«Drehbuch» klingt zwar abwechslungsreich und textlich tiefgründig, trotzdem will sich bei mir nicht dieses «super tolle» Gefühl wie zum Beispiel bei den Alben von Kärbholz einstellen. Mit letzteren kann man Schlussakkord durchaus vergleichen, mischen sie ihren Sound doch zum Rock bis Punkrock eine grosse Portion Heavy Metal bei. Auch spannend: Die Stimme von Schlussakkord-Sänger Christopher klingt für mich, als würde Tobias Bänteli der einheimischen Heavy Metaller Broken Fate plötzlich nicht auf Englisch sondern auf Deutsch singen.
Christopher verkündet seine Botschaften dem deutschsprachigen Publikum ziemlich unverschlüsselt . So etwa mit «Für ewig verbunden», in dem ein Vater zu seinem Kind singt. Auf der anderen Lebensseite handelt «Nicht ohne dich», «Abschied» und «Der alte Mann und das Meer» über das Sterben und generelle Loslassen. Hier scheint jemand eine schwere Zeit durchgemacht zu haben. Gleichzeitig gibt es aber auch die für Deutschrock so typischen Durchhalteparolen wie in «Ich bleibe wer ich bin» oder über die Liebe zum Konzertgeben in «Wir sind wieder da».
Der also intelligenten Deutschrock mag, kann hier nicht viel falsch machen. Und ja, vielleicht packen einem ja hier tatsächlich die Texte und die Musik. Und wer weiss, vielleicht bräuchte es schlicht noch mehr als die bisherigen 20 Hördurchgänge, dass mich auch die Musik von Schlussakkord packt.
Roger W.