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Schwere Kost, was uns hier von den Kanadiern Wake mit ihrem sechsten full-lenght Album namens «Thought Form Descent» entgegen knallt, uffa.
Aus Calgary, Alberta, Canada stammen die Herren Josh Bueckert (Drums), Arjun Gill (Guitars), Rob LaChance (Guitars), Kyle Ball (Vocals) und Ryan Kennedy (Bass), welche seit 2009 aktiv ihr Unwesen in den besagten Genres treiben und mit «Thought Form Descent» uns acht sehr noisy, grindy, blasty, deathy sowie crusty Songs um die Ohren schmeissen, welche schwer den Zugang in die Lauschergänge als auch ins zu verarbeitende Hirn finden. Ist wohl kein Schnellschuss mit dem Anfreunden zu «Thought Form Descent», da teils sehr abstrakte und viele songwriterische Passagen zu verarbeiten sind, welche sich im Kleide des grindcorerischen Noise Death Black wiederfinden.
Doch auch akustische Momente finden sich problemlos auf «Thought Form Descent», und dies beisst sich auch nicht, denn dieses songwriterische Können fliesst förmlich uneingeschränkt zwischen den acht releasten Tracks hin und her, als ob es bei einem interessanten Ballspiel jeglichen Couleurs (= Genres) handelt. Somit zeigen Wake auf, welches Potenzial in dieser sehr animierten wie abstrakten Band steckt, ja, das treibt sogar dem Sonnen- wie Schattenspiel die Morgenröte knallrot ins Frätzchen. So sind die Gitarren mal schwebend tragend als auch symphonisch angehaucht, gleichzeitig akustisch und balladesk im Mood, als dann überfallartig in den Noise, Grindcore, Death und Black herüber geswitcht werden kann, ohne je den berühmt-berüchtigten roten Faden zu verlieren. Aber, geneigte Leserschaft, dies gelingt nur durch intensives, genussvolles Zuhören, ansonsten wird der Zugang hierzu verwehrt bleiben und wie bereits anfangs angetönt, sprechen wir hier von echt schwerer Kost.
So wird dann heftigst gerifft, meist, auf den Gitarren, versehen mit feinen Melodien und kurzen, shredderartigen, wilden und beinahe schon arhythmischen, kurzen Soli untermalend. Der Bass reiht sich bundlos in diese Fügung, mal solodesk, mal im Vordergrund zupfend, rasend schnell im nächsten Moment. Die Drums wirbeln meist mit grindcorigen wie blastenden Rhythmen, vermögen jedoch stets immer zu grooven, dann aufklärend und schlüssig im Midtempo dahinzottelnd, satte Double-Basses, knallharte, rauhe Snare, viel Cymbalspiel, was die Auflockerung im Gesamtsound ausmacht, auch die Toms-Einsätze erheben sich majestätisch. Zudem ist der Gesang ultraböse growlend und guttural, stets in klarem Wortfetzen erhörbar, gehalten und eingesetzt, markant und stimmstark. Die Produktion formt sich druckvoll, messerscharf und klar dar, gepaart mit einem sehr interessanten Cover-Artwork, welches das Facettenreichtum von Wake aufzeigt. Stilistisch sind Wake in etwa mit Nasum, Knoll, Wormrot, Misery Index, Insect Warfare, Infernal Coil, Rotten Sound, Pig Destroyer und Konsorten zu vergleichen. Songs wie «Bleeding Eyes Of The Watcher», «Pareidolia», «Venerate (The Undoing Of All)» und «Infinite Inward» sind Anspiel-Tipps zu diesem schweren doch schlussendlich glückerfüllten, bösartigen Gang ins Wake.
Poldi