Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
14. September 2024, Lenzburg - Met-Bar
By Rönu
Nachdem am Vorabend Cirith Ungol, Night Demon, Stallion und Kerrigan im Sudhaus in Basel bereits die Fahne für traditionellen Metal hochgehalten haben, war es nun an den Finnen von Satan's Fall, diese in der Met-Bar in Lenzburg weiter in die Höhe zu recken. Mit dabei war die einheimische Band von Voltage Arc, welche die Anwesenden mit kernigem und dreckigem Hard Rock unterhalten konnte. Die Wahl der Vorband war sehr gut bedacht, denn die meisten Anwesenden kannten den Headliner nämlich nicht.
Voltage Arc
Der Name ist bei der Band Programm. High Voltage Rock'n'Roll im Stil von AC/DC, Airbourne oder Bullet, schweisstreibend und ungemein unterhaltend. Sänger Toni Hörner zeigte sich in blendender Verfassung und voller Power, was aber auch auf den Rest der Truppe zutraf. Dass die weiblichen Gäste die vorderen Reihen beanspruchten, war auch kein Wunder, denn die nackten Oberkörper, die langen Haare und die Ausstrahlung auf der Bühne dürfte beim anderen Geschlecht sehr gut ankommen. Den Beweis, dass die Band ihre Wurzeln nicht vergisst und durchaus auch für Humor sorgen kann, lieferte die Schwyzerörgeli Einlage von Toni, zusammen mit dem Hinweis, dass «Apple Dream» eine Spirituose aus ihrer heimischen Umgebung ist, oder die Schluss-Einlage mit dem berühmten Lied "Vogellisi", welches ja bekanntlich aus Adelboden stammt.
Als gebürtiger Berner finde ich es zwar etwas schräg, wenn Zürcher über das Berner Oberland singen, aber lassen wir das. Neben dem schon erwähnten «Apple Dream» markierte auch der Trinksong «Never Forget To Drink» einen Höhepunkt der rund einstündigen Show. Mit «Sin City» gab aus auch einen brandneuen Song aus dem kommenden, neuen Album zu hören, welcher sich nahtlos in die bestehende Setliste integrierte. Ja, die Band ist gemacht für die Bühne, und vor allem in kleineren Clubs kommen Voltage Arc zur vollen Geltung. Das dachte sich wohl auch meine Speicherkarte und gab noch während des Konzertes seinen Geist auf, weshalb die allermeisten Fotos leider nicht mehr gefunden werden konnten.
Setliste: «Apple Dream» - «If You Slow Down (You Lose)» - «Break Free» - «Throw It All Away» - «Waiting To Get Wild» - «Upside Down» - «Hardrock Hotspot» - «For Rock And Roll» - «Rockin’ Man» - «Sin City» - «Never Forget To Drink» - «Vogellisi»
Satan's Fall
Mit ihren beiden Studio-Alben «Final Day (2020) und «Destination Destruction (2023) haben die Finnen (die Jungs wurden fälschlicherweise an diesem Abend auch als deutsche oder norwegische Band eingestuft) bei mir einen Nerv getroffen. Die Mischung aus klassischem Metal und Speed kickt mächtig Arsch und ist es wert, sich näher damit zu beschäftigen. Leider war die Band ohne Merchandise angereist, und das ist natürlich besonders für neue Fans sehr ärgerlich, wenn sie dann nicht mal die Chance kriegen, sich ein Shirt oder ein Album zu ergattern. Nach dem Gig zeigte sich die Band auch erstaunt über mein weisses Satan's Fall Shirt, welches sie bisher noch nie zu Gesicht bekommen hatten. Was die Band dann aber in der Met-Bar zelebrierte, war Metal vom Feinsten. Mit Sänger Miika Kokko verfügt man über einen charismatischen Frontmann mit starker Stimme, welcher in der Lage ist das Publikum für sich zu gewinnen.
Ausserdem glänzten die Nordlichter durch ihren Humor, und zeigten sich sehr überrascht darüber, dass die Met-Bar das finnische Bier "Lapin Kulta" im Sortiment habe, denn bei ihnen gelte das Gebräu als Rentier-Pisse. Na ja, also dann müssten die restlichen Biere im Land der tausend Seen aber ausserordentlich gut schmecken. Doch ich schweife ab, denn schliesslich soll es ja auch um die Musik gehen, und wer die Band noch nicht kannte, der dürfte nach dem Gig zumindest mal reinhören, denn Songs wie «Afterglow», «Swines For Slaughter» oder «No Gods, No Masters» bieten einfach zeitlos geilen wie klassischen Metal. Je länger der Gig dauerte, desto mehr stieg die Stimmung und erreichte mit dem Rausschmeisser «Metal Of Satan» mindestens das Niveau von Voltage Arc. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass die Band zumindest in der Schweiz weitgehend unbekannt ist. So ging ein Abend zu Ende, der durchaus mehr Publikum verdient hätte. Diejenigen die da waren, werden ihr Kommen jedoch bestimmt nicht bereut haben!
Setliste: «Lead The Way» - «Poisonhead» - «Afterglow» - «They Come Alive» - «Kill The Machine» - «Retribution» - «Forever Blind» - «No Gods, No Masters» - «Swines For Slaughter» - «Juggernaut» - «Final Day» - «There Will Be Blood» - «Metal Of Satan»