Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
20. und 21. September 2024
By Rockslave
Nachdem ich letztes Jahr ferienbedingt einen guten Grund hatte nicht dabei sein zu können, passte es heuer auf die fünfzehnte Rocknacht in Tennwil wieder. Mitunter dem Kaiserwetter sei Dank fanden zum Jubiläum noch mehr Besucher als letztes Jahr den Weg an den Hallwiler-See. Dass dieser Anlass regelmässig eine ordentliche Reichweite erzielt, sah man an den unterschiedlichen Nummernschildern der geparkten Autos, die quasi "von überall her" stammten, inklusive Fans aus dem südlichen Deutschland. Diese Situation zeigt sich eigentlich immer so und hat letztlich auch etwas mit dem Billing zu tun. Mit Fireborn wurde nämlich eine aufstrebende Band aus Lörrach verpflichtet, die zusammen mit Schweizer Qualitäts-Bands, unter anderem Shakra, bis hin zu skandinavischen Hoffnungsträgern der Marke Nestor auf der Bühne standen.
Freitag, 20.09.2024 (Erster Tag)
Fireborn
Opener ziehen bekanntlich immer etwas die Arschkarte, vor allem bei dem schönen Wetter. Gemäss offiziellem Zeitplan wäre der Beginn um 18:45 Uhr gewesen, aber das Konzert begann dann bereits um 18:30 Uhr. Zu dem Zeitpunkt befand sich ein guter Teil des anwesenden Publikums noch im Aussenbereich, wo man das herrliche Herbstwetter mit vollem Sonnenschein geniessen konnte. Frontfrau Jenny Gruber und ihre Truppe kümmerte das freilich wenig und gaben gleich von Anfang an den Tarif durch. Die ehemalige Sängerin von Dislike Silence zeigt sich einmal mehr als aktiver Posten auf der Bühne und lenkte das Geschehen souverän.
Im Beisein von Mentor und Freund Schmier (Destruction) vor der Bühne, lieferte die mittlerweile durch einige Konzerte eingeschliffene Band eine blitzsaubere Performance ab. Von der Basis her im Alternative Rock verwurzelt stellte man zwischendurch aber fest, dass die Härtegrade etwas zugenommen haben und das Melodiöse dennoch Platz findet. Untermalt mit Pyro- und Rauchfontänen lockte man immer mehr Leute vor die Bühne, die sich die Stimmung auch durch einen kleinen Stromausfall nicht nehmen liessen. Unter dem Strich resultierten blitzsaubere 45 Minuten mit mehrheitlich Songs vom aktuellen Album, die echt Spass bereiteten.
Setliste: «Yound Heart Dies» - «As Long As I Love» - «Proud And Ashamed» - «Pack Of Wolves» - «Done With You» - «You Seem So Far» - «Likes For A Life» - «Dancing With The Villain» - «Set Off» - «Human»
Grand Design
Nach dem gelungenen Auftakt folgte mit Grand Design eine interessante Band aus Schweden, die seit 2006 eigentlich dem 80ies Rock frönt. Mit ihren bisherigen Alben konnten sie bisher zwar keine ganz grossen Stricke zerreissen, bringen aber dennoch etwas mit, was sie im Gespräch hielt. 2019 spielten sie ja in Brienz und hinterliessen dort ihre Visitenkarte. Für mich war es letztlich eine Premiere, und ich war wirklich gespannt, was mich nun erwartet. Ein überlanger Soundcheck, zu dem eigentlich ein kompletter Song (!) durchgespielt wurde, liess die Viertelstunde Vorsprung vom Anfang somit gleich wieder wie Schnee in der Sonne wegschmelzen. Dafür stimmte die Running Order wieder, als es um 20:00 Uhr endlich, dafür "pünktlich" losging.
Vor deutlich mehr Leuten als zuvor legten Pelle Saethan (v), Dennis Vestman (g), Magnus Engdahl (b), Joakim Jonsson (d) und Dan Svanbom (d) lautstark los. Da kein Keyboard/Synthie vorhanden, weder als Musiker in Fleisch und Blut noch ab Band, erklang gitarrenlastiger Rock-Sound zu einem vom Feinsten bollernden Bass-Sound. Am besten wäre ich für den Rest des Konzertes im Fotograben stehengeblieben, um das bis zum Schluss geniessen zu können. Die Mucke kam ordentlich rau daher und wurde mit fetten Backing-Vocals garniert. Drummer Dan entpuppte sich dabei als geiler Musiker, der weitaus mehr als nur straight nach vorne spielte. Die Gunst des Publikums musste allerdings hart erarbeitet werden, doch nach einer guten Stunde holten sich Grand Design den verdienten Applaus ab.
