Ihr Sound greift Themen wie Trotz, Verletzlichkeit und Erlösung in einer ambivalenten Welt aus Freiheit und Abhängigkeit auf. Ihre furchtlosen Geschichten und immersiven Klanglandschaften schaffen ein Erlebnis, das es den Zuhörern ermöglicht, die dunkleren, oft verborgenen Winkel der menschlichen Emotionen zu erkunden. Diese packen sie in elf Songs auf ihr Debüt-Album «Resilience.», das auf lautstarke Weise allerlei Hardcore Extreme, sprich, Metal(core), etwas Deathcore und Power Violence, möglichst dissonant und aufwühlend vorträgt. Die Tracks sind kompakt wie brutal und bleiben, bis auf einen Song, alle unter der Drei-Minuten-Marke. «Resilience» ist also kurz, aber keinesfalls schmerzlos.
Songs wie «Blasphemous.» dürften auch nicht länger sein, denn die schiere Wucht dieser 130 Sekunden würde den Zuhörer definitiv überfordern. Der Track verschiebt Ecken und Kanten, variiert das Tempo nach Lust und Laune, wiederholt das Ganze, und dies, während kreischende Gitarren sämtliche Sinne torpedieren. Auch das Djent artige «Hell.Or.High.Water.» dürfte nicht länger sein, da die Gitarren-Effekte, inklusive der heiseren, der Verzweiflung nahen Vocals kaum länger zu ertragen sind. Nebst dem Neuen, setzen Throatcut konstant und konsequent auf die Überforderung, die ihr Sound unter der Zuhörerschaft auslöst.
Das kann provozierend oder verdammt spannend sein. Innerhalb einer halben Stunde baut die Truppe unmenschlichen Druck auf die Gehör-Muscheln auf, führt einen Frontal-Angriff nach dem nächsten durch und lässt deren Herz für Breakdowns sprechen. «Resilience.» birgt den Geist und die Urgewalt der Metalcore Pioniere, gewürzt mit Death und Nu Metal Charme. Dieser ganze Wahnsinn wird elf Mal in einen rasenden Kurzsong gepresst, der trotz der eng gesteckten Grenzen seinen Freiraum erhält, um dem soundtechnischen Wahnsinn frönen zu können. Die neue Platte von Throatcut ist nichts für schwache Nerven, denn sie zermürbt, überrollt und peitscht immer im Grenzbereich des Verkraftbaren.
Oliver H.