Samstag, 01. November 2025

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Samstag, 07 Juni 2025 20:37

Sweden Rock Festival 2025

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04. Juni bis 07. Juni 2025 – Sölvesborg (S)
By Roxx (rxx), Rockslave (rsl) and Tinu (tin) – All Pics by Roxx, Rockslave and Tinu

Aufgrund eines familiären Umstandes war es mir nicht möglich, das letztjährige "Sweden Rock Festival" besuchen zu können. Da sich die Dinge inzwischen und zum grossen Glück wieder dem Guten zugewendet haben, stand heuer nichts mehr im Weg, die inzwischen achte Reise nach Sölvesborg anzutreten. Das Team bestand dieses Jahr wieder mal aus dem harten Kern mit Cheffe Roxx, Tinu und meiner Wenigkeit, da weder der eine Oli4, noch der andere Oliver mit von der Partie waren. Das bedeutete in erster Linie mehr individuellen Platz im Camper, der wiederum den gleichen Standort des Camping-Resorts in Norjeboke einnehmen konnte. So weit so gut, aber der Wermuts-Tropfen bestand darin, dass die Clique unserer Freunde nicht mehr, wie in den Jahren zuvor, im Häuschen hintendran zur Miete residieren konnte. Das konnte unsere gute Stimmung jedoch nicht trüben, auch wenn das ganze Vorglühen letztlich geselliger hätte aufallen können.

Nach dem 30-jährigen Jubiläum von 2023 steht das "Sweden Rock Festival" nach wie vor voll im Saft und zog auch dieses Jahr wieder tausende von Fans aus aller Welt an. Dafür verantwortlich waren in erster Linie Bands wie King Diamond, Slipknot, Korn, Dream Theater, Scorpions, Black Country Communion oder Sabaton. Dazu kamen weitere Highlights wie Pretty Maids, The Night Flight Orchestra, Hardline, D.A.D., Running Wild, Crucified Barbara oder Exodus, um ein paar Namen aus erneut über neunzig Combos zu erwähnen. Abgesagt hatten lediglich Stryper mit folgender Begründung: "Auf halbem Weg zu unserem Flug nach Kopenhagen gestern Abend zwangen ein defektes Rauchmelder-System und ein Stromausfall das Flugzeug zur Rückkehr in die USA, so dass wir die Reise nicht antreten konnten." Kompensiert wurde dies Mitunter durch unerwartet gute Auftritte von Kee Marcello, Adrian Vandenberg, Eagles Of Death Metal, Turbonegro und Sacred. (rsl)

Mittwoch, 04.06.2025 (Erster Tag)

Pistonhead Stage
(rsl)

Sacred
Da ich überhaupt keinen Bock auf Slipknot hatte, musste eine Alternative her, und die fand ich im Zelt bei der "Pistonhead Stage". Auf der Bühne standen die einheimischen Sacred, von denen ich zuvor noch nie etwas gehört hatte. Kaum angefangen, entpuppte sich die Truppe als Vertreter von purem Heavy Metal mit powermetallischen Vibes und die liessen es nach allen Regeln der Kunst krachen. Dazu gehörte mit Leadsänger Gustav Blide ein sympathischer wie stimmgewaltiger Mann, der immer wieder mal an Geoff Tate (Queensrÿche) erinnerte und sich beim Cover «Queen Of The Reich» keine Blösse gab. Am Bass stand übrigens Robin Utbult (Ex-Air Raid), der seit 2020 auch in Diensten von Vicious Rumors steht! (rsl)

sacred


Bläkläder Stage
(rsl & tin)

Korslagda Kukar
Typisch für das "Sweden Rock" eröffnete eine einheimische Truppe das Festival. Dies mit einer Mischung aus kernigem Rock und Rock'n'Roll. Die Songtexte wurden dabei in der Landessprache gesungen, was gut ankam und postwendend für eine gute Stimmung sorgte. Diese wurde laufend besser, da immer mehr Leute vor die "Bläkläder Stage" strömten. Frontmann Ubbe Näslund spielte zwischendurch noch ein paar Parts auf einem Clavinett, und nicht unerwartet zeigte sich das Publikum textgewandt, sprich sang bei einigen Songs lautstark mit. Vibes von Elvis Presley rundeten das Ganze ab und sorgten für einen guten Start. (rsl)

korslagakukar

Alien
Das "Sweden Rock Festival" gewährt alten, einheimischen Helden immer wieder die Plattform, sich nochmals zu präsentieren. Dies kann zu einem Erfolg werden, wie letztes Jahr mit Talisman, kann aber auch einen faden Beigeschmack haben, wie bei Alien. Eine Truppe, die 1988 mit ihrem Debüt-Album noch für Furore sorgte. In einem kleinen Club hätten die Damen und Herren durchaus kicken können, aber auf der Outdoor-Stage ging alles ein bisschen unter. Trotzdem feierten die Schweden eine ihrer Truppen ordentlich ab und applaudierten nach jedem Song. (tin)

alien

Signs Of The Swarm
Das "Sweden Rock" war schon immer für einen bunten Strauss an unterschiedlichen Musikstilen bekannt. Auch wenn ich das Gefühl nicht ganz loswerde, so erschien es mir dieses Jahr, dass die moderneren Sounds und jüngeren Fans mehr auf ihre Rechnung kamen, was sicherlich auch zu Lasten der alten Rocker und Metalheads ging. Signs Of The Swarm sind eine Deathcore Truppe aus den Staaten, die am späten Nachmittag bereits auf den abendlichen Headliner Slipknot einstimmten. Der Moshpit wurde aktiv von den Fans genützt und die bösen wie aufpeitschenden Sounds trugen ihr Übriges dazu bei, dass ein Kindergeburtstag bedeutend ruhiger abgehalten wird. (tin)

signsoftheswarm

Sweden Stage
(rsl)

The Night Flight Orchestra
Ein weiteres Heimspiel der schwedischen Melodic Rock Grössen, die den tragischen Suizid von Gitarrist und Songwriter David Andersson vor drei Jahren definitiv überwunden haben. Man wirkt wieder als kompaktes Kollektiv und die Freude hat der verständlichen Trauer den Rang sichtlich abgelaufen. Just in dieser Zeit hat sich auch Åsa Lundman ihre Sporen als neue Stewardess und Nachfolgerin von Anna-Mia Bonde abverdient. Am bisherigen Konzept wurde nicht gerüttelt, und auch wenn die Qualität der neueren Songs nicht mehr ganz so hoch ist, verblieb genug Hit-Potenzial, das eine Stunde lang optimal ausgeschöpft wurde und auch die obligate Polonaise auslöste. (rsl)

thenightflightorchestra

Bombus
Eigentlich wäre mein zugeteilter Platz vor der "Sweden Stage" mit Bombus als Protagonisten gewesen, aber an so einem grossen Festival gibt es dann und wann Überschneidungen, die auf das Konto der persönlichen Präferenz gehen. In diesem Fall hiess das, nach ein paar Fotos und einer knappen Viertelstunde, sich von Bombus zu verabschieden und den Weg in Richtung "Rock Stage" unter die Füsse zu nehmen, wo die Pretty Maids aufspielten. Letztlich war das sicher die richtige Entscheidung, aber Bombus lieferten bestimmt ebenso wie die Dänen ab, denn ihr leicht punkiger Hard Rock mit Anleihen bei Motörhead haute voll rein. (rsl)

bmbus

Horndal (als Ersatz für Cattle Decapitation)
Aus mir unbekannten Gründen sagten die Amis von Cattle Decapitation ab, und deshalb verlegte man deren Ersatz Horndal kurzerhand von der "Pistonhead Stage", wo sie um die gleiche Zeit aufgetreten wären, auf die "Sweden Stage". Dieser Steilpass wurde dann dankend angenommen, und daran erfreute sich auch eine ordentliche Fanbase, die sich vor der Bühne zusammenrottete. Die auch hier auf Schwedisch vorgetragenen Lyrics verfehlten ihre Wirkung nicht, und das Publikum antizipierte vom Feinsten zu dieser kruden Mischung aus Sludge meets Hardcore. Killing Jokes «Love Like Blood» schimmerte dabei auch mal durch. (rsl)

horndal

Myles Kennedy
Den amerikanischen Sänger und Gitarristen hatte ich bisher nur in Zusammenhang mit Alter Bridge oder Ur-Gunner Slash wahrgenommen. Dabei geht vergessen, dass Myles bisher, also zwischen 2018 und 2024, auch drei Solo-Alben veröffentlicht hat. Dieser stand nun als letzter Act der "Sweden Stage" am ersten Festival-Tag auf dem Programm. Kaum hatte er angefangen zu spielen, schüttete es zu Beginn allerdings wie aus Kübeln. Während ich deshalb mein Equipment in Sicherheit bringen musste, harrten vor der Bühne viele hartgesottene Fans aus und feierten das Trio lautstark ab, das auch ohne Slash (Myles spielte Gitarre) überzeugte. (rsl)

myleskennedy

Rock Stage
(tin)