Setliste: «Right Away» - «I Won't Cry Over U Tonite» - «Viva La Paradise» - «Tuff It Out» - God Bless Rawk'n'Roll - «In The H.E.A.T. Of The Nite» - «Love Sensation» - «Get Up'n'Luv Someone» - «Face It» - «Rawk'n'Roll Heart Attack» - «We Were Born To Rawk'n'Roll» - «Let's Rawk The Nite»
Shakra
Die Tournee zum aktuellen Album «Invincible», das im Juni 2023 erschienen ist, neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Obwohl Leadsänger Mark Fox und seine Jungs dazu fleissig unterwegs waren, sah ich sie nie, whyever. Höchste Zeit also das im Rahmen von wegen "besser spät als nie" nachzuholen, und die Affiche hätte nicht besser als an diesem Ort sein können! Shakra standen am ersten Abend der diesjährigen Rocknacht in Tennwil als unangefochtener Headliner auf dem Billing, liessen sich dann nicht lange bitten und legten mit dem Opener «The Way It Is» den Hebel gleich mit einem der "neuen Songs" um. Damit wurde auch gewahr, wie hoch das Selbstvertrauen in das neue Material ist, was durch einen Blick auf die Setliste unmissverständlich aufgezeigt wird.
Mark war vom Anfang bis zum Ende top-fit und gut bei Stimme, und auch wenn der eine oder andere Song für mein Gusto etwas zu modern rüber kam, sah das gut antizipierende Publikum eine überaus agile Performance von allen Musikern, wie man das von Shakra nicht anders kennt. Die Stimmung vor der Bühne war sehr gut, auch wenn kein Abriss in wörtlichem Sinne stattfand. Mit Bedacht angezettelte Mitsing-Spielchen wurden jedoch kräftig unterstützt, und so kam vor allem hinten raus, sprich zu den Hits, nochmals richtig Bewegung in das ganze Geschehen. Die eingespielte Truppe überzeugte einmal mehr als stark aufspielendes Kollektiv und lieferte einen astreinen 90-Minuten Gig als Haupt-Act des Abends ab. Mir persönlich gefiel die Setliste der vorangegangenen Tour insgesamt allerdings besser.
Setliste: «The Way It Is» - «Hello» - «A Roll Of The Dice» - «On The Wild Side» - «Into Your Heart» - «Invincible» - «The Matrix Unfolds» - «Devil Left Hell» - «Something You Don't Understand» - «Why» - «Life Is Now» - «Trapped» - «Raise Your Hands» - «Why Don't You Call Me» - «Cassandra's Curse» - «Ashes To Ashes» -- «Too Much Is Not Enough» - «Rising High»
Rock-Out
Zumindest in der Heimat kommt man, wenn es um erdigen Rock'n'Roll geht, nicht mehr um das hardrockige Emmentaler Quartett herum. Die stattliche Anzahl der mittlerweile gespielten Konzerte der letzten Zeit hat die Truppe zu einer wahren Einheit verschweisst. Dazu hat man mit Mainman, Leadsänger und Gitarrist Florian "Flopsi" Badertscher einen mit massig Talent gesegneten Musiker in den eigenen Reihen stehen, der den entscheidenden Unterschied ausmacht. Damit ist vor allem der grandiose Gesang gemeint, der seinesgleichen sucht, und in der Schweiz sowieso. Rock-Out hatten dieses Jahr in Tennwil die Ehre, den ersten "Rocknacht-Tag" als Rausschmeisser beenden zu dürfen. Erfreulicherweise fand dies dann vor einem immer noch in stattlicher Anzahl anwesenden Publikum statt.
Gleich mit dem Opener «Hard Rock'n'Roll Tonight» legten die Jungs den Schalter um, und Drummer David Bärtschi war schon nach wenigen Minuten pitschnass, so wie der sich ins Zeug legte! Flopsi liess derweil ebenso nichts anbrennen und zog mit Kollege Severin Held voll durch. Der Auftritt wurde zudem von Frank "Kollbi" Kollbrunner für ein YouTube-Video professionell aufgenommen. Bassist Luca Gfeller hatte zu Beginn noch kurz technische Probleme, die mit dem vorgezogenen Drum-Solo überbrückt wurden. Dazu gab es noch ein Trink-Spielchen mit Sprüchen als kleines Intermezzo oben drauf. Mit «Hit Me» wurde ein neuer Song gespielt (das nächste Album soll im Frühling 2025 folgen!), denn man sehnt sich, trotz der unbestrittenen Qualität, nach neuem Material aus Sumiswald!
