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Vor zwei Jahren veröffentlichten die Allgäuer Deutschrocker GRENZENLOS mit «AntiXtrem» einer der wichtigsten Alben der Musik-Industrie in dieser wilden Zeit. Zumindest für mich. Nur angekommen scheint die Botschaft, dass man nicht irgendwelchen Extremisten folgen sollte, in der breiten Bevölkerung leider nicht.
2025 knüpfen sie auf dem Nachfolgeralbum an diese Aussage zumindest teilweise an. Und so orte ich auf «Zwischen Augenblick & Ewigkeit» das Lied «Heimatliebe ist kein Verbrechen» als den Höhepunkt der elf neuen Lieder. Hier besingen sie, dass Heimatliebe für viele Personen wichtig sein kann – aber nichts mit Rassismus zu tun haben muss. Diese Botschaft erachte ich als enorm wichtig. Natürlich können Grenzenlos lyrisch auch viel banaler. Etwa wenn sie mit «Viva La Festival» schlicht ihre Freude über Festivals besingen. Oder mit «Grenzenlos auf Tour» über das Tourleben berichten.
«Mein Held» dagegen besingt den Tod eines geliebten Menschen, während sie in «Lebenslust von Anfang an» auf die Zeit zurückschauen, als sie mal noch jünger waren. Lyrisch präsentieren Grenzenlos wieder mal das ganze Leben und wirken dabei nie banal oder belanglos. Das ganze wird in abwechslungsreichen Deutschrock verpackt, der durchaus seine Qualität hat. Klingt Sänger Martin Kaun beim Eröffnungslied «Abenteuer Apokalypse» zuerst noch etwas nach Kevin Russel von den Böhse Onkelz, legt sich das schnell für das ganze Album.
Grenzenlos haben zwar eine gewisse musikalische Verwandtschaft mit den Böhse Onkelz, wirken aber trotzdem genügend Eigenständigkeit. Erstaunlich für die heutige Zeit ist, welchen Lauf Grenzenlos aktuell hinlegen. Denn «Zwischen Augenblick & Ewigkeit» ist seit 2020 bereits das vierte Album. Umso toller, dass sie lyrisch und musikalisch ein gewisses Niveau nie unterschreiten. Man darf gespannt sein, was da noch kommt.
Roger W.