Wind Rose
Die italienischen Zwerge eröffneten den Reigen auf der zweitgrössten Stage und liessen gleich erkennen, dass sie bereit waren, Schweden im Sturm zu erobern. Die Waldkrieger mit adligem Blut (so sah zumindest ihr Outfit aus), liessen den Power Metal hochleben und rotierten dabei ihr Haupthaar. Die Fans standen von der ersten Sekunde an wie eine Mauer hinter der Band und bejubelten die Songs. Dass dadurch von Wind Rose "Sweden, land of Metal" bezeichnet wurde, war die Danksagung an einen mehr als nur warmen Empfang für das Windröschen. (tin)

windrose

Pretty Maids
Auch wenn sie aus den Nachbarland Dänemark stammen, wurden Sänger Ronnie Atkins und sein Ensemble wie Einheimische begrüsst. Die wieder zueinander gefundenen Leader, Ronnie und Ken (Hammer, Gitarre), konnten aus einer Fülle an Hits einen Set zusammenbasteln, der kaum Wünsche offen liess. Trotz seines nicht heilbaren Krebses sang Ronnie wie ein junger Gott, war immer in Bewegung und stachelte das Publikum stetig an. "You're fantastic. But! We are old farts and need to breathe a little bit" Diese Abkühlung wurde mit der John Sykes Nummer «Please Don't Leave Me» gerne vom Publikum angenommen. Daneben rockten die alten Klassiker «Back To Back», «Future World», «Love Games» und «Red, Hot And Heavy» den heiligen Boden des "Sweden Rock Festivals". (tin)

prettymaids

Skillet
Modernen, groovenden Metal mit sparsam eingesetzten, alternativen Elementen boten die Amis von Skillet. Speziell Gitarristin Korey Cooper zog die Blicke auf sich. Dies nicht nur wegen ihren violetten Haaren, sondern wegen der äusserst agilen Bühnenshow. Daneben wechselten sich Drummerin Jen Legder und Sänger John Cooper beim Lead-Gesang ab und liessen speziell die jüngeren Fans begeistert mitklatschen. Die 1996 gegründete Truppe wusste aber genau, wie sie das Publikum anheizen musste und durfte sich so am Schluss völlig verdient den lauten Applaus bei ihren Anhängern abholen. (tin)

skillet

Opeth
Ich bin ehrlich. Das Geschrei um den singenden Gitarristen Mikael Åkerfeldt verstehe ich nicht. Was zuerst mal als Death Metal startete und sich dann dem Wald und Wiesen Prog Rock widmete, hat mich noch nie berührt. Dass der Bandleader neuerdings wieder mit einer böseren Stimme (Growls) unterwegs ist, noch weniger. Aber! Opeth liessen sich von den zahlreichen Fans feiern und entfachten eine Stimmung bei der sich alle die Frage stellten, soll ich den Baum nun fällen oder doch lieber umarmen? Das kommt dabei heraus, wenn man sich den verspielten und lieben, aber auch bösen und giftigen Sounds hingibt. (tin)

opeth

King Diamond
Was nach Slipknot folgte, war in meinem Augen der wahre Headliner des ersten Tages. King Diamond bot eine Inszenierung, die niemand auch nur annähernd an diesen vier Tagen überbieten konnte. Gleich zu Beginn erdolchte er die Puppe Abigail, um dann in einen Set zu starten, der immer wieder mit den Protagonisten seiner Songs erweitert wurde. Da war einmal die Oma im Rollstuhl ebenso zu sehen, wie der gläserne Sarg. King überliess dabei nichts dem Zufall und hatte mit seiner eingespielten Truppe ein punktendes Ass im Ärmel, das ihn durch die komplette Show trug.

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Wundervoll auch, wie sich die beiden Gitarristen Andy LaRocque und Mike Wead die Riffs und Solos zuspielten. Dazwischen stand Pontus Egberg, der sich als wild gestikulierender Bassist entfalten konnte. Mit Hel Pyre als Sängerin und Keyboarderin bekam der Falsett-Gesang des Königs noch mehr Unterstützung. Die Setliste war traumhaft, bot mit den beiden neuen Tracks «Masquerade Of Madness» und «Electro Therapy» einen Vorgeschmack auf das (hoffentlich) bald neu erscheinende Album und liess mit «Burn», «Halloween», «The Candle», «Voodoo» und «Sleepless Night» einen Hit auf den anderen folgen. Er kam, sah und siegte, wie es sich für einen König gebührt. (tin)

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Festival Stage
(rxx)

Nothing More
Um 14:15 Uhr eröffneten Nothin More aus Texas den Konzert-Reigen auf der grossen Festival-Bühne. Sie lieferten eine astreine Alternative Metal Show ab und das bei strahlendem Wetter. Die Senkrecht-Starter konnten schon ordentlich Leute vor die Bühne ziehen. Man durfte sie deshalb glatt als eine der Sieger des Tages betrachten. (rxx)

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Jinjer
Als nächste Truppe bevölkerten anschliessend Jinjer die grosse "Festival Stage". Die ukrainische Band aus Donezk, respektive um die variable Sängerin Tatiana Shmayluk, war schon vor zwei Jahren hier am "Sweden Rock". Dieses Jahr wirkte das Ganze jedoch etwas stimmiger und ihr Stil, irgendwo zwischen, Prog, Metalcore und Djent, fand durchaus Anklang beim zahlreich aufmarschierten Publikum. (rxx)

jinjer

Within Temptation
Die Symphonic Metal Band Within Temptation fiel in den letzten Jahren eher durch das unnötige Schwenken der ukrainischen Flagge auf. Ob ein solches, politisches Statement grundsätzlich etwas in der Musik zu suchen hat, bleibt anzuzweifeln. Dennoch boten sie ihre gewohnte Show mit viel Abwechslung und guter Dynamik unter den Musikern. Sharon del Adel, wie immer bezaubernd, hatte die Szenerie stets im Griff. (rxx)

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Slipknot
Die maskierte Truppe aus Iowa zog augenscheinlich mächtig viele Leute vor die Bühne. Corey Taylor war schon 2018 mit Stone Sour am "Sweden Rock", und nun kehrte er erneut zurück, aber diesmal mit der 9-köpfigen Truppe Slipknot. Man durfte es als grosses Spektakel bezeichnen. Statt jeweils ein grosses Backdrop, bot die grosse Bühne nun einen riesigen Screen, wo sich die Band mit Grafiken und Bildern austoben konnte. So liessen es sich auch Slipknot nicht nehmen, diverse Symbole aus ihrer Historie einzublenden. Ein heftige und groovige Sache, wenn Corey da nur nicht so viel herumbrüllen würde. Offenbar gehört das aber zu den Amis, und dann soll es halt so sein. (rxx)

slipknot

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Donnerstag, 05.06.2025 (Zweiter Tag)

Pistonhead Stage
(keine Berichte)

Bläkläder Stage
(tin, rsl & rxx)

8 0 2
Es wurde skurril mit 8 0 2, einem Trio aus Dänemark, das den zweiten Tag eröffnete. Mit ihrem Sound, der eine Mischung aus Rock, Metal und Southern Blues Klängen war, vermochten sie den bröckelnden Kitt aus den Augen bei den bereits Anwesenden noch nicht wegwischen. Auch wenn die Jungs bemüht waren, speziell der Bassist und der Gitarrist ihr Haupthaar markant rotieren liessen, hinterliess der doch eher "speziellere Sound" der Jungs einen faden Beigeschmack, um die Gemüter der jetzt schon verkaterten Schweden zu ermuntern. (tin)

802

Slomosa
Die kleinste Aussen-Bühne ist immer wieder mal gut für eine Überraschung, und für diese sorgten mitunter die norwegischen Stoner-Rocker Slomosa. Das fing gleich mal mit der Optik an, wo Leadsänger und Gitarrist Benjamin Berdous einen Wuschelkopf trug, den selbst Legende Phil Lynott kaum so am Start hatte. Die längeren Haare waren auch bei Gitarrist Tor Erik Bye und Bassisten Marie Moe auszumachen. Letztere bangte sich fast die Rübe vom Kopf und auch Erik geizte nicht mit entsprechendem Posing. Nur Drummer Jard Hole wirkte etwas "ruhiger", aber die gemeinsam auf der Bühne erzeugte Soundwand war drückend wie die Sau! (rsl)

slomosa

The Commoners
Südstaaten Rock präsentierten The Commoners. Dies auf sehr authentische Art und Weise, heisst mit einer fetten Hammond-Orgel und einem feinen Gespür für den alten Rock. Die Jungs aus Toronto liessen die Musik für sich spielen, holten dabei nicht nur die alten Hippies ab, sondern liessen auch jüngere Fans erstaunt zuhören. Blues, Rock, Slide-Gitarre, Tattoos, zottelige Haare und ein kerniger Shouter. Schweden sah sich so einer weiteren Facette der Musik ausgeliefert. Die Zuschauer tauchten regelrecht in den Sound ein und zelebrierten dabei fast ein kleines Woodstock Revival. (tin)

thecomoners

Universe III
Der Bandname deutet es bereits an, dass es hier eine Vorgeschichte geben muss, und dem ist auch so, denn zwischen 1982 und 1988 spielten die Schweden Heavy Metal unter dem Banner "Universe". Danach riss der Faden, und erst 2018 ging es mit "Universe Infinity" und dem Album «Rock Is Alive» weiter. Nach weiteren sechs Jahren Pause fand letztes Jahr das erneute Comeback, inklusive dem selbstbetitelten Werk «Universe III», statt, wobei wir nun in der Gegenwart wären. Angeführt vom ausdrucksstarken Leadsänger Andreas Eklund wurde Classic Rock mit ordentlich Schmackes und allen Genre-Trademarks auf hohem Niveau serviert. (rsl)

Myrkur
Zu später Stunde folgte dann noch, sprich zusammen mit den gleichzeitig aufspielenden Dream Theater und den zweiten Festival-Tag abschliessend, etwas Ambient und Folk mit einem Hauch von Black Metal. Die dänische Sängerin Amalie Bruun verzauberte dabei die nach wie vor zahlreich anwesenden Zuschauer mit einem mystischen Set und erzeugte ein in sich stimmiges Ambiente, welches hier oben im Norden mehr als nur gut hinpasste. Fazit: Alles richtig gemacht! (rxx)

myrkur

Sweden Stage
(rsl)