Setliste: «Hard Rock'n'Roll Tonight» - «Rolling Thunder» - «Bloodmengang» - «It's My Day» - «Drum-Solo (kam früher wegen dem Unterbruch)» - «Stand Together» - «Whiskey Keeps The Doctor Away» - «Hit Me (neuer Song)» - «Dead Riders» - «7 Minutes In Paradise» - «I Wanna Live» - «Dynamite»
Samstag, 21.09.2024 (Zweiter Tag)
Final Story
Am zweiten Tag standen insgesamt fünf Bands auf dem Billing, also eine mehr als am Vortag, und so war es natürlich klar, dass der Opener, in diesem Fall die Metalcore'ler Final Story bereits um 16:30 Uhr auf der Matte stehen mussten. Wie schon am Freitag lachte auch tags darauf die Sonne vom Himmel, und so befanden sich zu Beginn noch nicht so viele Leute im grossen Rocknacht-Zelt. Das kümmerte Mathias Sax (v), Kevin Schärer (g), David Mele (b) und Daniel Baumgartner (d) jedoch wenig und legten pünktlich voller Energie los. Auch wenn Metalcore zur Zeit angesagter ist als auch schon, fand ich die gewollte stilistische Vielfalt an diesem Ort eher unpassend. Das Aargauer Quartett, 2011 gegründet, bewies aber eine bemerkenswerte Kompaktheit und Variabilität.
So traten nebst dem energetischen und stilgerechten Geprügel mit harschen Vocals auch immer wieder sehr melodiöse Sequenzen, wie beim zweiten Song «Carpathia» hervor, die von Synthie-Sounds (leider alles ab Band) und cleanen Melody-Lines getragen wurden. Zudem merkte man bald, dass hier ausgewiesene Könner am Werk sind und alles ziemlich auf den Punkt gespielt war. Dank den durchdringenden Melodie-Schüben, die dann halt aber immer durch dieses hasserfüllt scheinende Geschrei verdrängt wurden, ist es letztlich eine Frage der persönlichen Präferenz. Meins war das halt noch nie, und obwohl das Tennwiler Publikum artig Applaus spendete, traf diese Art Mucke wohl nicht jedermanns Geschmack. Das sah 2022 am "Greenfield Festival" vor dem Zielpublikum freilich ganz anders aus.
Setliste: «Chasing Myself» - «Carpathia» - «Enter Your Burial» - «Untamable» - «Take Me Aawy» - «Relentless» - «Fall» - «Faceless» - «Drum-Solo Daniel Baumgartner)» - «Bulletproof» - «Duality» - «Closer» - «Savaged Soul» - «Empire»
JD Miller
Von dieser vierköpfigen Truppe aus Schweden, genauer dem Ort Borås, hatte ich zuvor noch nie was gehört, obwohl heuer im Mai mit dem aktuellen Album «Empyrean» bereits der vierte Longplayer auf die Menschheit losgelassen wurde. Die Scheibe kam in unseren Reviews zwar nicht gerade gut weg, und da war die Rede von melodischem Hard Rock, der klinisch, kalten Sounds ausgesetzt wird. Im Zentrum der Band steht der charismatische Frontmann Pete "The Heat" Halldén, der gleich von Anfang den Tarif durchgab und klar vermittelte, wer hier der "Chef sur place" ist. Wie zuvor schon bei Final Story erklangen auch wieder massig Synthies ab Konserve zu wiederum härteren Riffs, die jedoch, stets mit Clean-Gesang versehen, immer wieder hin zu melodischen Parts wechselten.
«Inside The Night» verströmte dabei zu Beginn einen Hauch von Industrial und erinnerte mich hier jedoch eher noch an Deathstars, ohne deren "dunkle Vibes". Rhythmisch mit deutlich mehr Schlagseite hin zu Rammstein präsentierte sich zu Beginn «Call The Police», bevor wieder eine melodische Brigde mit fettem Synthie-Sound folgte. Das Ganze, garniert mit tragenden Backing-Vocals kam noch satt und groovig daher und erzielte daher eine ganz ordentliche Resonanz. Müsste ich einen für JD Miller typischen Song nennen, würde ich zum Beispiel «Enemy» wählen. Auffällig war auch Gitarrist Tommy "Lukather" Timonen, der während dem ganzen Gig grandios aufspielte und herzig die Geste, als Pete zwei kleine Mädchen auf die Bühne holte und sie zum Tanzen aufforderte.
