Schon der hymnisch treibende Opener «Dungeons Of The Damned» mit seinem unheimlichen, klagenden Frauen-Gesang und cooler Gitarren-Arbeit von Maahes lässt den Zuhörer in eine rituelle Klangwelt eintauchen, die danach in das verstörende «Aeon Ablaze» übergeht, das mich anfangs zumindest etwas an Heilung erinnert. Hier wird auch deutlich, wie sehr die Band die Melancholie beherrscht, denn Gesang und Gitarren vermitteln ein fast erdrückendes Gefühl der Verzweiflung. Der Titeltrack «Ordo Diabolicum» türmt sich dann wieder wie eine riesige Welle der Trauer auf, die mit ihrem kraftvollen, überwältigenden Sound die bedrückende Atmosphäre des Albums noch verstärkt.
«Hêlēl ben-Šaḥar» bietet zumindest anfangs eine kurze, "mittelalterliche" Atempause mit Akustik-Gitarren. «Crown Of The Gods» ertönt dann mit einem fast schon "sakralen Touch", und Lord Abagor geifert, einem wahnsinnigen Rock-Priester gleich, von seiner Kanzel auf das gläubige Volk, bevor «Chariots Of Death» einem wieder in die erstickende Leere akustischer Qualen stürzt. Der Sound ist nicht nur düster, sondern auch bedrückend und zieht einen immer tiefer in den Abgrund der Traurigkeit hinab. Der Song «Primoridal Fire» fällt für mich etwas ab, da passiert einfach zu wenig, obwohl hier traditionelle Instrumente zum Zuge kommen, doch «Vae Victis» überzeugt dann wieder.
«Ordo Diabolicum» ist ein Werk, das Geduld erfordert und keine Erlösung bietet, sondern eine unerbittliche, introspektive Meditation über Leid und Dunkelheit darstellt. Es ist ein Album für diejenigen, die bereit sind, sich den tiefsten und bedrückendsten Aspekten der menschlichen Erfahrung zu stellen, und es hinterlässt ein anhaltendes Gefühl der Hoffnungslosigkeit wie Verzweiflung. Ich mag dabei vor allem die melancholischen, melodiösen und immer wieder überraschenden Gitarren-Läufe von Maahes.
Lukas R.