Der langjährige Sänger der Band, Keijo Niinimaa, hat zwar noch Hoffnung für die Zukunft, aber was die aktuelle Lage angeht, ist seine Sicht auf «Mass Extinction» düsterer denn je: „Es scheint ewig zu dauern, bis sich wirklich bedeutende Veränderungen einstellen. Fehlinformationen, Polarisierung, Verschwörungstheorien und Zensur haben alle misstrauischer gemacht.“ Nur wenige extreme Bands haben eine so lange Lebensdauer wie Rotten Sound, und die frühen Alben «Murderworks» und «Exit» gelten nach wie vor als wegweisend für den Grindcore, obwohl sich ihre rasante Mischung aus klassischem D-Beat-Punk und schwedischem Death Metal mit jedem weiteren Studioalbum nur noch weiter verschärft hat.
Der finnische Vierer weiss, wie man seine Botschaft vermittelt. In knapp zehn Minuten durchkämmt «Mass Extinction» toxischen Konsumismus, Ausbeutung von Arbeitskräften und andere Plagen der Gesellschaft. Die Lead-Single «Brave New World» drängt hinter einer Flut von Blast Beats auf Einheit statt spaltender Politik. Während die Politik also weiterhin spaltet, hält der dreckige Grindcore von Rotten Sound ihre Anhänger zusammen, denn bei dieser Band gibt es kein Hintenrum. Es kommt immer von vorne, und dies auf direktem Weg in die Schnauze!
Oliver H.