Adrian Vandenberg - My Whitesnake Years
Nachdem der Ausnahme-Gitarrist John Sykes letztes Jahr viel zu früh verstarb, verschrieb sich Kollege Adrian Vandenberg dem Andenken an die britische Rock-Legende Whitesnake und spielte, zusammen mit Shouter-Ass Mats Levén (Ex-Candlemass, Ex-Yngwie Malmsteen, Ex-Treat, Ex-Swedish Erotica) und drei Jungspunden, einen wahren Nostalgie-Set der weissen Schlange. Die sichtliche Freude darüber herrschte bei der Band und dem begeisterten Publikum gleichermassen! Bereits die eröffnende Triplette mit «Bad Boys», «Slide It In» und «Fool For Your Loving» sorgte für Stimmung und Mr. Levén brillierte wie ein Chamäleon, schlicht grossartig! (rsl)

vandenberg

Moonspell
Die Portugiesen feiern heuer ihn 30-jähriges Jubiläum und hatten deshalb einen Set mit mitunter ganz alten Songs zusammengestellt. Darunter befanden sich auch Folk-Songs, mit denen Moonspell als Genre-Vorreiter der Szene gelten. Mich hat der Düster Rock allerdings nie abholen können, und darum machte sich bei mir schon bald eine gepflegte Langeweile breit. Den zahlreichen Fans war dies jedoch völlig schnuppe, und so wurden diese durch ihre Helden bestens unterhalten. Die zu diesem Zeitpunkt etwas kälteren Temperaturen passten vergleichsweise zum zelebrierten Sound, der während einer Stunde geboten wurde. (rsl)

moonspell

Samantha Fish
Eigentlich ist dies ja nichts als ein Armuts-Zeugnis, aber ich gebe es unumwunden zu, dass ich die agile Amerikanerin bisher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Die stimmgewaltige Lady, die optisch als eine Mischung aus Marilyn Monroe (Gesicht, Haare) und Amy Winehouse (Schminke an den Augen) durchging, beherrscht auch das Gitarren-Spiel und sorgte gleich mal für ein paar offene Münder! Getragen von einer soliden Band lieferte Samantha eigenes Liedgut ab und hinterliess mehr als nur einen guten Eindruck. Gekleidet in einem körperbetonenden Leder-Outfit trotzte sie der Kühle, versprühte nichts als gute Laune und geriet so zu einem meiner Festival-Highlights! (rsl)

samanthafish

The Ghost Inside
Nach der wunderbaren Lady Fish folgten nun auf der "Sweden Stage" die amerikanischen Metalcore'ler The Ghost Inside als abschliessender Act, die sich gemäss eigener Aussage mächtig auf diesen Auftritt gefreut haben. Der permanent anhaltende Zulauf an Zuschauern deutete zudem an, dass dieser Stil aktuell das Mass aller Dinge ist und vor allem jüngere Fans abzuholen vermag. Die Aufforderung von Frontmann Jonathan Vigil von wegen gemeinsamem Hüpfen und dem Bilden eines Moshpits wurde umgehend antizipiert und in die Tat umgesetzt. Gesanglich und dem Stil geschuldet wurde mir das Ganze hinten raus jedoch etwas zu eingleisig. (rsl)

theghostinside

Rock Stage
(tin & rsl)

Brothers Of Metal
Solche Bands sind aktuell völlig im Trend. Nennen sie sich nun All For Metal oder Brothers Of Metal, am Ende klingt alles gleich und sieht auch irgendwie identisch aus. Mit insgesamt drei Sängern gingen die Dame und die Herren aus Falun ins Rennen und hatten ein leichtes Spiel, sich bei ihrem Publikum heldenhaft zu präsentieren. Dies mit massig Feuersäulen, wehenden Harren und Hymnen, welche von den zahlreichen Fans mitgesungen wurden. Am Ende lagen sich Band und Fans gemeinsam in den Armen und genossen zusammen den Auftritt. Metalherz der Gegenwart, was willst du mehr?! (tin)

brothersofmetal

Doro
Die Anwesenden lagen Frau Pesch von der ersten Sekunde an zu Füssen. Glücklicherweise stand der Band wieder Bassist Nick Douglas zu Verfügung, und das Rhythmus-Dynamik-Bollwerk, zusammen mit Schlagzeuger Johnny Dee, funktionierte wie in alten Tagen. Gitarrist Bill Hudson hat sich derweil prächtig in die Band eingelebt und ergänzt sich mit Bas Maas sehr gut (auch wenn ich noch immer der Meinung bin, dass Bas die Solos der alten Warlock Lieder nicht wiedergeben kann!). Die Mischung aus eigenen Tracks und den alten Warlock Klassikern liess nichts anbrennen, und so konnte sich die immer grinsende Front- Lady, die nie stillstand, nach «True As Steel» glücklich vom Publikum verabschieden, das noch lange nach dem Gig am Applaudieren war. (tin)

doro

Blues Pills
Eigentlich hätten nun Stryper auf der Bühne stehen sollen, aber ein technischer Defekt liess das Flugzeug der Amis in den Staaten nicht starten. So krallten sich die Blues-Rocker aus Örebro den Slot und hatten dank Sängerin Elin Larsson eine Shouterin wie Entertainerin in den eigenen Reihen, welche die Bühne sofort für sich vereinnahmte und das Publikum mit einem breiten Grinsen in ihren Bann zog. Auch wenn es vielen so ging wie mir, welche Stryper schmerzlich vermissten, konnte der Vierer in seiner gewohnt leicht bekifften Art eine mitreissende Atmosphäre aufs Parkett legen. Ohne Elin würde die Truppe allerdings einen mehr als nur "langweiligen Eindruck" hinterlassen. (tin)
bluespills


Kreator
Wenn schon nicht Stryper, dann mussten eben Kreator mein Tages-Highlight werden. Dieser Aufforderung kamen Mille und seine Truppe auch unaufgefordert nach und zerstörten in knapp 75 Minuten das "Sweden Rock". Die Jungs dürfen sich nach wie vor auf das melodische und zugleich messerscharfe Gitarren-Spiel von Sami Yil-Sirniö verlassen, der mit einem breiten Grinsen im Gesicht den Auftritt genoss. Dass die Security kurzerhand völlig überfordert war, zeigte die Aufforderung von Mille an die Fans, sich beim Crowdsurfen nicht lumpen zu lassen. Die Fans flogen fast im Sekundentakt in den Fotograben was dazu führte, dass wir Fotographen den Pit nach knapp eineinhalb Songs wieder verlassen mussten!

kreator

Kreator trumpften auch pyrotechnisch gross auf und liessen einmal mehr zusätzlich Papierschlangen ins Publikum fliegen, während Mille eine "Wall of Death" anordnete, respektive diese auf Deutsch anzählte. Es war ein grossartiger Gig der Essener Thrasher, wenn nicht sogar der Beste, den ich bisher je von ihnen gesehen habe. Dass dabei der Kreator zweimal auf die Bühne kam, heisst in Mönchskutte gekleidet und mit Fackeln bestückt, war ein weiterer Pluspunkt. Ein Show-Effekt, der aber nie vom Hauptgeschehen, also der Musik ablenkte sowie die unbarmherzige Spielfreude der Truppe mehr als nur einmal heraushob und unterstrich. (tin)

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Dream Theater
Nach der Thrash-Keule von Kreator und dem Schluss-Bouquet von Korn mit abgeschossenen Papier-Spiralen waren die amerikanischen Prog Metal Könige Dream Theater bereit für ihren Auftritt oder besser Sound-Kür zu später Stunde. Frontmann James LaBrie schien einen guten Abend eingezogen zu haben und wirkte von Anfang an fit. Seine offensichtlich gute Stimmung verflog dann aber für eine Weile, da er ein quer über dem Bühnenboden liegendes Stromkabel übersah, vermeintlich übel stolperte und zu Boden ging. Wieder aufgestanden, blutete er leicht am Arm und nach ein paar Minuten, als das Ganze wieder unter Kontrolle war, ging der Kurz-Set von rund 75 Minuten seinen gewohnten Gang.

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Die Performance der ganzen Band litt zum Glück nicht darunter, und die fünf Protagonisten vermochten ihre Fans mit Glücksgefühlen "à discretion" zu verwöhnen. Unterstützt durch passende Einspielungen vom grossen Video-Screen im Hintergrund und dem Einsatz einer geilen Light-Show sowie einem ordentlichen Bündel an Laser-Strahlen, die den Nachthimmel erfüllten, zockten Dream Theater einen tollen Set herunter, der dem geneigneten Fan und Die-Hard-Progger bestimmt gemundet hat. Die vorher abgehaltene Hallen-Tournee mag insgesamt mehr Wirkung erzeugt haben, aber der heutige Festival-Auftritt erfüllte die Erwartungen. (rsl)

dreamtheater2

Festival Stage
(rxx)

Dark Tranquillity
Als Dark Tranquillity das letzte Mal am "Sweden Rock" auftraten, heisst 2018, strahlte die Sonne, was dem melancholischen Melo-Death der Band eigentlich nicht so sehr zu Gesicht steht. Das trübe und herbstliche Wetter von heute passte somit eher dazu. Man hatte eh das Gefühl, das genau diese Stimmung die Band befeuerte. Sänger Mikael Stanne hörte sich grossartig an, und die Gitarristen lieferten beste Doppel-Leads vom Feinsten ab. Alles passte, und das Publikum feierte die Band nach allen Regeln der Kunst ab. (rxx)

darktranquillity

The Warning
Dann war Zeit für die drei Schwestern aus Mexico. Die Ladys rockten ordentlich und überzeugten mit unbändiger Spielfreude und Agilität. Das war es dann aber auch schon, denn die Songs waren wohl noch nicht allen geläufig und hinterliessen daher keinen besonderen Wiedererkennungswert. Den steilen Aufstieg der Schwestern Villarreal-Vélez sollte man aber trotzdem im Auge behalten. Mit ein paar wirklich guten Songs und weniger "Message" könnten da noch Hits aufkommen. Zumindest wurde schon mal viel richtig gemacht, und wir bleiben gespannt darauf, was da in Zukunft noch alles kommen wird. (rxx)

thewarning

Sex Pistols (feat. Frank Carter)
Unglaublich, was da passierte. An der Gitarre war Steve Jones, am Bass zupfte Glen Matlock und in die Felle schlug Paul Cook. Frank Carter kam auf die Bühne und stellte die Sex Pistols vor. Die legendären Punk Rocker sind auch schon ziemlich in die Jahre gekommen, was man Glen Matlock am wenigsten ansah. Steve Jones war immer noch grossartig an der Gitarre. Frankie moderierte derweil hervorragend durch den Set und stellte sich als wahrer Punk heraus. Sämtliche Hits wurden aufgefahren. Natürlich durften da «God Save The Queen» oder das zahlreich gecoverte «Anarchy In The UK» nicht fehlen. (rxx)

sexpistols

Korn
Die kultige Nu Metal Band aus den US of A wurde an diesem Tag als Headliner der "Festival Stage" geführt. Wenn man die Massen vor der Bühne betrachtete, dann war dies durchaus berechtigt. Alt und sehr jung feierten Jonathan Davis und Co. lautstark ab. Die Light-Show war passend zur Musik und der Stimmung an dem Abend. Die gespielten Songs bewegten zwischen groovig bis hin zu psychedelisch. Sämtliche Stimmungen wurden durchgekaut, und allzu viel passierte in Sachen Live-Show sowieso nicht. Alles war im grundsoliden Live-Set vorhanden, und das Publikum schien ob der Darbietung zufrieden zu sein. (rxx)

korn

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Freitag, 06.06.2025 (Dritter Tag)

