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Metal Factory since 1999
Mein Metallerherz jubelt. Wie konnte diese Band bloss unbemerkt an mir vorbeirauschen? In Anbetracht meines fortgeschrittenen Alters sind selbst die zehn Jahre Auszeit, die AnthenorA seit ihrem letzten Release „The Ghosts Of Iwo Jima“ aus mir unbekannten Gründen hatten, keine Entschuldigung.
Aber wie heisst es so schön? Lieber spät als nie, und so komme ich doch noch in den Genuss, mir die Musik dieser tollen Band einzuverleiben. Und ich bin sehr positiv überrascht, denn wo andernorts eine stilistische Nähe zu Acts wie Iron Maiden, Running Wild, Accept oder gar AC/DC (aber sonst geht’s noch gut?) herbeifantasiert wird, höre ich aus den zehn Songs einen ganz anderen Einfluss heraus. Ob dem tatsächlich so ist, oder ob es sich dabei lediglich um mein subjektives Empfinden handelt, weiss ich natürlich nicht. Aber Tatsache ist, dass mich der melodiöse Power Metal von AnthenorA immer wieder an die für mich unantastbaren Götter Fifth Angel erinnert, und zwar gleichermassen instrumental wie auch dank der exzellenten Gesangsleistung von Frontmann Luigi "Gigi" Bonansea, der in Timbre und Gesangslinien oft an Ted Pilot erinnert. Genau so muss Power Metal für mich klingen, melodiös aber ohne happy Kinderliedmelodien, ergreifend aber nie affektiert, gefühlvoll aber nie kitschig, und natürlich immer mit extradicken Eiern bei den Killerriffs. Das hier ist wieder mal ein klassischer Fall von „let the music do the talking“. Wer dereinst mit Bands wie den bereits erwähnten Fifth Angel oder Obsession, Heir Apparent und Vicious Rumors gross geworden ist, sollte hier unbedingt mal reinhören. Ach was, kauft das Ding einfach, ihr werdet nicht enttäuscht sein.
Mirko B.
Punkte: 9.3 von 10