Setliste: «Smörfluga» - «Inside The Night» - «I'll Never Give Up» - «Afterparty» - «Awake (We Are The Machines)» - «Call The Police» - «Enemy» - «One In A Million» - «The Desire» - «Alive»
Art Nation
Mit der nächsten Band, notabene auch aus dem hohen Norden, sprich Göteborg war nicht etwa Todesblei angesagt, sondern feinster Melodic Rock skandinavischer Prägung. Dank dem "Sweden Rock Festival" war es mir zumindest 2017 vergönnt, das Quartett erstmals live zu sehen. Fünf Jahre später traten sie erneut dort auf, wo meine Wenigkeit wegen Corona leider kurzfristig passen musste. Vor einer Dekade ins Leben gerufen, kam letztes Jahr mit «Inception» das vierte Album heraus, und ein Blick in die private, digitale Tonträger-Sammlung fördert mitunter dieses Album, nebst dem Debüt «Revolution» (2015), ebenso ans Tageslicht. Trotzdem kannte ich längst keinen der Songs (mehr) und liess mich, zusammen mit dem Publikum, vorurteilslos von der agilen Performance mitreissen. Doch auch hier trotz guter Stimmung: Ekstase geht anders!
In der Schnittmenge von Kollegen wie Eclipse oder Treat legten Frontmann Alexander Strandell und seine Jungs einen erfrischenden Auftritt hin. Die kräftige wie variable Gesangs-Stimme und das überragend agile Gitarren-Spiel von Christoffer Borg drückten der überaus melodischen Chose den Stempel auf. Die hierfür unerlässlichen Synthie-Sounds kamen jedoch auch hier leider nur "ab Band", was ich persönlich immer bedaure. Da Art Nation mit ihrer Mucke durchaus auch etwas herzhafter zulangen können, erklärt dann letztlich den Eintrag bei metal-archives.com - Interessanterweise wurde das gut stündige Konzert fast zur Hälfte mit Songs vom Debüt bestückt, und der Rest kam, bis auf zwei neuere Tracks, ab «Liberation» (2017). Besser als so, inklusive Mitsing-Parts, hätte man sich nicht auf den Headliner einstimmen können.
Setliste: «Intro» - «Don't Wait For Salvation» - «Brutal And Beautiful» - «3000 Beats» - «Echo» - «The Real Me» - «One Nation» - «Powerless» - «Kiss Up & Kick Down» - «Here I Am» - «Start A Fire» - «I'm Alive» - «Ghost Town» - «Need You To Understand» - «All In»
Nestor
Nun stand mitunter auch mein persönliches Festival-Highlight auf dem Programm, und Hype hin oder her, aber was Tobias Gustavsson und seine Truppe da nach einem 32-jährigen Dornröschen-Schlaf (!) vor drei Jahren mit dem Debüt «Kids In A Ghost Town» ablieferten, hätten diese in den 80ern locker zu Superstars ihres Genres gemacht. Geschah leider nicht, aber dafür trafen Nestor nun doch noch auf einen fruchtbaren Boden in der Neuzeit. Dazu kommt, dass das Ganze dermassen geil ist und, wie damals beim Aufkommen von MTV, von professionell gedrehten Clips getragen werden muss. Ein absolutes Must in der Gegenwart, und darum setzte man mit den offiziellen Clips zu «On The Run», «Caroline» und «Victorius» den aktuell benötigten Standard treffsicher um.
Der Rest kann sich dann, je nach Umständen und nutzen des Momentums, zum Selbstläufer entwickeln. Die Rezeptur des Erfolges ist dabei von mehreren Faktoren abhängig, aber das Wichtigste, neben dem Image und weiterem, unerlässlichem Kram des Music-Business, sind griffige Songs. Daraus erwächst überhaupt das Potenzial von Airplay und, mit etwas Glück, ein türöffnender Hit. Solche Resultate lieferten die Schweden zwar in den Charts in Form von nackten Zahlen nicht ab, aber die Songs sind sehr eingängig und kamen bei den Fans und auch der Presse gut an. Das zweite Album vermochte den Level des Debüts zwar nicht zu toppen, aber die Band ist fähig, das Ganze auch live entsprechend umzusetzen, und diesen Trumpf spielten Nestor heuer in Tennwil voll aus.