Pistonhead Stage
(keine Berichte)

Bläkläder Stage
(rsl & rxx)

Bloodstain
Immer wieder ist die Rede davon, wo der Nachwuchs abbleibt, damit die Szene nicht vor die Hunde geht. Was die skandinavischen Länder angeht, bin ich da eigentlich sehr zuversichtlich. Trotzdem sind die heutige Ausgangslage und die daraus resultierenden Zukunfts-Aussichten eine ganz andere Schuhnummer als früher. Das hinderte die junge, schwedische Band Bloodstain freilich nicht daran, ganz im Geiste der ganz frühen Metallica ans Werk zu gehen. Im Vordergrund muss der Spass an der Sache und natürlich technisches Können stehen. Beides lieferte das agile Quartett im Übermass ab und ehrte die Vorbilder mehr als würdig! (rsl)

bloodstaind

Crazy Lixx
Die Kult-Sleazer aus Malmö gelten, zusammen mit den Kollegen von Crashdïet, zu den Mitbegründern der "New Wave of Swedish Sleaze" und sind schon seit über zwei Dekaden im Geschäft. Während dieser Zeit gab es einige Wechsel im Line-up, und seit den Anfängen sind noch Danny Rexon (v) und Joél Cirera (d) mit von der Partie. Der aktuelle Fünfer zeigte sich als geschlossene Einheit und liess von Anfang an nichts anbrennen. Der ansteckende Drive der Band, verpackt in griffige Songs, liess die Stimmung vor der "Bläkläder Stage" bald in die Höhe schiessen und mündete in einem stündigen Schaulaufen der Extraklasse. (rsl)

crazylixx

Crimson Glory
Manch ein Fan der ersten Stunde hätte wohl nie im Leben daran geglaubt, dass die Lunte im Jahre 2025 und mit dem vierten Neustart nach den Phasen 1982 bis 1991, 1999 bis 2000 sowie 2005 bis 2013 nochmals brennt. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Fakt ist natürlich, dass nicht wenige Puristen sich hiervon nicht mehr angesprochen fühlen, aber letztlich geht es um die Songs, die hiermit wieder zum Leben erweckt werden, und nur das zählt. Mit dem letzten Gig von Alt-Keyboarder John "Spock" Zahner wurde an der Stelle eh Geschichte geschrieben, und hoffentlich geht es dennoch weiter mit den Amis. (rsl)

crimsonglory

Old Man's Child
Zu ziemlich sonnigem Wetter gab es dann mit Old Man's Child eine ordentliche Portion Black Metal in diversen Variationen. Sänger Tom Rune Andersen Orre alias Galder, der ganz in weiss gekleidet war und das Gesicht ebenfalls bleich leuchtend präsentierte, eröffnete den Reigen mit bestem, symphonischem Black Metal und beeindruckte die Leute. Alle, die es sich bewusst ausgesucht hatten, dieser Show beizuwohnen, waren zwar nicht zahlreich, aber mit Sicherheit die richtige Meute, da die parallel aufspielenden D-A-D definitiv viel mehr Leute anzogen. Seis drum, aber auch hier galt: alles richtig gemacht! (rxx)

oldmanschild

Remedy
Gleichzeitig mit Meshuggah durften Remedy aus Stockholm auf der kleinsten Aussenbühne ran. Geboten wurde astreiner und positiv stimmender 80er Hard Rock von bester Qualität. Solche Bands gibt es eigentlich zwar überall zu sehen, aber heute Nacht passte einfach alles. Die Songs, die Optik wie auch das Ambiente. Die Jungs zündeten noch einmal ein musikalisches Feuerwerk, das wohl in manchem Besucher-Ohr noch eine ganze Weile nachhallte. (rxx)

Sweden Stage
(rsl)

Kee Marcello (Performs Europe)
Es ist schon eine ganze Weile her, seit ich mir Europe mit Kee Marcello angehört und diese auch live gesehen hatte. Wir reden hier von der Zeit der beiden Alben «Out Of This World» (1988) und «Prisoners In Paradise (1991). Diese Phase ohne Stamm-Gitarrist John Norum war relativ kurz, setzte aber einen wichtigen Markstein in der Karriere der schwedischen Edel-Rocker, die seit anfangs der 2000er wieder in der Original-Formation unterwegs und besser denn je sind. Trotzdem wurde der hammermässige Auftritt von Kee und seiner Band (mit Jakob Samuel, Ex-The Poodles) lautstark abgefeiert und liess keine Wünsche offen. (rsl)

keemarcello

Hardline
Nach der vorangegangenen Steilvorlage von Master Marcello legten Hardline mit dem unverwüstlichen Johnny Gioeli anschliessend einige Briketts nach und lieferten eine Hard Rock Show der Extraklasse ab. Wie gewohnt war der sympathische Frontmann ständig in Bewegung und gab einmal mehr 120%, einfach unglaublich. Mitunter flankiert von keinem Geringeren als Alessandro del Vecchio an den Keyboards und Lichtblick Anna Portalupi am Bass wurde ein Hit nach dem anderen gezockt. Wo normalerweise Francesco Jovino hinter den Kesseln sitzt, half der grandiose Fabio Alessandrini (Annihilator) aus und brillierte auf ganzer Linie! (rsl)

hardline

Jørn
Noch immer geflasht von Hardline, konnte ich mir nicht richtig vorstellen, dass dies noch getoppt werden kann. Jørn Lande hatte ich in den letzten Jahren eigentlich immer "nur" als Gastsänger bei Tobi Sammets Avantasia erlebt. Dabei geht fast vergessen, dass er, neben drei Alben mit Masterplan und vier mit Russel Allen, auch einige Solo-Werke und beileibe keine schlechten veröffentlicht hat. Nach dem Opener-Medley, das aus fünf eigenen Sons bestand, wurde die Hälfte des Sets mit Cover-Versionen, darunter «Ride Like The Wind» von Christopher Cross, bestückt. Überraschend war dabei jedoch klar «Square Hammer» von Ghost. (rsl)

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Abbath
Der ehemalige Frontmann von Immortal ist sicherlich nicht mehr so erfolgreich wie zuvor, aber mit seinen Solo-Alben konnte er sich zumindest über Wasser halten. Für die diesjährigen Festivals besann er sich nun eben seiner Vergangenheit und fungierte heuer unter dem Banner "Abbath plays Immortal". Das brachte mich in eine heftige Zwickmühle, denn zur gleichen Zeit spielten auf der gegenüberliegenden "Rock Stage" die deutschen Piraten-Metaller von Running Wild auf. Da Letztere livemässig eher selten unterwegs sind, wollte ich mir das nicht entgehen lassen, aber erst nach einer halben Stunde konnte ich mich lösen, da Abbath und sein Gefolge voll ablieferten. (rsl)

abbath

Rock Stage
(tin)

DragonForce
Die Engländer boten eine mitreissende Show, die neben einem Spielautomaten auf der Bühne auch von einem Drachenkopf unterstützt wurde. Mit ihrem Hyper Speed Metal, den wehenden Haaren und Bassistin Alicia Vigil fuhren DragonForce viele Eckpunkte auf, welche ihre Show zusätzlich aufwerteten. Ganz zu schweigen von den schwindelerregenden Solos von Herman Li. Sänger Marc animierte mit seiner freundlichen Art das Publikum, und so konnte die Drachen-Power, trotz Regen, aber mit Pyros, mehr als nur einen Achtungserfolg verbuchen. Die Band bedankte sich beim zahlreich erschienenen Publikum für das Ausharren und dass Schweden die Truppe mit typisch englischem Sommerwetter begrüsste, wie Marc spasseshalber verkündete. (tin)

dragonforce

Danko Jones
Der Kanadier liess wissen, dass er den Fotographen für die immer grossartigen Fotos dankt und jetzt gefälligst alle im Publikum das Handy zücken, respektive ihm dann die geschossenen Bilder schicken sollen. Daneben würde er gerne jedes Jahr am "Sweden Rock" spielen. Die Truppe rockte die Stage zu dritt mit ihrem kernigen und arschtretenden Rock. So, und da steckt auch ein bisschen das Problem. Da Danko als Sänger ans Mikrofon gebunden ist, konnte sich nur Bassist John frei bewegen, was auf der "Sweden Stage" dann doch nach eher wenig Action aussah. Ansonsten bot Mister Jones, wie gewohnt, eine packende Aufführung und liess sich zu Recht vom Publikum abfeiern. (tin)

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Orbit Culture
Bei dieser einheimischen Truppe aus Eksjö, Jönköping kann ich den ganzen Fan-Rummel nicht nachvollziehen. Spielen die Schweden nun Melodic Death, Technical Death, Progressive Metal oder etwa Thrash Metal? Oder doch von allem etwas? Die Fans begrüssten die Herren auf jeden Fall mit lautem Geschrei, was diese mit brachialer Gewalt und einer feinen Pyro-Show erwiderten. Dass die Combo um den singenden Gitarristen Niklas Karlsson nicht nur brutal aufspielen, sondern dabei die Fans auch mit feinen Keyboard-Melodien an den Eiern zu packen vermag, bewies man während der einstündigen Spielzeit, die zur Verfügung stand. (tin)

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Running Wild
Die Truppe um Bandleader Rock'n Rolf absolvierte nach langer Zeit wieder ein Konzert und überliess nichts dem Zufall. Meterhohe Feuersäulen schossen dabei ebenso in die Höhe wie Pyro-Effekte, die vom Bühnen-Dach aus losbollerten. Das Piraten-Schiff hatte dabei ebenso seinen Auftritt, wie die dazu passenden Bühnen-Klamotten der vier Musiker. Schweden war bereit für Running Wild und feierte die Truppe schon beim Soundcheck lautstark ab. Verständlicherweise, denn die Metal-Helden sind zu einer Seltenheit geworden und absolvieren kaum noch Konzerte.

