Mittwoch, 29. Oktober 2025

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Samstag, 16 August 2025 18:51

Rock The Lakes Festival 2025 in Cudrefin Empfehlung

15. bis 17. August 2025, Cudrefin (VD)
By Hand-Ruedi Werner

Rund 16'000 Metalheads sind dieses Jahr zur fünften Ausgabe des Rock-The-Lakes Festivals in die Westschweiz gepilgert. Für den Veranstalter ein neuer Rekord. Dank mehr als 500 Helfern war das Event top organisiert und hat reibungslos funktioniert. Musikalisch wurde mit einem internationalen, hochkarätigen Line-up von 37 Bands aufgetrumpft.

Egal ob man Metalcore, Symphonic Metal oder Death Metal bevorzugt, es war für jeden Geschmack ausreichend tolle Musik mit dabei. Und Top-Acts wie Heilung haben das ganze Billing dann noch zusätzlich aufgewertet und auf ihre eigene Art ergänzt. Für mich ist das Festival für 2026 schon wieder ganz dick im Kalender vorgemerkt.

Dadurch, dass das Festival nicht überdimensioniert ist, wird auch die Infrastruktur der Region nicht überlastet, was es als Besucher dann nochmals angenehmer macht, was An- und Abreise, Unterkunft und Verpflegung anbelangt.

Vorbemerkung der Redaktion: es wird nur auf die Shows von einer ausgewählten Anzahl an Bands pro Tag eingegangen. 

Freitag, 15. August 2025 (Erster Tag)

Gaerea
Die zwar noch junge, portugiesische Band (seit 2016) hat bereits eine grosse Fangemeinde. Entsprechend war das Publikum voll mit dabei, als Gaerea als vierter Act mittags um drei das Publikum so richtig in Stimmung brachten. Das eigenwillige Erscheinungsbild der Musiker unterstreicht ihren Musikstil eindrucksvoll. Musik, wo man belohnt wird, wenn man etwas genauer zuhört, um die Feinheiten zu erkennen. Spätestens bei «Submerged» kann man sich der Musik von Gaerea nicht mehr entziehen.

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Wind Rose
Zur Prime-Time des ersten Tages kamen kurz nach acht als zehnte Band Wind Rose aus Italien an die Reihe. In sauberer Power Metal Manier haben die Zwerge um Francesco Cavalieri ihr Repertoire abgeliefert. Durch das letzte Album Trollslayer (Oktober 2024) konnten sie nochmals gut zulegen und sind derzeit gut auf dem aufsteigenden Ast. Bei «Diggy Diggy Hole» war dann das ganze Festival mit dabei. Wer die Band entweder verpasst hat oder sie nochmals sehen will – Wind Rose spielen am 18. Oktober im Z7 in Pratteln.

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Heilung
Ein Konzert von Heilung hat für mich immer etwas Meditatives, sogar leicht Trance-artiges und das trotz ich vor vielen Jahren mit dem Rauchen aufgehört habe. Das war auch dieses mal wieder der Fall und die Gänsehaut war inklusive. Und weil der Platz für die Zuschauen ja überschaubar dimensioniert ist, hat man von überall aus auch visuell ein tolles Erlebnis. Maria Franz nimmt mit ihrem Gesang das Publikum in ihren Bann und die Vielfalt an Natur-Instrumenten verleiht dem Ganzen einen superkräftigen Klang- und Bassteppich.

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Samstag, 16. August 2025 (Zweiter Tag)

Ensiferum
Die Vikinger aus Helsinki können dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern. Zwar hat die Band etwas länger gebraucht hat, bis ihre Musik etwas bekannter wurde, dafür können sie aber live auf eine lange Liste an starken Songs zurückgreifen. Die Powerstimme von Petri Lindroos hat die Metalheads gepackt. Mir persönlich gefällt bei Ensiferum der Wechsel zwischen Gesang und Growling extrem gut. Die Songs sind extrem melodisch und eine gute Mischung aus Symphonic, Folk und Death Metal.

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The Halo Effect
Zu meinem letzten runden Geburtstag habe ich das Vinyl «Days Of The lost» geschenkt bekommen mit den Worten "das sei etwas vom Besten was die letzten Jahre geschrieben wurde". Und ja, sehe ich schon auch so. Die Jungs aus Göteborg um Mikael Stanne sind megasympathisch und haben das Publikum ab dem ersten Song mitgenommen. Der Sound, wie bei eigentlich allen Acts, kam super eingepegelt und ausgeglichen rüber. Für viele, mit denen ich mich während des Festivals unterhalten hatte, waren The Halo Effect eines der absoluten, musikalischen Highlights.

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Dirkschneider
Es gibt Acts, die waren schon immer da. Und Udo Dirkschneider, in welcher Formation auch immer, gehört da sicher mit dazu. 1983 erschien das legendäre «Balls To The Wall» Album von Accept, und jetzt ist Dirkschneider seit zwei Jahren mit seinen Musikern auf 40-jähriger Jubiläums-Tournee dazu. Auch wenn viele der begeisterten Fans im Publikum noch nicht mal auf der Welt waren als die Songs erschienen waren, textsicher zeigten sie sich trotzdem. Die Jungs hatten gute Laune und seine 73 Jahre hat man Udo jetzt nicht so richtig angemerkt.

