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Samstag, 21 Juni 2025 21:02

Exodus – Zerre – Xonor in Aarau Empfehlung

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21. Juni 2025, Aarau -  KiFF
By Rönu

Wer auf actionreiche Fotos hofft, den muss ich leider enttäuschen. Die beiden Vorbands Xonor und Zerre spielten quasi ohne Front-Beleuchtung , so dass ausser ihren Umrissen kaum etwas zu erkennen war. Das Licht war beim Headliner zwar um einiges besser und ich auch entsprechend ready. Allerdings existeriert im KiFF kein Fotograben, und als der erste Ton erklang, war es unmöglich die Kamera auch nur eine Sekunde stillzuhalten. Der Moshpit war dermassen krass, dass ich mehr beschäftigt war, meine Kamera wieder heil nach Hause zu bringen. Als müsst ihr diesmal eher mit Text auskommen. Exodus hatten gerufen, und dem Aufruf folgten an diesem heissen Samstagabend viele Metalheads, welche das KiFF in eine veritable Sauna verwandelten. Zum Glück gab es im Wasser Eiswürfel, so dass man sich in der Hitze etwas abkühlen konnte. Wie das die nimmermüden Moshpit-Fans machten, entzieht sich meiner Kenntnis, aber dafür meine Hochachtung.

Xonor
Apropos Hitze: Die Schweizer von Xonor traten in Sturmhauben auf und dürften in diesen wohl ziemlich geschwitzt haben. Selbst im Publikum waren einzelne Sturmhauben auszumachen, welche den Saal schon von der ersten Band an in einen dauerhaften Moshpit verwandelten. Mit Texten wie «Lügenpresse» oder «Copkiller» bekamen Xonor in unserem Grüppchen schnell das Attribut "Antifa-Thrash" verpasst.

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Dass Xonor Sänger Donagh Ramseyer den Thurgauer Dialetkt als schönsten der Schweiz anpries, war dann aufgrund der Tatsache, dass wir in unserem Quartett zwei Berner und ein Walliser (den Aargauer lassen wir in diesem speziellen Fall mal aussen vor…, sorry A.W.) waren, eher als Realsatire zu verstehen. Ansonsten war der Thrash der Band durchaus hörbar und wurde vom Publikum auch goutiert. Man darf also durchaus gespannt sein, wo die Reise noch hingeht.

Setliste: «Race War (Lügenpresse)» - «Killdozer» - «Copkiller» - «Diy Or Die» - «Murder The Goverment» - «Dickpicks»

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Zerre
Xonor hatten vorgelegt, und es war nun an Zerre, die Spannung hochzuhalten. Einige Dutzend Fans zog es allerdings lieber an die frische Luft vor die Halle, was dazu führte, dass man etwas mehr Platz im Saal vorfand. Die Deutschen kannte ich vorher nicht, laut Quellen in den Weiten des Internets startete man als Hardcore Punk Band, wovon heute Abend aber nur noch wenig zu hören war.

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Stattdessen konzentriert man sich nun auf Thrash und das auf durchaus gutem Niveau. Leider war der Sound nicht optimal, zumindest die Ansprachen waren hinten kaum zu verstehen, und generell waren die Gitarren etwas zu leise, so dass Bass und Schlagzeug phasenweise die dominante Rolle einnahmen. Davon liessen sich die Musiker glücklicherweise nicht irritieren und verrichteten ihren Job als Anheizer wirklich mehr als ordentlich.

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Exodus
Nach erstaunlich kurzer Umbaupause war es dann soweit. Der unbestrittene Headliner betrat im nun ausgezeichnet gefüllten Raum die Bühne und sofort war hier der Teufel los. Aus meinem Umfeld waren mehrere, kritische Stimmen zu vernehmen, was die Rückkehr von Rob Dukes angeht. Etwas, was ich nach dem heutigen Abend nicht wirklich nachvollziehen kann.

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An der Bühnen-Präsenz und am Engagement kann es nicht gelegen haben, denn der Sänger hatte sein Publikum vom ersten Ton an im Griff und forderte dieses immer wieder zu Circle Pits auf. Dadurch wurde die Hitze noch grösser, so dass mein Shirt innert kürzester Zeit total durchschwitzt war. Mit «Bonded By Blood» startete man mit einem absoluten Klassiker in den rund neunzig Minuten dauernden Set. Die Setliste war dabei klug gewählt, heisst Gary Holt und seine Kumpanen glänzten durch enorme Spielfreude, einzig der Sound war mir etwas gar zu leise. Ansonsten gab es nichts zu meckern, die Stimmung war fantastisch und so entwickelte sich ein gegenseitiges Hochschaukeln der Emotionen bei den Fans und der Band.

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Das gipfelte letztlich in einem furiosen Finale mit vier absoluten Krachern der Bandgeschichte. Nach dem Gig sahen zwar die meisten Besucher aus, als wären sie durch einen Gewitter-Regen gelaufen, aber in den Gesichtern war nichts als pure Freude auszumachen. Ein sackstarker Auftritt der Amis, die noch immer eine Power und Energie auf die Bühne bringen, an welcher sich so mancher Newcomer nach wie vor eine fette Scheibe abschneiden kann.

Setliste: «Bonded By Blood» - «Iconoclasm» - «And There There Were None» - «Children Of A Worthless God» - «Fabulous Disaster» - «Brain Dead» - «Deathamphetamine» - «Blacklist» - «Prescribing Horror» - «The Beatings Will Continue» - «War Is My Shepherd» - «A Lesson In Violence» - «The Toxic Waltz» - «Strike Of The Beast»

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