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Metal Factory since 1999
09. November 2025, Komplex 457 - Zürich
By Hans-Ruedi W.
Seit rund 10 Jahren begleiten mich Halestrom mit ihrem klassischem Rock - ganz im Stil von Joan Jett und co. Beim ersten Konzert der Band, dass ich live miterleben durfte war ich ehrlich gesagt enttäuscht, dass sie quasi nur zweiter Main-Act waren (hinter Alter Bridge, die ich bis dorthin noch nicht einmal kannte). Dennoch war das Konzert toll und es war für mich keine Frage, dass ich die Band auch bei nächster Gelegenheit wieder live erleben wollte. Das war dann auch schon nur gut ein Jahr später im Komplex 457 der Fall. Und als mit Lizzy Hale beim meet-and-greet einmal kräftig in ihre Arme schloss, da wusste ich, dass die Lady und die Jungs nicht nur musikalisch genau mein Ding waren, sondern auch mega sympathisch sind.
Bloodywood
Darauf war ich nicht vorbereitet – Heavy Metal meets Bollywood. Die Band aus Neu-Dehli bringt eine tolle Mischung von kräftiger Musik gepaart mit indischen Klängen auf die Bühne. Alle Musiker waren bestens gelaunt und mega präsent auf der Bühne. Der Mann mit der Röhrentrommel (Dhol heisst das Instrument) hat das von der Dymanik her so richtig aufgemischt. Auch klasse fand ich, dass der Gitarrist (Karan) dann plötzlich eine Flöte (ähnlich einer Tin-Whistle) gespielt hat. Das Publikum ist schon ab dem ersten Song gut abgegangen und hat die Band gut in Zürich willkommen geheissen.
Halestrom
Nach dem guten Einstand der Vorband war die Stimmung ausgezeichnet, als Halestorm pünktlich die Bühne in Beschlag nahm und mit «Fallen Star» eröffnet hat . Man hat gleich gespürt, dass sich die vier Musiker schon lange kennen und gut miteinander harmonieren. Lizzy trifft die Töne sehr präzise, selbst bei sehr lauten oder schrillen Passagen. Ihre Präsenz auf der Bühne ist toll, energiegeladen, symphatisch und sehr nahbar. Arejay Hale am Drum ist ein wichtiger Bestandteil der Band, nicht nur wenn er mit seinen überdimensionierten Drumsticks sein Solo zum Besten gibt. Joe Hottinger an der Gitarre und Josh Smith am Bass passen perfekt in das Rockquartett. Der Sound war für mein Empfinden gut abgemischt und es war auch klanglich ein top Abend.
Das Programm war ein Mix von altbekannten Songs und den Tracks vom neuen Album Everest war gut gelungen. Das Publikum war energiegeladen und hat gut abgerockt. Später haben dann auch Klassiker wie «I miss the misery», «Freak like me» oder «Love bites» nicht gefehlt. Diesen August hat die Band ihr sechstes Studioalbum veröffentlicht. Eine gelungene Mischung von starken Tracks, sowohl ruhigere als auch einige mit etwas härterer Gangart. Auch immer ein fester Bestandteil der Show ist der Solo-Drum-Part von Arejay Hale, der jetzt seit 28 Jahren mit seiner Schwester zusammen das Rückgrat der Band ist.
Zugaben gab es vier an der Zahl und mit «I am the fire» auch meinen persönlichen Lieblingstrack der Band. Das Konzert wurde dann standesgemäss mit «Here’s to us» beendet.
Auch bei meinem vierten Halestorm Konzert gab es keine langweilige Minute, keinen Song den ich als überflüssig empfand. Ich freue mich schon auf das nächste Konzert. Die Band ist dermassen sympathisch und macht jeden Konzertabend zum Highlight. Wer noch nie an einem Halestormkonzert war – ich kann es wärmstens empfehlen.