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Nanowar Of Steel
Die Römer waren jetzt auf diesem Festival sicher eher bei den softeren Bands mit dabei. Das hat der Stimmung aber jedoch keinen Abbruch getan, im Gegenteil. Die komödiantische, unterhaltsame Art kauft man den Musikern ab und feierte mit ihnen, zu «Pasadena 1994», «Uranus» oder zu «Valhallelujah». Humor hat man bekanntlich ja dann, wenn man über sicher selber lachen kann, und das stellten die Italiener bei jedem Song unter Beweis. Für einen heissen Nachmittag in glühenden Sonne eine gute Auflockerung.

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Eluveitie
Der Samstag verlief schon sehr toll, und es waren schon einige echte Highlights auf der Bühne gewesen. Die Stimmung zeigte sich ausgelassen und gut eine Stunde nach Sonnenuntergang auch angenehm, was die Temperatur anbelangte. Und dann kamen Eluveitie und haben das Ding so richtig abgerissen. Christian, Fabienne und die übrigen Bandmitglieder schienen bester Laune zu sein und feierten als Schweizer Band natürlich ein Heimspiel der besonderen Art. Die musikalische Vielseitigkeit der Band trägt dazu bei, dass es nie langweilig wird, sich ihre Songs anzuhören. Die Live-Performance am "Rock The Lakes" war top und, aus meiner Beobachtung gesehen, für nicht wenige Fans der Höhepunkt des Festivals.

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Feuerschwanz
Bei den deutschsprachigen Bands war ich schon gespannt, ob das auch in der Westschweiz so abgeht, wie man Feuerschwanz von anderen Festivals her kennt, heisst fetter Sound und Nonstop Party im Publikum. Was will man mehr an einem schönen Tag, den man mit Freunden, Essen, Trinken und guter Musik verbringt? Die Jungs und Mädels oder besser die Ritter und Schildmaiden haben das mehr als gut gemacht. Die Verbindung mit dem Publikum war sofort da, auch wenn das Konzert wegen eines kleinen Unfalls im Publikum durch den Einsatz der Sanitäter kurz unterbrochen werden musste. Fabienne Erni von Eluveitie gab auch noch einen Gastauftritt und sang zusammen mit den Jungs vom Knightclub – top Showeinlage! Fazit: Feuerschwanz, auch im nicht deutschsprachigen Raum, sehr zu empfehlen.

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Sonntag, 17. August 2025 (Dritter Tag)

Voice Of Ruin
Bereits um 12.30 Uhr wurde das Sonntags-Programm gestartet. Mit Voice Of Ruin eine Band aus der Westschweiz, quasi ein Lokalmatador. Bis fünf Minuten vor Konzert-Beginn waren zwar nur GERADE zwei dutzend Menschen vor der Bühne, aber pünktlich zum ersten Gitarren-Riff der Death Metal Band waren dann jedoch schon erstaunlich viele Leute (für diese Uhrzeit) mit dabei und haben zur packenden Stimme von Randy Schaller abgefeiert. Ich selbst habe die Musik der Band erst vor gut einem Jahr entdeckt. Ab und zu fühlte ich mich etwas an Slayer erinnert, zum Beispiel bei Songs wie «The Last Feast».

April Art
Kurz nach eins ging es dann mit April Art weiter. Die Crossover Alternative Metal Band aus Giessen brachte einen sehr farbigen Kontrast gegenüber Voice Of Ruin ein. Alle vier Musiker sind voller Energie ins Konzert gestartet und haben alles daran gesetzt, die Metalheads auch am dritten Festival-Tag in beste Stimmung zu versetzen. Nach einer halben Stunde ist dann Lisa-Marie mitten in die Crowd gegangen und hat sich von einem Zuschauer (!) auf dessen Schultern durch den Mosh-Pit tragen lassen. Der Stimmung war das nicht abträglich.

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Burning Witches
Und ein weiterer Schweizer Act, der gut gefeiert wurde. Und das obschon die Hexen bereits um 13.55 Uhr auf die Bühne durften/mussten. Einige Besucher waren wegen extra nur für diesen Act angereist, weswegen dann auch die Stimmung bereits um diese Zeit ausgelassen und gut angefeuert war. Für die Burning Witches natürlich eine gute Gelegenheit, die Werbetrommel für ihr neues, sechstes Album «Inquisition», das nur eine Woche nach dem Auftritt getauft wurde, zu rühren.

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Anmerkung der Redaktion: Dieser Festival-Report wurde uns zur Verfügung gestellt. Metal Factory konnte leider keine Akkreditierung für Journis und Fotographen anfordern. Wir waren nur mit einem Fanshop auf dem Platz. Da der Fotograph und Schreiber dieses Reports wegen persönlichen Terminen früh abreisen und wir den Fanshop vor Räumung des Festivals abbauen mussten, fehlen hier im Report die Symphonic Black Metal Band Dimmu Borgir als Headliner und letzte Band des Sonntags. Wir konnten aber beim Abbau immer wieder zuschauen und versichern Euch, dass sie gut waren. Danke an alle, die uns im Fanshop besucht haben.

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