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Die Setliste hatte es in sich, und dank den alten Klassikern «Branded And Exiled», «Lead Or Gold», das mit einem kleinen Drum-Solo eingeleitete «Little Big Horn» und dem neueren «Piece Of The Action» fiel die Stimmung nie ab. Daneben waren es «Bad To The Bone» und «Riding The Storm», welche Schweden zu einem lautstarken Mitsing-Chor animierte. Mit «Under Jolly Roger» und dem sensationellen und nicht zu erwartenden «Treasure Island» (was für eine Göttergabe!) beendeten die Jungs einen Gig, der sicherlich noch Luft nach oben hatte (was beim ersten Auftritt immer der Fall ist), aber zum Besten gehörte, was diese vier Festival-Tage zu bieten hatten. (tin)

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Meshuggah
Dunkles Licht und Gestalten, von denen man nur ihre Silhouetten sah, eine grundböse Stimmung und eine Band, welche sich als unnahbar präsentierte, beschlossen den dritten Tag. Meshuggah aus Umeå, Västerbotten bliesen den jüngeren Fans nochmals den Marsch und traten mit ihrem technischen Death Metal allen kräftig in den Arsch. Die Jungs standen in einem Gemisch aus grellem Licht sowie undurchsichtigem Nebel und peitschten die letzten Reserven aus den Körpern der Fans. Der krasse Stilwechsel nach den Scorpions liess aber auch viele Leute bereits den Rückweg zum Zelt, in den Camper oder zum Hotel antreten. Was die Jungs da aber boten, war der ideale Genickschlag, um sich danach auf die Matratze zu legen und sich für den letzten Tag auszukurieren. (tin)

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Festival Stage
(tin)

Royal Republic
Also, man muss ja nicht alles gut finden, und speziell in der Musik ecken sich die Geschmäcker immer wieder an. Wenn aber eine dermassen durchstrukturierte Truppe wie Royal Republic auf der Stage steht und alles irgendwie mehr nach Marketing, denn nach Rock riecht, dann suche ich lieber das Weite. Man kann den Schweden durchaus attestieren, dass sie es fertig bringen leicht modernere Rock-Tunes mit Def Leppard-liken Chören zu vermischen, um damit zumindest die Spotify-Freunde zu überzeugen. Wie gesagt, das war nicht meine Baustelle, aber den Anwesenden schien es mehr als nur zu gefallen, und somit räumten die Jungs um Sänger Adam Grahn auf der ganzen Linie ab. (tin)

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Apocalyptica
Die Cellisten beehrten das "Sweden Rock Festival" mit einem Metallica Gig der besonderen Art. Die Jungs stiegen mit «Ride The Lightning» ins Programm ein und spielten für die kommenden 75 Minuten einen Querschnitt durch die erste Schaffens-Periode der Truppe um James Hetfield. Waren es «Battery», «Creeping Death» oder «From Whom The Bell Tolls», die Herren um Eicco sassen nicht nur da, sondern wechselten immer wieder ihren Platz. Die Haare der Protagonisten flogen im Takt und wer auf Klassik und Metallica steht, wurde hier zur vollen Befriedigung bedient. (tin)

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D-A-D
Die Dänen boten einmal mehr einen weltklassemässigen Auftritt, bei dem nicht ein übergrosses Karussell auf der Bühne stand (wie beim letzten SRF-Auftritt), sondern eine Art Cockpit eines Flugzeuges, in welchem Drummer Laust Sonne sass. Als das "Cockpit" in die Höhe gehievt wurde, entpuppte es sich allerdings als Kuhschädel, den man vom Album-Cover von «No Fuel Left From The Pilgrims» her kennt. Sänger und Gitarrist Jesper Binzer dirigierte mit massig Humor durch die Show und überliess seinem Bruder Jacob viel Platz für dessen solistische Ausflüge. Als weiterer Höhepunkt zeigte Bassist Stig seine Auswahl an verrückten Bass-Modellen. Die Dänen sind eine Bank, und wenn Filippa von Thundermother sagt, dass D-A-D die beste Liveband seien, dann mag sie damit vielen Fans aus dem Herzen sprechen. (tin)

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Scorpions
Ja, ja, ja, ich höre die Nörgler schon wieder, dass Klaus Meine nicht mehr singen kann und sich wie ein alter Mann bewegt. Nun gut, wer in den Siebzigern und Achtzigern eine so feurige Bühnen-Show ablegte, wie der Shouter von den Scorpions, muss sich sicherlich mit solch völlig deplatzierten Aussagen konfrontiert sehen. Aber! Wer mit 77 Jahren noch immer eine solche Performance abliefert, dann zieht man ganz einfach seinen Hut davor. Während andere sich im Altersheim verpflegen lassen oder den Weg aufs Klo mit einem Rollator meistern müssen, rockt der gute Klaus die Bühne noch locker. Die Jungs feierten ihren 60. Band-Geburtstag (!) und zeigten auf eindrückliche Art und Weise, dass der Skorpion noch immer tödlich zustechen kann. Mit dem Opener «Coming Home» und «Gas In The Tank» legte der Fünfer gleich los, als gäbe es kein Morgen mehr.

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Bis zur Welt-Hymne «Rock You Like A Hurricane» spielten sich die Herren Meine, Schenker, Jabs (der einmal mehr göttlich und weltklassemässig ablieferte!), Maciwoda und Dee (trommelte wie ein teuflischer Derwisch) in einen wahren Rausch. Glücklicherweise blieb die Übernummer «I’m Leaving You» im Programm und rockte zusammen mit «Bad Boys Running Wild», «Tease Me Please Me» und «Blackout» das "Sweden Rock Festival". Die sanfteren Parts («Send Me An Angel», «Wind Of Chance») wurden teils mit viel Tränen in den Augen der Fans abgefeiert und bewiesen, welch unglaubliche Klassiker die Scorpions geschrieben haben. Persönlich feierte ich den Gig nach allen Regeln der Kunst ab, denn seien wir ehrlich, wie lange werden wir die Scorpions noch auf der Bühne erleben? Es war eine Lernstunde in Sachen Musik, Lichtshow (grossartig) und filmischer Animation auf den Video-Streams (gigantisch). Eines ist sicher, solche Bands wird es nie mehr geben, darum zelebriert sie, solange es noch geht! (tin)

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Samstag, 07.06.2025 (Vierter Tag)

Pistonhead Stage
(keine Berichte)

Bläkläder Stage
(rxx)

Metalite
Der letzte Tag des Festivals wurde um 11:30 Uhr von der hiesigen Power Metal Truppe Metalite eröffnet. Die stets schnuckelige Erica Ohlson bot wieder einen atemberaubenden Anblick. Sie moderierte wundervoll durch das Programm und sang den Set wie ein Engel. Die Jungs an den Instrumenten waren, wie immer, sehr humorvoll drauf, und man spürte den Spass, den sie dabei hatten. Zuletzt wurde dann auch noch der Hit «We Bring You The Stars» gespielt und die Leute zufrieden zur nächsten Stage geschickt. (rxx)

metalite

Soen
Proggig wurde es dann mit den allseits beliebten Soen aus Schweden. Sie konnten für sich ein Heimspiel verbuchen, das bei diesem wunderbaren Wetter eine besondere Stimmung erzeugte. Die Jungs boten eher was fürs Ohr, als fürs Auge, wie das nun mal bei proggigen Angelegenheiten öfters vorkommt. Der jetzt schon breite Zuspruch von Musikliebhabern wird dieser Band wohl bald noch grössere Flügel verleihen. (rxx)

soen

Vola
Als letzter Act der kleinen Bühne durften die aus Dänemark stammendem Vola ran. Sie spielen so eine Art nordischen Ambient, aber eine durchaus groovige Variante davon. Man könnte hier sogar einen gewissen Vergleich hin zu Coldplay (!) ziehen, aber ohne zu "cheesy" zu wirken. Eher etwas dunkel angehaucht und irgendwie noch schwer zu beschreiben. Das Ganze war allerdings auf jeden Fall hörenswert. (rxx)

vola

Sweden Stage
(rxx, rsl & tin)

Cyhra
Relativ locker und bequem konnten Cyhra ihren Melodic Metal präsentieren. Die All Star Truppe mit Members von Amaranthe, The Halo Effect und Kamelot überzeugte mit einem tighten Set. Der Platz vor der "Sweden Stage" war ordentlich gefüllt, und es verbreitete sich eine grossartige Stimmung an diesem sonnigen Nachmittag. Dieses Kollektiv sollte man echt im Auge behalten, denn da könnte noch viel mehr kommen. (rxx)

cyhra

Wishbone Ash
Nach 1992, 2003 und zuletzt 2017 beehrte die britische Rock-Ikone das "Sweden Rock" nun schon zum vierten Mal. Da im Woodstock-Jahr 1969 (!) gegründet, steht zumindest Gitarrist Andy Powell als letztes, verbliebenes Ur-Mitglied im 56. Karriere-Jahr, eine unglaubliche Geschichte der Band, die einst den "Dual-Lead-Sound" begründet hat. Unabhängig von der Besetzung, und da gaben sich viele Musiker die Klinke in die Hand, spielte man auch heuer ein knackiges Set, das keine Wünsche offen liess. Etwas mehr als eine Stunde lang wurden Genre-Fans von der immer noch sehr spielfreudigen Truppe verwöhnt, ein Sound-Leckerbissen sondergleichen! (rsl)

wishboneash

Eagles Of Death Metal
Die Garage Rock Band um Bandleader Jesse Hughes wird auf immer und wenig mit dem tragischen Anschlag von 2015 in Pariser Konzertlokal "Bataclan" verbunden sein, auch zehn Jahre danach. Kein leichtes Unterfangen, aber die Eagles suchten einen gangbaren Weg und schauten nach vorne. Was das aktuelle Line-up mit Blickfang Jennie Vee (b/v) und Jorma Vik (d), zusammen mit Jesse und Gitarrist Chris Shiflett (Foo Fighters) als Live-Gast dann aber an Spielfreude abfeuerte, war etwas vom Besten, das ich seit langem auf einer Bühne gesehen hatte! Jesse konnte mehrmals kaum glauben, was da abging und freute sich wie ein kleines Kind darüber. (rsl)

