Als geistiger Nachfolger, des mörderischen «This Is Exile» von 2008, hält man sichmusikalisch keineswegs zurück. Die zehn Songs und die seit dem zweiten Album aktualisierten Fähigkeiten der Band erlauben es ihnen, nahtlos an alte Gefilde anknüpfen zu können, ohne dabei ihre typischen Trademarks aus den Augen zu verlieren. Es ist ein erdrückend schweres Album, das Whitechapel noch selten so kraftvoll und bedrohlich klingen liess. Die Produktion fängt dies perfekt ein und erlaubt es der Musik, maximale Härte zu erreichen.
Die drei Gitarren klingen massiv, die verschiedenen Growls, Schreie und das Gebrüll des Sängers Phil Bozeman ist satter als je zuvor. Besonders die Growls kommen aus den tiefsten Kellerloch. Jeder Song ist gewaltig und voller vernichtender Aggression, und doch haben Whitechapel die Hooks nicht vergessen, für die sie schliesslich bekannt sind. Der Tennessee-Sechser weiss, wie man einen guten Deathcore-Song schreibt, nur dass sie für «Hymns In Dissonance» zu ihren schwereren, brutaleren Geschützen zurückgekehrt sind.
Die Fans der härteren Klänge dürfte diese Entwicklung freuen, denn alle, die sich von der Truppe mehr Deathcore und Death Metal gewünscht haben, erhalten genau dies. «Hymns In Dissonance» ist ein wirklich starkes und aggressives Album, das Lust auf mehr macht. Bleibt zu hoffen, dass die Truppe eines Tages die Härte mit einigen der raffinierteren Elementen verbindet und so die perfekte Deathcore-Platte vom Stapel läuft. Bis dahin sind wir gnädig und erfreuen uns der dissonanten Klänge, die hier momentan ausgespuckt werden.
Oliver H.