Verbindend ist die Wucht, welche die meisten Lieder dominiert. Und natürlich dringen, wie bei fast jeder Industrial-Band welche auf Deutsch singt, Rammstein durch. Stahlmann gelingt es aber trotz offensichtlicher Nähe eigene Duftmarken zu setzen. Und das nicht nur wegen der Stimme, sondern auch wegen des doch eigentümlichen Grundtons. Stahlmann klingen bedrohlicher und trotzdem auch fröhlicher. «Intersteall» verbindet zum Beispiel Melancholie mit Hoffnung, während in «Heimlich» der Tod besungen wird. Und wenn Sänger Martin Soer zum Refrain «Und der Tod kommt heimlich» ansetzt, kann man tatsächlich etwas Angst kriegen.
Dagegen wirkt «Asche zu Asche» schon fast wieder positiv. «Luxusuniform» wird dagegen die Masse zum Mithüpfen bringen und gleichzeitig zum Schmachten. Auch hier dringt eine spürbare Melancholie durch. Schwelgerisch episch gehen Stahlmann bei «Am Firmament» vor. Wer die Neue Deutsche Härte mag und vor einem Mix aus etwas doomigen Heavy Metal sowie elektronischen Elementen nicht zurück schreckt, kann mit «Phosphor» glücklich werden. Und wenn man in Betracht zieht, wie viele Leute Rammstein an ihre Konzerte ziehen, so sollten Stahlmann künftig grossen Zuspruch erhalten, wenn nur ein Bruchteil derer die Rammstein mögen, auch Stahlmann für sich entdecken.
Roger W.