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Exodus
Steve "Zetro" Souza ist Geschichte bei Exodus. Das Wieso, Weshalb und Warum kennt wahrscheinlich nur Bandleader Gary Holt, der nach seiner Zeit bei Slayer wieder in den Schoss seiner Band zurückkehrte. Somit rückte Rob Dukes, der Nachfolger und Vorgänger von Zetro, erneut ins Zentrum von Exodus. Das kann man gut finden oder auch nicht. Was die Bay Area Thrasher aber boten, war eine Metal-Keule, die sich sehen lassen konnte. Angetrieben von Schlagzeuger Tom Hunting (60 Jahre jung) schraubte der Fünfer zum letzten Mal den Circle-Pit in unerreichte Höhen und blies zum Sturm. Lieder wie «Bonded By Blood», «Fabulous Disaster», «Black List» sowie «A Lesson In Violence» haben nichts von ihrer Aggressivität wie Bissigkeit verloren und liessen den Platz vor der Bühne zu einer staubigen Angelegenheit werden. (tin)

exodus

Rock Stage
(rsl, rxx & tin)

Crucified Barbara
Schon nur die Ankündigung der Reunion im letzten Herbst, respektive zu Ehren des 20-jährigen Jubiläums ihres Debüt-Albums «In Distortion We Trust», überraschte die Szene und trieb die Vorfreude zu diesem ersten Auftritt nach fast zehn Jahren Pause in ungeahnte Höhen. Und dann betraten sie, unter grossem Jubel, die Bühne wieder, heisst Mia Coldheart (v/g), Klara Force (g), Ida Evileye (b) sowie Nicki Wicked und legten gleich los wie die Feuerwehr. Ihr Hard Rock in metallischem Kleid hatte keinerlei Staub angesetzt, im Gegenteil. Der stündige Auftritt war nichts als eine Kür der Sonderklasse und hoffentlich erst der Anfang von neuen Taten. (rsl)

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Hypocrisy
Ein wahrer Triumphzug wurde vom hochrespektierten Peter Tägtgren und seinen Mannen von Hypocrisy entfesselt. Wer diese Band oder auch Pain musikalisch kennt, weiss, welche Stimmung hinausgetragen wurde. Death Metal mit dem besonderen Ambiente, was nur diese legendäre Band beherrscht. Viele haben es versucht, aber nie gut kopiert. So zog sich ein faszinierender Live-Set durch den Nachmittag, und die Stimmung auf dem Feld war überwältigend. Sicherlich eines der Highlights des Tages. (rxx)

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Blind Guardian
"Seid willkommen zu den besten sechzig Minuten dieses Festivals. Wer nachher etwas anderes sagt, der lügt", begrüsste Hansi Kürsch das schwedische Publikum, um gleich mit folgendem Satz nachzudoppeln: "Die guten Songs kommen erst am Schluss, und darum spielen wir die weniger guten jetzt". Mister Kürsch weiss, wie er das Publikum auf seine Seite bringt und trug dabei immer den nicht so ernst gemeinten Galgenhumor auf den Lippen.

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Schweden frass dem Shouter aus den Händen, und somit war es den sehr gut eingespielten, blinden Gardinen ein Leichtes, sich abfeiern zu lassen. Mit «Into The Storm» stieg die Truppe ins Geschehen ein und liess sich von Song zu Song mehr hochleben. Logisch, dass dabei die Hobbit-Ballade «The Bard's Song» von allen mitgesungen wurde und «Mirror Mirror» zum kollektiven Abbangen einlud. Wie auch die lauten Fan-Chöre, die man noch lange den Refrain von «Valhalla» singen hörte, als sich die Band bereits hinter der Bühne ein Bier gönnte. (tin)

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Turbonegro
Ich gebe es unumwunden zu, dass mich Blind Guardian bisher weder interessiert, noch abgeholt haben, und deshalb war die Wahl, mir Eagles Of Death Metal gegenüber auf der "Sweden Stage" anzuschauen, goldrichtig. Gerade umgekehrt verhielt es sich anschliessend mit Exodus und Turbonegro, aber da ich Letztere schon lange nicht mehr oder gar noch nie live gesehen hatte, fiel mir die Wahl leicht, weil ich mit dem zurückgekehrten Brüll-Würfel Rob Dukes eh nicht viel anfangen kann. Hatten die Eagles zuvor schon schwer begeistert, vermochten Tony "Duke of Nothing" Sylvester mich und die "Turbojugend" vollends zu flashen, was für ein verdammtes Brett! (rsl)

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Festival Stage
(tin)

Joddla Med Siv
Die Jungs in ihren verrückten Klamotten sah ich bereits schon mal am "Sweden Rock Festival". Bereits damals war ich über die euphorischen Reaktionen des Publikums völlig überrascht. Auch dieses Mal zogen Joddla Med Siv sehr viele Leute vor die Bühne, welche die Gruppe mit lauten Joddla Sprechchören empfingen. Der Klamauk, den die Jungs auf der Bühne abzogen, verstanden natürlich nur die Schweden, da die Truppe ihre Lieder auf Schwedisch sang. Schweden feierte die Band ab, und die anderen Nationalitäten schauten sich das Ganze mit einem verwirrten Grinsen an. (tin)

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Gotthard
Die Jungs um Sänger Nic Maeder hatten von der ersten Sekunde an ein Riesenproblem mit dem Sound auf der Bühne. Dabei fielen immer wieder die Gitarren aus, und es war Nic zu danken, dass er mit seiner lockeren, mitreissenden und professionellen Art das Publikum immer wieder animierte. Dies mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Mit einem guten Querschnitt aus den vergangenen Alben konnten Gotthard einen mehr als nur beachtlichen Sieg feiern.

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Dabei kam logischerweise die Überballade «Heaven» bei allen bestens an, und das eine oder andere Tränchen kullerte über die Wangen der Holden. "This feels so good, you're amazing", bedankte sich der Sänger immer wieder beim Publikum. Ganz ehrlich, Nic hat eine unglaubliche Entwicklung hinter sich und ist für mich der kompaktere Shouter und Entertainer als sein Vorgänger (auch wenn mich dafür viele nun lynchen werden). Darum Daumen hoch für Gotthard, die trotz widriger Umstände einen grossartigen Gig ablieferten, und danke an Nic für seine fantastische Performance. (tin)

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Black Country Communion
"It feels like coming home" bedankte sich Glenn Hughes beim schwedischen Publikum und stellte sicher, dass sein Star-Ensemble auch am vierten Tag noch für gute Stimmung sorgen konnte. Der ehemalige Deep Purple Bassist und Sänger spielte mit Trommler Jason Bonham (dem Sohn vom ehemaligen Led Zeppelin Drummer), Keyboarder Derek Sherinian (Ex-Dream Theater) sowie Gitarrist Joe Bonamassa und liess feinen Hard Rock mit vielen Blues Anteilen aus den Boxen fliessen. Glenn entpuppte sich erneut als nach wie vor sehr guter Sänger, der mit seiner Art in den Siebzigern stecken geblieben ist, aber auf sehr natürliche und freundliche Art mit dem Publikum kommunizierte und dieses auf seine musikalische Reise mitnehmen konnte. (tin)

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Sabaton
Nun gut, sie waren die Headliner und sah man das Aufgebot an Fans, dann wusste man wieso, auch wenn ich es nie verstehen werde. Mit einem "fliegenden" Panzer als Drumriser, sehr viel Pyros, welche die Truppe jeweils mit einen minutenlangen Nebel eindeckte, einen mit Plektrum am Kopf bestückten Joakim und "Hymnen", welche von den Fans lautstark mitgesungen wurden, fand das Festival für viele den absolut perfekten Ausklang. Man kann über den Fünfer denken was man will, aber der Erfolg gibt ihnen Recht. Neidlos muss man zugestehen, dass die Fans textsicher waren und zum Takt der Lieder die Fäuste in den Himmel reckten.

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Zudem hatten Sabaton einen unglaublichen Spass auf der Bühne und schienen die Reaktionen, welche von Publikum ausgingen, noch immer nicht als selbstverständlich anzusehen. Sie sind eine Truppe für die Fans geblieben, vielleicht weil sie selbst noch Fans sind. Ende gut alles gut. Zumindest für Sabaton und ihre Schar an Liebhabern ihres Sounds. Das SRF klang mit den letzten Tönen von «To Hell And Back» aus, und alles begab sich zum letzten Mal in diesem Jahr zum Ausgang. Wahrscheinlich viele schon mit dem Gedanken beim "Sweden Rock" 2026. (tin)

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04. Juni bis 07. Juni 2025 – Sölvesborg (S)
By Roxx (rxx), Rockslave (rsl) and Tinu (tin) – All Pics by Roxx, Rockslave and Tinu

Aufgrund eines familiären Umstandes war es mir nicht möglich, das letztjährige "Sweden Rock Festival" besuchen zu können. Da sich die Dinge inzwischen und zum grossen Glück wieder dem Guten zugewendet haben, stand heuer nichts mehr im Weg, die inzwischen achte Reise nach Sölvesborg anzutreten. Das Team bestand dieses Jahr wieder mal aus dem harten Kern mit Cheffe Roxx, Tinu und meiner Wenigkeit, da weder der eine Oli4, noch der andere Oliver mit von der Partie waren. Das bedeutete in erster Linie mehr individuellen Platz im Camper, der wiederum den gleichen Standort des Camping-Resorts in Norjeboke einnehmen konnte. So weit so gut, aber der Wermuts-Tropfen bestand darin, dass die Clique unserer Freunde nicht mehr, wie in den Jahren zuvor, im Häuschen hintendran zur Miete residieren konnte. Das konnte unsere gute Stimmung jedoch nicht trüben, auch wenn das ganze Vorglühen letztlich geselliger hätte aufallen können.

