisches Projekt begann, hat sich zu etwas Breiterem und Emotionalerem entwickelt - zu einem Album, das Vintage-Wärme mit der Rauheit der Grunge-Ära und einem deutlich modernen Puls verbindet. Darum auch die simple Genre Kategorisierung: "Rock". Der Opener «Feed the Hand» gibt mit schwerem Desert-Rock-Swagger und einem tiefen, bluesigen Growl schon mal den Ton an. Die Chemie der Band ist unbestreitbar: Zwei Gitarren winden sich um eine dichte Vintage-Rhythmus-Gruppe, die sich sowohl locker als auch explosiv anfühlt.
«Watchful Eye» verlangsamt das Tempo und wird fast schon episch, «My Blue Veins» führt uns dann in ein dunkleres, doom-gefärbtes Terrain, dessen rauchige Leads und düstere Atmosphäre an Madrugada und die frühen Wolfmother erinnern. In den ruhigeren Momenten offenbart The Lunar Effect seine Seele. «Stay With Me» entfaltet sich als eine wunderschöne melancholische Ballade, begleitet vom Klavier, getragen von Josh Neuwfords soul-triefenden Stimme – ein Höhepunkt der Zurückhaltung und rohen Emotionen.
«Settle Down» reduziert die Dinge auf eine fast grungeartige Intimität, während «I Disappear» als nachdenkliche Ballade beginnt und sich zu einem hymnischen Crescendo à la Muse steigert. «Fortune's Always Hiding» ist ihr bislang vollständigstes Werk: ein zeitloses, emotional reichhaltiges Rock-Album, das Jahrzehnte überbrücken wird, ohne jemals seine eigene Identität zu verlieren. Wunderschön!
Lukas R.