Zu einer mit jedem Song immer besser werdenden Stimmung überliess die agil aufspielende Band nichts dem Zufall und lieferte die erwartete Qualität ohne Schwächen ab, auch wenn ich persönlich «Perfect 10» (Eyes Like Demi Moore) und die Hammer-Ballade «Tomorrow» vermisste. Man merkte den neuen Songs an, dass der Schwung des grossartigen Debüts weitergetragen werden sollte, dies aber nicht ganz erreicht wurde. Unter dem Strich stimmte es dennoch, weil die Marge noch nicht aufgebraucht wurde. Trotzdem war die Spielzeit von einer Stunde letztlich zu wenig, da hinten raus die bereits erwähnten Songs des wegbereitenden Erstlings fehlten. Der Stimmung tat dies freilich keinen Abbruch, und so liess sich das Quintett zurecht abfeiern und erfreute sich daran.
Setliste: «Intro» - «We Come Alive» - «Kids In A Ghost Town» - «Stone Cold Eyes» - «Last To Know» - «Unchain My Heart» - «Signed In Blood» - «Victorious» - «Caroline» - «Teenage Rebel» - «Firesign» - «On The Run» - «1989»
BBR
Wer nun für sich und grundsätzlich legitim in Anspruch nahm, das Highlight des Abends bereits erlebt zu haben, hatte die Rechnung ohne die Absacker-Kings BBR gemacht! Bereits vor zwei Jahren sorgten diese schon in der gleichen Funktion für Furore und lieferten ein Spektakel der Extraklasse ab. Dass hierbei mit Manu Burkart die Hälfte des in der Schweiz legendären "Duo Divertimento" das Line-up bereichert, sorgt jeweils sicher für etwas mehr Zuspruch und Aufmerksamkeit. Dennoch legen die Jungs als Kollektiv locker genug Credibility in die Waagschale, was das Mittun von Manu als glückliche und vor allem Spass bereitende Angelegenheit auszeichnet. Von OK-Mitglied und Booker Urs Lüscher zuerst als "letzte Band aus Schweden" angekündigt, kamen zunächst blonde Musiker daher.
Blond?! Ja, so war es, denn die ganze Band hatte sich zu Beginn entsprechende Perücken aufgesetzt, was zum Schiessen komisch aussah. Doch kurz darauf riss Frontmann Marc Reichen als Zeremonienmeister und Rampensau das Geschehen an sich und initiierte das Cover-Spektakel mit vollem Körpereinsatz. Dies galt für alle Musiker und speziell auch Master Burkart, der diese Auftritte sichtlich geniesst. Das Gleiche konnte man vom immer noch sehr zahlreich anwesenden Publikum behaupten, das sich von Marc wunderbar einspannen und lenken liess. Die untenstehende Setliste offenbart dabei, dass "für jeden etwas dabei" war. Das «Metallica-Medley» kam noch eine Spur besser weg als der Rest, was letztlich für sich selber sprach. Für den passenden Schluss sorgten schliesslich Die Toten Hosen.
Setliste: «Had Enough (Danko Jones Cover)» - «The Kids They Aren’t Alright (The Offspring Cover)» - «Runnin’ Wild (Airbourne Cover)» - «Whole Lotta Rosie (AC/DC Cover)» - «Helter Skelter (The Beatles Cover)» - «Sad Man’s Tongue (Volbeat Cover)» - «[You Gotta] Fight For Your Right [To Party] (Beastie Boys Cover)» - «Rock'n'Roll Forever (The Carburetors Cover)» - «Fear Of The Dark (Iron Maiden Cover)» - «Nutbush City Limits (Ike & Tina Turner Cover)» - «Hier kommt Alex (Die Toten Hosen Cover)» - «Schrei nach Liebe (Die Ärzte Cover)» - «Rock'n'Roll (Motörhead Cover)» - «Metallica Medley» - «Break Stuff (Limp Bizkit Cover)» - «T.N.T. (AC/DC Cover)» - «Killing in The Name Of (Rage Against The Machine Cover)» - «Schönen Gruss, auf Wiederseh’n (Die Toten Hosen Cover)
Und dann war auch die fünfzehnte Ausgabe der "Rocknacht in Tennwil" schon wieder Geschichte. Doch wie pflegt unsereins jeweils dazu anzumerken? "Nach der Rocknacht ist vor der Rocknacht!" Getragen von der nach wie vor spürbar familiären Atmosphäre und dem selbstlosen Einsatz vieler Helferinnen und Helfer war auch die diesjährige Ausgabe nichts als Balsam für die Rock- und Metal-Seele. Cheffe Roxx konnte zudem mitten im Zelt den grossen und gut frequentieren Stand für Metal Factory betreiben, was an der Stelle nochmals herzlich und speziell bei Thomas Leutwiler und Urs Lüscher verdankt wird. Cu all next year…, again!