Seit ihrem explosiven Debütalbum «HissThroughRottenTeeth» (2023) ist die Truppe mit ihrer eher melancholischen, auf Black Metal fokussierten Interpretation des Deathcore erfolgreich unterwegs. Nun kehren Mélancolia mit ihrer neuen Platte «Random.Access.Misery» zurück, um der Szene zu zeigen, dass sie eine nachhaltige Kraft sind, mit der künftig wieder zu rechnen ist. Trotz des bisherigen Erfolges hält sich die Band um Alex Hill (v), Toby Thomas (b), Mason Page (d) sowie die Gitarristen Joshua Taafe und Billy Morris musikalisch keineswegs in der Vergangenheit auf, sondern schaut mit Nu Metal-Elementen in die Zukunft, die all die Blackened Deathcore-Elemente ergänzen. Deutlich hörbar in der Leadsingle «All_Is_Rust».
Nach einem stürmischen Intro übernimmt ein schwungvoller Abschnitt mit typischen Nu Metal-Riffs, die sich unter die hämmernden Blastbeats mischen. Dies verleiht dem Song einen eingängigen Groove, der die Black Metal-Vocals auf eine erfrischende Weise ergänzt. Ein weiteres Beispiel für den Einfluss der Nu Metal-Grooves findet sich in «icanseethroughtheholesinmyhands». Während die Nu Metal-Parts insgesamt ein Pluspunkt sind, trägt auch die gesteigerte Melodik zur Faszination des Albums bei. «Lithia» ist das beste Beispiel dafür, das, mit Hunter Youngs Feature, einen mitreissenden Refrain noch explosiver klingen lässt.
Die zehn Songs auf «Random.Access.Misery» sind ein monumentaler Sprung nach vorne, für eine ohnehin schon talentierte Band und zeigen, dass Deathcore dem breiten Publikum eigentlich noch viel zu bieten hat. Eine gewisse Spannung aufrechtzuerhalten kann manchmal wichtiger sein, als ständig heavy zu klingen. Wenn Mélancolia weiterhin so starkes Material schreiben, werden sie in kürzester Zeit zu Titanen ihres Genres.
Oliver H.