Mit dem Erstling «Back In The Game» konnte man nicht wirklich überzeugen. Dem Songmaterial fehlte es an konstanter Substanz, eben dem gewissen Etwas, das die Spreu vom Weizen trennt. Dieses Manko hat man nun konsequent ausgemerzt, und die Band um Gitarrist und Produzent Yvan Guillevic kann mit durchwegs starken Tracks aufwarten. Nebst dem Titeltrack sind dies «Call Of The Wild», «Reach For The Stars» oder «The Fire Still Burns» als relevante Beispiele für Melodien mit Wiedererkennungs-Wert und Refrains, die sich im Langzeit-Gedächtnis festsetzen. Musikalisch vermochte man das ordentliche Niveau des Erstlings halten, wenn nicht gar zu toppen.

Knackige Gitarren, eine fundierte Rhythmus-Sektion, prägende Keyboards (die aber nicht Überhand nehmen) und eine starke, sporadisch vielleicht etwas dünne Gesangs-Stimme überzeugen auf breiter Linie. Manövrierte man sich mit dem Debüt noch auf ein eher unbeachtetes Abstellgleis, hat man mit dem Zweitling die entsprechende Weiche passiert und auf die richtigen Schienen zurück gefunden. Das Ganze nimmt so nun langsam aber sicher Fahrt auf. Mit der Definition AOR, inklusive vorsichtiger Tendenz hin zum Classic Rock, liegt man sicherlich nicht falsch. Fans von Journey, Foreigner oder Bad English gehören hier zur Zielgruppe und dürften an «Rock'n'Roll Queen» interessiert sein.
Chris C.