Nach dem 30-jährigen Jubiläum von 2023 steht das "Sweden Rock Festival" nach wie vor voll im Saft und zog auch dieses Jahr wieder tausende von Fans aus aller Welt an. Dafür verantwortlich waren in erster Linie Bands wie King Diamond, Slipknot, Korn, Dream Theater, Scorpions, Black Country Communion oder Sabaton. Dazu kamen weitere Highlights wie Pretty Maids, The Night Flight Orchestra, Hardline, D.A.D., Running Wild, Crucified Barbara oder Exodus, um ein paar Namen aus erneut über neunzig Combos zu erwähnen. Abgesagt hatten lediglich Stryper mit folgender Begründung: "Auf halbem Weg zu unserem Flug nach Kopenhagen gestern Abend zwangen ein defektes Rauchmelder-System und ein Stromausfall das Flugzeug zur Rückkehr in die USA, so dass wir die Reise nicht antreten konnten." Kompensiert wurde dies Mitunter durch unerwartet gute Auftritte von Kee Marcello, Adrian Vandenberg, Eagles Of Death Metal, Turbonegro und Sacred. (rsl)

Mittwoch, 04.06.2025 (Erster Tag)

Pistonhead Stage
(rsl)

Sacred
Da ich überhaupt keinen Bock auf Slipknot hatte, musste eine Alternative her, und die fand ich im Zelt bei der "Pistonhead Stage". Auf der Bühne standen die einheimischen Sacred, von denen ich zuvor noch nie etwas gehört hatte. Kaum angefangen, entpuppte sich die Truppe als Vertreter von purem Heavy Metal mit powermetallischen Vibes und die liessen es nach allen Regeln der Kunst krachen. Dazu gehörte mit Leadsänger Gustav Blide ein sympathischer wie stimmgewaltiger Mann, der immer wieder mal an Geoff Tate (Queensrÿche) erinnerte und sich beim Cover «Queen Of The Reich» keine Blösse gab. Am Bass stand übrigens Robin Utbult (Ex-Air Raid), der seit 2020 auch in Diensten von Vicious Rumors steht! (rsl)

sacred


Bläkläder Stage
(rsl & tin)

Korslagda Kukar
Typisch für das "Sweden Rock" eröffnete eine einheimische Truppe das Festival. Dies mit einer Mischung aus kernigem Rock und Rock'n'Roll. Die Songtexte wurden dabei in der Landessprache gesungen, was gut ankam und postwendend für eine gute Stimmung sorgte. Diese wurde laufend besser, da immer mehr Leute vor die "Bläkläder Stage" strömten. Frontmann Ubbe Näslund spielte zwischendurch noch ein paar Parts auf einem Clavinett, und nicht unerwartet zeigte sich das Publikum textgewandt, sprich sang bei einigen Songs lautstark mit. Vibes von Elvis Presley rundeten das Ganze ab und sorgten für einen guten Start. (rsl)

korslagakukar

Alien
Das "Sweden Rock Festival" gewährt alten, einheimischen Helden immer wieder die Plattform, sich nochmals zu präsentieren. Dies kann zu einem Erfolg werden, wie letztes Jahr mit Talisman, kann aber auch einen faden Beigeschmack haben, wie bei Alien. Eine Truppe, die 1988 mit ihrem Debüt-Album noch für Furore sorgte. In einem kleinen Club hätten die Damen und Herren durchaus kicken können, aber auf der Outdoor-Stage ging alles ein bisschen unter. Trotzdem feierten die Schweden eine ihrer Truppen ordentlich ab und applaudierten nach jedem Song. (tin)

alien

Signs Of The Swarm
Das "Sweden Rock" war schon immer für einen bunten Strauss an unterschiedlichen Musikstilen bekannt. Auch wenn ich das Gefühl nicht ganz loswerde, so erschien es mir dieses Jahr, dass die moderneren Sounds und jüngeren Fans mehr auf ihre Rechnung kamen, was sicherlich auch zu Lasten der alten Rocker und Metalheads ging. Signs Of The Swarm sind eine Deathcore Truppe aus den Staaten, die am späten Nachmittag bereits auf den abendlichen Headliner Slipknot einstimmten. Der Moshpit wurde aktiv von den Fans genützt und die bösen wie aufpeitschenden Sounds trugen ihr Übriges dazu bei, dass ein Kindergeburtstag bedeutend ruhiger abgehalten wird. (tin)

signsoftheswarm

Sweden Stage
(rsl)

The Night Flight Orchestra
Ein weiteres Heimspiel der schwedischen Melodic Rock Grössen, die den tragischen Suizid von Gitarrist und Songwriter David Andersson vor drei Jahren definitiv überwunden haben. Man wirkt wieder als kompaktes Kollektiv und die Freude hat der verständlichen Trauer den Rang sichtlich abgelaufen. Just in dieser Zeit hat sich auch Åsa Lundman ihre Sporen als neue Stewardess und Nachfolgerin von Anna-Mia Bonde abverdient. Am bisherigen Konzept wurde nicht gerüttelt, und auch wenn die Qualität der neueren Songs nicht mehr ganz so hoch ist, verblieb genug Hit-Potenzial, das eine Stunde lang optimal ausgeschöpft wurde und auch die obligate Polonaise auslöste. (rsl)

thenightflightorchestra

Bombus
Eigentlich wäre mein zugeteilter Platz vor der "Sweden Stage" mit Bombus als Protagonisten gewesen, aber an so einem grossen Festival gibt es dann und wann Überschneidungen, die auf das Konto der persönlichen Präferenz gehen. In diesem Fall hiess das, nach ein paar Fotos und einer knappen Viertelstunde, sich von Bombus zu verabschieden und den Weg in Richtung "Rock Stage" unter die Füsse zu nehmen, wo die Pretty Maids aufspielten. Letztlich war das sicher die richtige Entscheidung, aber Bombus lieferten bestimmt ebenso wie die Dänen ab, denn ihr leicht punkiger Hard Rock mit Anleihen bei Motörhead haute voll rein. (rsl)

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Horndal (als Ersatz für Cattle Decapitation)
Aus mir unbekannten Gründen sagten die Amis von Cattle Decapitation ab, und deshalb verlegte man deren Ersatz Horndal kurzerhand von der "Pistonhead Stage", wo sie um die gleiche Zeit aufgetreten wären, auf die "Sweden Stage". Dieser Steilpass wurde dann dankend angenommen, und daran erfreute sich auch eine ordentliche Fanbase, die sich vor der Bühne zusammenrottete. Die auch hier auf Schwedisch vorgetragenen Lyrics verfehlten ihre Wirkung nicht, und das Publikum antizipierte vom Feinsten zu dieser kruden Mischung aus Sludge meets Hardcore. Killing Jokes «Love Like Blood» schimmerte dabei auch mal durch. (rsl)

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Myles Kennedy
Den amerikanischen Sänger und Gitarristen hatte ich bisher nur in Zusammenhang mit Alter Bridge oder Ur-Gunner Slash wahrgenommen. Dabei geht vergessen, dass Myles bisher, also zwischen 2018 und 2024, auch drei Solo-Alben veröffentlicht hat. Dieser stand nun als letzter Act der "Sweden Stage" am ersten Festival-Tag auf dem Programm. Kaum hatte er angefangen zu spielen, schüttete es zu Beginn allerdings wie aus Kübeln. Während ich deshalb mein Equipment in Sicherheit bringen musste, harrten vor der Bühne viele hartgesottene Fans aus und feierten das Trio lautstark ab, das auch ohne Slash (Myles spielte Gitarre) überzeugte. (rsl)

myleskennedy

Rock Stage
(tin)

Wind Rose
Die italienischen Zwerge eröffneten den Reigen auf der zweitgrössten Stage und liessen gleich erkennen, dass sie bereit waren, Schweden im Sturm zu erobern. Die Waldkrieger mit adligem Blut (so sah zumindest ihr Outfit aus), liessen den Power Metal hochleben und rotierten dabei ihr Haupthaar. Die Fans standen von der ersten Sekunde an wie eine Mauer hinter der Band und bejubelten die Songs. Dass dadurch von Wind Rose "Sweden, land of Metal" bezeichnet wurde, war die Danksagung an einen mehr als nur warmen Empfang für das Windröschen. (tin)

windrose

Pretty Maids
Auch wenn sie aus den Nachbarland Dänemark stammen, wurden Sänger Ronnie Atkins und sein Ensemble wie Einheimische begrüsst. Die wieder zueinander gefundenen Leader, Ronnie und Ken (Hammer, Gitarre), konnten aus einer Fülle an Hits einen Set zusammenbasteln, der kaum Wünsche offen liess. Trotz seines nicht heilbaren Krebses sang Ronnie wie ein junger Gott, war immer in Bewegung und stachelte das Publikum stetig an. "You're fantastic. But! We are old farts and need to breathe a little bit" Diese Abkühlung wurde mit der John Sykes Nummer «Please Don't Leave Me» gerne vom Publikum angenommen. Daneben rockten die alten Klassiker «Back To Back», «Future World», «Love Games» und «Red, Hot And Heavy» den heiligen Boden des "Sweden Rock Festivals". (tin)

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Skillet
Modernen, groovenden Metal mit sparsam eingesetzten, alternativen Elementen boten die Amis von Skillet. Speziell Gitarristin Korey Cooper zog die Blicke auf sich. Dies nicht nur wegen ihren violetten Haaren, sondern wegen der äusserst agilen Bühnenshow. Daneben wechselten sich Drummerin Jen Legder und Sänger John Cooper beim Lead-Gesang ab und liessen speziell die jüngeren Fans begeistert mitklatschen. Die 1996 gegründete Truppe wusste aber genau, wie sie das Publikum anheizen musste und durfte sich so am Schluss völlig verdient den lauten Applaus bei ihren Anhängern abholen. (tin)

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Opeth
Ich bin ehrlich. Das Geschrei um den singenden Gitarristen Mikael Åkerfeldt verstehe ich nicht. Was zuerst mal als Death Metal startete und sich dann dem Wald und Wiesen Prog Rock widmete, hat mich noch nie berührt. Dass der Bandleader neuerdings wieder mit einer böseren Stimme (Growls) unterwegs ist, noch weniger. Aber! Opeth liessen sich von den zahlreichen Fans feiern und entfachten eine Stimmung bei der sich alle die Frage stellten, soll ich den Baum nun fällen oder doch lieber umarmen? Das kommt dabei heraus, wenn man sich den verspielten und lieben, aber auch bösen und giftigen Sounds hingibt. (tin)

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King Diamond
Was nach Slipknot folgte, war in meinem Augen der wahre Headliner des ersten Tages. King Diamond bot eine Inszenierung, die niemand auch nur annähernd an diesen vier Tagen überbieten konnte. Gleich zu Beginn erdolchte er die Puppe Abigail, um dann in einen Set zu starten, der immer wieder mit den Protagonisten seiner Songs erweitert wurde. Da war einmal die Oma im Rollstuhl ebenso zu sehen, wie der gläserne Sarg. King überliess dabei nichts dem Zufall und hatte mit seiner eingespielten Truppe ein punktendes Ass im Ärmel, das ihn durch die komplette Show trug.

