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"...Grosse Bands wie Heaven Shall Burn oder As I Lay Dying gaben ihr Comeback, und führen ihren bisherigen Stil weiter. Dementsprechend würden wir nicht sagen, dass der Stil Metalcore tot ist..."
Waren es bei den Dinosauriern ein Asteroidenaufprall, der diesen Urzeittieren den Gar ausmachte, so sind es beim Metalcore die schreibende Zunft, die diesen Musikstil schon zu Grabe getragen hat! Aber wie heisst es so schön: Totgesagte leben länger und im Falle von Metalcore aus der Schweiz ist Save Your Last Breath das beste Beispiel, die mit «Torn Of Aeon» ein eindrückliches Debut-Album bereits veröffentlicht haben. Wer heraus finden möchte, warum es sich bei diesem Frage- und Antwortspiel nicht nur um ein Interview mit Gitarrist Dominik Osterwalder geht, sondern auch um eine Kleinanzeige handelt, sollte das Interview bis am Schluss lesen…!
MF: Ihr macht ja schon seit 2011 mächtig Lärm. Ist SAVE YOUR LAST BREATH eure erste Band?
Dominik: Vor SYLB hatten alle Mitglieder jeweils Schülerbands, jedoch ist SYLB die erste "richtige" Band.
MF: Wer sind SAVE YOUR LAST BREATH und wo ist eure Homebase?
Dominik: Wir sind eine Blackened-Metalcore Band, bestehend aus Dominik Osterwalder (Gitarre), David Eckert (Drums), Moritz Hauser (Gitarre) und Rico Bamert (Vocals). Unser Bandraum befindet sich in Bubikon im Zürcher Oberland, aber wir betrachten Zürich als unsere Homebase, da wir alle in der Umgebung wohnen.
MF: Ihr seid nicht gerade die Veröffentlichungs-Weltmeister! So habt ihr bis heute ein Demo, eine EP und ein Album veröffentlicht. Dazu noch drei Singles seit 2017, die nur auf den digitalen Plattformen erhältlich waren. Was sind die Gründe für die eher bescheidene Ausbeute?
Dominik: Auf Grund der Besetzungswechsel kam das Songwriting eher schleppend voran, wir haben trotzdem etliche Songs, welche nicht veröffentlicht wurden. Momentan haben wir noch Material im Köcher welches bereits recorded ist, und nur noch auf einen Release wartet. Wir hoffen auf eine Besserung der CoViD19-Situation in den kommenden Monaten.
MF: Mit Metalcore spielt ihr einen Musikstil, der von vielen Musikkritikern schon diverse Male zu Grabe getragen wurde! Leben aber Totgesagte doch länger, wenn man die letzten Alben einiger Spitzen-Metalcore Bands anhört?
Dominik: Das ‘Problem’ am Musikstil Metalcore besteht darin, dass der Stil etliche weitere Unterstile beinhaltet. Es ist schwer zu sagen, was Metalcore ist und was nicht. Wie der Stil selber, entwickeln sich die "Spitzen-Metalcore Bands" ständig weiter. Grosse Bands wie Heaven Shall Burn oder As I Lay Dying gaben ihr Comeback und führen ihren bisherigen Stil weiter. Dementsprechend würden wir nicht sagen, dass der Stil Metalcore tot ist.
MF: Eure Debut-Album «Torn Of Aeon» ist sehr massiv im Sound. Wie kommt man, als Band ohne Label, an eine Produzenten-Ikone wie Jens Bogren ran?
Dominik: Vielen Dank. Jens Bogren hatte das Album gemastert und es war erstaunlich, wie viel ein Produzent mit seiner Erfahrung aus einer Produktion herausholen kann. Wir hatten ihn angefragt und er war von Anfang an dabei.
MF: Wie wichtig ist für euch der DIY-Gedanke?
Dominik: Uns ist die Qualität wichtiger als der DIY-Gedanke. Es macht durchaus Sinn, etwas abzugeben, wenn man die Möglichkeiten etwas selber zu machen nicht hat oder die Qualität dadurch besser wird. Am Anfang haben wir alles selber gemacht und konnten dadurch viel lernen und verstehen die Prozesse nun besser. Zum Beispiel nehmen wir weiterhin die Gitarren für alle Aufnahmen selber auf oder erstellen die meisten Designs selber. Wir arbeiten nicht mit einer Management- oder Bookingagentur zusammen und machen dies selber. Das nimmt aber viel Zeit in Anspruch, welche dann z.B. für das Songwriting fehlt.
MF: Viele Metalcore-Acts verfeinern ihr Soundgebräu mit Cleanvocals. Ist das bei euch kein Thema?
Dominik: Wir haben prinzipiell nichts gegen Cleanvocals in Metalsongs, fanden bis jetzt aber in unseren Songs kein Bedürfnis dafür.
MF: Wenn man euer Bandgefüge betrachtet, stellt man fest, dass es schon den ein oder anderen Wechsel gegeben hat. Ist das einer der Gründe, dass es noch kein zweites Album gegeben hat?
Dominik: Ja. Es braucht viel Zeit ein neues Mitglied in die Songs und Prozesse der Band einzuarbeiten, welche dann beim Songwriting fehlt.
