Arroganz setzen nicht auf hohe Geschwindigkeit und abnormales Tempo, sondern folgen einem musikalischen Kompass, der in eine andere Richtung weist. Langsame, mit verzweifelter Bosheit angereicherte Songs, die mit wütenden Ausbrüchen enden. Massive Riff-Power und der heisere Gesang von -K- sind dabei zentrale Elemente der Songs und des Albums. Erwähnenswert ist dabei das wuchtige «Dungeon Soul», in dem man die verzweifelten Seelen im Kerker hören kann.
Düster und voller Melancholie ist auch das doomlastige «The Devil And My Companion» ausgefallen, das die ganze musikalische Bandbreite der Band widerspiegelt. In sieben Minuten beeindrucken Arroganz den Zuhörer mit Vielseitigkeit und enormer Härte. Mitten ins Gesicht schlägt «Deadened Rawness Of Life», wobei auch hier das Tempo nicht das Mittel zum Zweck ist, sondern die brutale Agilität, die das Album von Anfang bis Ende begleitet.
Obwohl dies das Grundmuster der Scheibe ist, enthalten die neun Songs als zusätzliche Würze noch «Guardian Of Old Scars», einen recht schnellen Track mit Breaks, der für einen besonderen Nervenkitzel sorgt. «Quintessenz» ist ein düsteres und wildes Werk, das die Klasse eines ungezähmten musikalischen Wildpferdes zeigt. Anstelle einer Houdini-Extravaganz pumpen Arroganz Eisen in ihren Sound, was zu pulverisierenden Tracks führt. Diese stossen nun die Tore zu menschlichen Abgründen weit auf.
Oliver H.