Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Mit «The Last Axeman» wird ein alter Freund der kristallenen Viper wiederbelebt. Brauchts das? Eigentlich nicht. Da die Band aber auch noch das 15-jährige Jubiläum der ersten Scheibe feiert, darf man sich somit nicht über diese Veröffentlichung beklagen.
Die Pandemie hat so ziemlich vielen Musikern die Pläne durcheinander gebracht, und so liegt es auf der Hand, dass Energiebündel wie Marta Gabriel und ihre Jungs halt auf eine weitere Scheibe zurück greifen. Das Mini-Album wurde nach dem Knaller vom 2007-er Debüt-Album benannt, und die neu aufgenommene Version wirkt runder als das Original. Doch mitreissen geht für mich anders. Die rauere, kantigere Darbietung im Original spricht mich persönlich weitaus mehr an, und so ist meine Stimmung schon beim ersten Song eher im Keller. Der neue Song «In The Haunted Chapel» hebt die Laune hingegen wieder ein wenig an und erinnert stark an die Vibes des 2021-er Longplayers «The Cult». Kurz darauf folgt ein Cover der russischen Metal-Grösse ARYIA. Marta Gabriel hat den Klang und die Aussprache definitiv drauf, und so erweist sich der Song, trotz meiner Abneigung zu dieser Sprache, als ziemlich angenehm. Weiter kriegen wir eine Cover-Version von «It's Electric» von DIAMOND HEAD serviert. Ganz in Crystal Viper Manier gehalten, aber leider wiederum gar nicht mitreissend.
Das Spannende an dieser Band sind die ständigen Schwankungen. Manches überzeugt total, zu anderem muss man sich fast schon zwingen. Letzteres fasst diese kurze Scheibe definitiv gekonnter zusammen. Es folgen vier Live-Aufnahmen aus dem Studio (RockOut Sessions). Diese vier Songs vom Vorgänger-Album sind zwar wieder ganz nett, da das letzte Album ja auch satt reinhaute, aber genauso wie das Revival des Axenmannes, hätte es auch diese Aufnahmen nicht dringend gebraucht. Marta Gabriels normalerweise sehr süsser Akzent erweist sich auf diesem Album als besonders mühsam, und die Scheibe wirkt sehr erzwungen auf mich. So habe ich auch keine Lust heraus zu finden, ob ich, wie mit so vielen anderen Alben auch, zuerst ein bisschen warm damit werden muss, um es vollumfänglich geniessen zu können. Lieber hätte ich etwas länger und dafür auf ein paar ganz neue Songs gewartet. Vielleicht stehe ich mit meiner Meinung alleine da, aber als Zuhörerin von Crystal Viper bin ich leider nicht wirklich happy mit «The Last Axeman».
Mona