Ihr zweites Album «Tales Of Tragedy» schafft bereits beim einleitenden Sample «Devil In The Darkness» eine bedrohliche Atmosphäre, bevor es der Gewalt von «We Are One (An Ode To Murder)» weicht. Auch die weiteren Kompositionen bestehen aus geradlinigen und gnadenlosen Riffs, ergänzt durch geheimnisvollere Töne, wie zum Teil ausgefeilte Keyboard-Klänge. Die Gesangs-Parts verfolgen denselben vernichtenden Ansatz, wie auf «Ocean Grave» schön zu hören ist. Ab und an explodieren die Tracks, werden groovig und übernehmen Deathcore-Einflüsse, die die Wellen der Wut tragen.
Bei «The Demon King» wird das Tempo hochgefahren, sodass sich Doublebass und rasende Riffs unter Kluges Gebrüll duellieren, und die durchdringenden Leads ebenfalls dazu beitragen, den Track lebendiger zu machen bevor «Already Dead» einen verschnaufen lässt, bevor «Insomnia: Paranoia» wieder mit voller Geschwindigkeit über die Hörer hereinbricht. Die Schwere des Rhythmus steht im Kontrast zu den scharfen Leads, aber beide zögern nicht, sich zu einem synkopierten Sound zu vereinen. «Words Of Separation» besticht mit moderneren Samples im Hintergrund, die eine mysteriöse Atmosphäre schaffen, während der Track an Fahrt gewinnt.
«They Come At Night» zieht einen schweren Mantel des Grauens über die Zuhörerschaft, entschlossen, sie zu ersticken. Der Rausschmeisser «One More Day» macht die zehn komplett, und mischt gewalttätige Passagen mit einigen markanten wie melancholischen Momenten. Inspiriert von renommierten Bands beweisen Call Of Charon mit «Tales Of Tragedy», dass sie eine aufstrebende Kraft in der europäischen Szene sind und definitiv mit ihnen zu rechnen ist.
Oliver H.