Das neue Werk beginnt mit «Psychomachia», einem thrashigen Energieausbruch, der mit seinen rasenden Rhythmen und seiner wilden Intensität sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Von da an präsentiert die Band eine meisterhafte Mischung aus Aggression und Melodie. «Eradicate.Manifest.Define» mischt Hochgeschwindigkeits Black Metal mit Elementen des klassischen Thrash und Heavy Metal, während «Majestic Moon» sanftere, melancholische Momente einführt, die an Post-Rock erinnern, mit einem kraftvollen Piano-Part, der dem Ganzen emotionale Tiefe verleiht.
Auf «Extinct» gelingt Malphas der Spagat zwischen der rohen Wut des Black Metal und Momenten der Schönheit und Verzweiflung. Langsamere, melancholischere Passagen sorgen für Abwechslung und Nuancen, wie in «Consumed», wo ein melodisches Gitarren-Riff und stampfende Black Metal Elemente einen Kontrast zwischen Hoffnung und Verderben schaffen. «Butcher's Broom» folgt mit thrashigen Riffs und einer zarten Melodie, die in ein eindringliches, langsames Finale übergeht.
Die abschliessenden Tracks «Armada Christi» und «Astral Dissonance» zeigen die ganze Bandbreite der Band, indem sie ihre charakteristische Intensität beibehalten und gleichzeitig atmosphärische, fast mystische Elemente einfliessen lassen. Das Instrumental «Astral Dissonance» beschliesst das Album mit flirrenden Gitarren wie subtilen Dissonanzen und hinterlässt beim Zuhörer ein anhaltendes Gefühl der Mystik. Produziert von Markus Stock in der "Klangschmiede Studio E", ist «Extinct» ein klanglicher Triumph, der sowohl die aggressive, "böse" Seite der Band als auch ihre introspektiven, emotionalen Momente einfängt.
Der raue, kraftvolle Sound verstärkt seine Wirkung und macht es zu einem passenden Zeugnis von Malphas Wachstum als Band. Alles in allem ist «Extinct» eine facettenreiche und emotionsgeladene Veröffentlichung, die die besten Elemente des Black Metal mit Einflüssen des Melodic Death Metal verbindet. Malphas ist es gelungen, die Grenzen des Genres ein ganz klein wenig zu verschieben und ein Klangwerk zu schaffen, das sowohl schwer als auch eindringlich, aggressiv und wirklich zum Teil sehr melodisch schön ist. Für Fans von komplexem, dynamischem Black Metal ist «Extinct» eine durchaus coole Scheibe. Wenn Hass so schön tönt, dann her damit.
Lukas R.