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Metal Factory since 1999
Das Piemont ist nicht nur die Heimat von gutem Wein und leckerem Essen, sondern steht offentsichtlich auch für metallische Klänge. Highlord stammen ursprünglich aus Turin, wurden 1998 gegründet und haben seither in mehr oder weniger regelmässigem Abstand Alben veröffentlicht. «Freakin' Out Of Hell» ist der mittlerweile neunte Longplayer der Italiener, die ausserhalb der Heimat wohl noch nicht so bekannt sind.
Tja, was soll ich dazu sagen? Bei diesem Album musste ich mindestens zwei bis drei Anläufe nehmen, bis ich glaubte zu wissen, was ich mir da jetzt angehört habe. Die Lieder kamen zwar stimmig daher, klangen für mich jedoch etwas ungewohnt. Nach mehrfachem Durchhören merkte ich plötzlich, was dieses neue akustische Erlebnis so eigen machte. Unter Power Metal kannte ich bisher eher den schnellen Bass und gekonnte Gitarren-Riffs, allerdings eher weniger den melodischen Gesang, der in meinen Ohren durchaus zur Musik passte, sich hier aber auf seltsame Art und Weise, sprich irgendwie schwer tut. Grund dafür ist der schmale Grat zwischen dem festzulegenden Stil. Während das Drumming powermetallische Züge aufweist, geht der Rest spürbar andere Wege.
Teilweise wusste ich nicht, ob ich nun headbangen und springen soll oder mich, wie bei «Hollow Space», fest in den Armen eines Mannes liegend, von der Melodie wegtragen lassen wollte. Der Spagat des powervollen Rhythmus und dem melodischen Gesang von Frontmann Andrea Marchisio schien mir gelungen, brauchte am Anfang aber etwas Geduld. «Freakin' Out Of Hell» ist musikalisch sicherlich eine Meisterleistung, in die sich das Reinhören auf jeden Fall lohnt. Allerdings durchdringen hier klar progressive Vibes zwischen Vanden Plas, Eternity X und Threshold die Mucke von Highlord. Bei «If You Say Yes» oder «Eyes Open Wide» hören sich die Phrasierungen klar nach James LaBrie (Dream Theater) an. Power Metal per eigener Definition hört sich nicht so an.
Martina L.