"...Das Problem der Metalcore Szene besteht auch darin, dass es eigentlich viele potentielle Zuhörer gibt, diese der lokalen Szene aber fernbleiben..."
MF: Die Metalcore-Szene in der Schweiz ist überschaubar. Vor allem konnten Breakdown Of Sanity für einiges Aufsehen sorgen. Ist eine kleine Szene, für euch als Band, eher von Vorteil?
Dominik: Ja und nein. Es ist einfacher sich in einer kleineren Szene einen Namen zu machen. Jedoch erreicht man auch weniger Leute als in einer grösseren Szene. Das Problem der Metalcore Szene besteht auch darin, dass es eigentlich viele potentielle Zuhörer gibt, diese der lokalen Szene aber fernbleiben. Man trifft an Konzerten von grossen, internationalen Bands viele Metalcore-Fans an, welche man aber an lokalen Shows nicht sieht. Es gibt in der Schweiz extrem gute Bands mit viel Potential und es ist schade, wenn dieses unentdeckt bleibt. Der positive Aspekt einer kleineren Szene ist auch, dass man den Bands nähersteht und alles sehr familiär ist.
MF: Die letzten drei Songs «Bloodstained Faith» (2017), «Metamorphose» (2020) und «Transient» (2020) habt ihr exklusiv auf den digitalen Plattformen veröffentlicht. Wird es diese Songs nie in einer physischen Version geben und werdet ihr in Zukunft exklusiv den digitalen Weg gehen?
Dominik: «Bloodstained Faith» war von Anfang an als eine alleinstehende Single geplant. Eine Single physisch zu releasen, ist heutzutage praktisch unmöglich, oder macht einfach wenig Sinn. «Metamorphose» und «Transient» sind Teil einer EP, bei welcher wir uns noch unsicher sind, ob diese auch physisch released wird. Da viele Hörer Spotify und Co. nutzen, werden CD’s immer weniger gekauft und man muss sich als Band entscheiden, ob ein physischer Release finanziell überhaupt noch Sinn macht.
MF: Braucht eine Band wie SAVE YOUR LAST BREATH gar kein Label mehr?
Dominik: Die Aufgaben von Labels haben sich in der heutigen Zeit stark verändert. Durch etliche Social Media Plattformen kann man seine Musik selber promoten und releasen. Man ist nicht mehr unbedingt auf ein Label angewiesen, welche diese Aufgaben kostenpflichtig übernimmt.
MF: Mich, als passionierten Ausdauersportler, würde noch interessieren für wen oder was sollte man: Save Your Last Breath?
Dominik: Mit der Atmung haben wir von der Natur ein wunderbares Geschenk erhalten. Der Atem ist unsere grösste Ressource. Wir können jederzeit und überall auf die Atmung zurückgreifen. Der Atem nimmt unmittelbaren Einfluss auf unseren körperlichen Organismus. Mit der Atmung haben wir Zugang zu unseren Empfindungen. Sie zeigt unser Grundgefühl in jedem Moment. Die Atmung ist das Tor zu unserem inneren Sein. Der Atem ist die direkteste Verbindung zum Selbst, zum Jetzt, zu diesem Augenblick. (Corinne Faucherre, 2016)
MF: Wann kann man sich wieder auf einen neuen Release von SAVE YOUR LAST BREATH freuen?
Dominik: Wie bereits erwähnt haben wir noch einige Songs, welche bereits aufgenommen und gemastert sind. Es wird sicherlich in 2021 neue Musik von uns released werden. Über den genauen Zeitpunkt der Veröffentlichung können wir zurzeit aber noch keine genaueren Angaben geben.
MF: Wie überbrückt ihr die Konzert-freie Zeit?
Dominik: Wir sind dabei neue Lieder zu schreiben, überarbeiten unser Live-Set und haben unser Live-Equipment ausgebaut. Über Videocalls halten wir uns gegenseitig Up To Date und planen bereits weitere Konzerte.
MF: Inwiefern hat diese CoVid19-Pandemie euren Bandalltag durcheinandergebracht?
Dominik: Leider mussten einige Konzerte abgesagt werden. Wir hatten für den Herbst 2020 einen grösseren Release geplant, welcher nun verschoben wurde. Bis auf das Songwriting und Organisatorisches wurde der Bandalltag auf Eis gelegt.
MF: Welche Bands haben euch massgeblich beeinflusst?
Dominik: Wir hören alle nebst Metal noch diverse Musikstile und es schwer zu sagen, was uns für das eigene Songwriting wirklich beeinflusst. Im Metalbereicht gibt es Bands wie Make Them Suffer, Der Weg einer Freiheit oder Neaera welche sicherlich unseren Stil und Songs geprägt haben.
MF: Gibt es noch irgendetwas, dass ihr unbedingt los werden möchtet?
Dominik: Ja, wir haben noch ein Vocal-Effekt Gerät, welches wir nicht mehr brauchen und gerne los werden möchten. Bei Interesse kann man sich gerne bei uns melden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!!
Somit wäre die Kleinanzeige auch noch platziert und hoffentlich gibt es von Save Your Last Breath bald wieder irgendwelche News und für Save Your Last Breath einen Abnehmer für das Vocal-Effekt-Gerät!!