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Wundervoll auch, wie sich die beiden Gitarristen Andy LaRocque und Mike Wead die Riffs und Solos zuspielten. Dazwischen stand Pontus Egberg, der sich als wild gestikulierender Bassist entfalten konnte. Mit Hel Pyre als Sängerin und Keyboarderin bekam der Falsett-Gesang des Königs noch mehr Unterstützung. Die Setliste war traumhaft, bot mit den beiden neuen Tracks «Masquerade Of Madness» und «Electro Therapy» einen Vorgeschmack auf das (hoffentlich) bald neu erscheinende Album und liess mit «Burn», «Halloween», «The Candle», «Voodoo» und «Sleepless Night» einen Hit auf den anderen folgen. Er kam, sah und siegte, wie es sich für einen König gebührt. (tin)

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Festival Stage
(rxx)

Nothing More
Um 14:15 Uhr eröffneten Nothin More aus Texas den Konzert-Reigen auf der grossen Festival-Bühne. Sie lieferten eine astreine Alternative Metal Show ab und das bei strahlendem Wetter. Die Senkrecht-Starter konnten schon ordentlich Leute vor die Bühne ziehen. Man durfte sie deshalb glatt als eine der Sieger des Tages betrachten. (rxx)

nothingmore

Jinjer
Als nächste Truppe bevölkerten anschliessend Jinjer die grosse "Festival Stage". Die ukrainische Band aus Donezk, respektive um die variable Sängerin Tatiana Shmayluk, war schon vor zwei Jahren hier am "Sweden Rock". Dieses Jahr wirkte das Ganze jedoch etwas stimmiger und ihr Stil, irgendwo zwischen, Prog, Metalcore und Djent, fand durchaus Anklang beim zahlreich aufmarschierten Publikum. (rxx)

jinjer

Within Temptation
Die Symphonic Metal Band Within Temptation fiel in den letzten Jahren eher durch das unnötige Schwenken der ukrainischen Flagge auf. Ob ein solches, politisches Statement grundsätzlich etwas in der Musik zu suchen hat, bleibt anzuzweifeln. Dennoch boten sie ihre gewohnte Show mit viel Abwechslung und guter Dynamik unter den Musikern. Sharon del Adel, wie immer bezaubernd, hatte die Szenerie stets im Griff. (rxx)

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Slipknot
Die maskierte Truppe aus Iowa zog augenscheinlich mächtig viele Leute vor die Bühne. Corey Taylor war schon 2018 mit Stone Sour am "Sweden Rock", und nun kehrte er erneut zurück, aber diesmal mit der 9-köpfigen Truppe Slipknot. Man durfte es als grosses Spektakel bezeichnen. Statt jeweils ein grosses Backdrop, bot die grosse Bühne nun einen riesigen Screen, wo sich die Band mit Grafiken und Bildern austoben konnte. So liessen es sich auch Slipknot nicht nehmen, diverse Symbole aus ihrer Historie einzublenden. Ein heftige und groovige Sache, wenn Corey da nur nicht so viel herumbrüllen würde. Offenbar gehört das aber zu den Amis, und dann soll es halt so sein. (rxx)

slipknot

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Donnerstag, 05.06.2025 (Zweiter Tag)

Pistonhead Stage
(keine Berichte)

Bläkläder Stage
(tin, rsl & rxx)

8 0 2
Es wurde skurril mit 8 0 2, einem Trio aus Dänemark, das den zweiten Tag eröffnete. Mit ihrem Sound, der eine Mischung aus Rock, Metal und Southern Blues Klängen war, vermochten sie den bröckelnden Kitt aus den Augen bei den bereits Anwesenden noch nicht wegwischen. Auch wenn die Jungs bemüht waren, speziell der Bassist und der Gitarrist ihr Haupthaar markant rotieren liessen, hinterliess der doch eher "speziellere Sound" der Jungs einen faden Beigeschmack, um die Gemüter der jetzt schon verkaterten Schweden zu ermuntern. (tin)

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Slomosa
Die kleinste Aussen-Bühne ist immer wieder mal gut für eine Überraschung, und für diese sorgten mitunter die norwegischen Stoner-Rocker Slomosa. Das fing gleich mal mit der Optik an, wo Leadsänger und Gitarrist Benjamin Berdous einen Wuschelkopf trug, den selbst Legende Phil Lynott kaum so am Start hatte. Die längeren Haare waren auch bei Gitarrist Tor Erik Bye und Bassisten Marie Moe auszumachen. Letztere bangte sich fast die Rübe vom Kopf und auch Erik geizte nicht mit entsprechendem Posing. Nur Drummer Jard Hole wirkte etwas "ruhiger", aber die gemeinsam auf der Bühne erzeugte Soundwand war drückend wie die Sau! (rsl)

slomosa

The Commoners
Südstaaten Rock präsentierten The Commoners. Dies auf sehr authentische Art und Weise, heisst mit einer fetten Hammond-Orgel und einem feinen Gespür für den alten Rock. Die Jungs aus Toronto liessen die Musik für sich spielen, holten dabei nicht nur die alten Hippies ab, sondern liessen auch jüngere Fans erstaunt zuhören. Blues, Rock, Slide-Gitarre, Tattoos, zottelige Haare und ein kerniger Shouter. Schweden sah sich so einer weiteren Facette der Musik ausgeliefert. Die Zuschauer tauchten regelrecht in den Sound ein und zelebrierten dabei fast ein kleines Woodstock Revival. (tin)

thecomoners

Universe III
Der Bandname deutet es bereits an, dass es hier eine Vorgeschichte geben muss, und dem ist auch so, denn zwischen 1982 und 1988 spielten die Schweden Heavy Metal unter dem Banner "Universe". Danach riss der Faden, und erst 2018 ging es mit "Universe Infinity" und dem Album «Rock Is Alive» weiter. Nach weiteren sechs Jahren Pause fand letztes Jahr das erneute Comeback, inklusive dem selbstbetitelten Werk «Universe III», statt, wobei wir nun in der Gegenwart wären. Angeführt vom ausdrucksstarken Leadsänger Andreas Eklund wurde Classic Rock mit ordentlich Schmackes und allen Genre-Trademarks auf hohem Niveau serviert. (rsl)

Myrkur
Zu später Stunde folgte dann noch, sprich zusammen mit den gleichzeitig aufspielenden Dream Theater und den zweiten Festival-Tag abschliessend, etwas Ambient und Folk mit einem Hauch von Black Metal. Die dänische Sängerin Amalie Bruun verzauberte dabei die nach wie vor zahlreich anwesenden Zuschauer mit einem mystischen Set und erzeugte ein in sich stimmiges Ambiente, welches hier oben im Norden mehr als nur gut hinpasste. Fazit: Alles richtig gemacht! (rxx)

myrkur

Sweden Stage
(rsl)

Adrian Vandenberg - My Whitesnake Years
Nachdem der Ausnahme-Gitarrist John Sykes letztes Jahr viel zu früh verstarb, verschrieb sich Kollege Adrian Vandenberg dem Andenken an die britische Rock-Legende Whitesnake und spielte, zusammen mit Shouter-Ass Mats Levén (Ex-Candlemass, Ex-Yngwie Malmsteen, Ex-Treat, Ex-Swedish Erotica) und drei Jungspunden, einen wahren Nostalgie-Set der weissen Schlange. Die sichtliche Freude darüber herrschte bei der Band und dem begeisterten Publikum gleichermassen! Bereits die eröffnende Triplette mit «Bad Boys», «Slide It In» und «Fool For Your Loving» sorgte für Stimmung und Mr. Levén brillierte wie ein Chamäleon, schlicht grossartig! (rsl)

vandenberg

Moonspell
Die Portugiesen feiern heuer ihn 30-jähriges Jubiläum und hatten deshalb einen Set mit mitunter ganz alten Songs zusammengestellt. Darunter befanden sich auch Folk-Songs, mit denen Moonspell als Genre-Vorreiter der Szene gelten. Mich hat der Düster Rock allerdings nie abholen können, und darum machte sich bei mir schon bald eine gepflegte Langeweile breit. Den zahlreichen Fans war dies jedoch völlig schnuppe, und so wurden diese durch ihre Helden bestens unterhalten. Die zu diesem Zeitpunkt etwas kälteren Temperaturen passten vergleichsweise zum zelebrierten Sound, der während einer Stunde geboten wurde. (rsl)

moonspell

Samantha Fish
Eigentlich ist dies ja nichts als ein Armuts-Zeugnis, aber ich gebe es unumwunden zu, dass ich die agile Amerikanerin bisher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Die stimmgewaltige Lady, die optisch als eine Mischung aus Marilyn Monroe (Gesicht, Haare) und Amy Winehouse (Schminke an den Augen) durchging, beherrscht auch das Gitarren-Spiel und sorgte gleich mal für ein paar offene Münder! Getragen von einer soliden Band lieferte Samantha eigenes Liedgut ab und hinterliess mehr als nur einen guten Eindruck. Gekleidet in einem körperbetonenden Leder-Outfit trotzte sie der Kühle, versprühte nichts als gute Laune und geriet so zu einem meiner Festival-Highlights! (rsl)

samanthafish

The Ghost Inside
Nach der wunderbaren Lady Fish folgten nun auf der "Sweden Stage" die amerikanischen Metalcore'ler The Ghost Inside als abschliessender Act, die sich gemäss eigener Aussage mächtig auf diesen Auftritt gefreut haben. Der permanent anhaltende Zulauf an Zuschauern deutete zudem an, dass dieser Stil aktuell das Mass aller Dinge ist und vor allem jüngere Fans abzuholen vermag. Die Aufforderung von Frontmann Jonathan Vigil von wegen gemeinsamem Hüpfen und dem Bilden eines Moshpits wurde umgehend antizipiert und in die Tat umgesetzt. Gesanglich und dem Stil geschuldet wurde mir das Ganze hinten raus jedoch etwas zu eingleisig. (rsl)

theghostinside

Rock Stage
(tin & rsl)

Brothers Of Metal
Solche Bands sind aktuell völlig im Trend. Nennen sie sich nun All For Metal oder Brothers Of Metal, am Ende klingt alles gleich und sieht auch irgendwie identisch aus. Mit insgesamt drei Sängern gingen die Dame und die Herren aus Falun ins Rennen und hatten ein leichtes Spiel, sich bei ihrem Publikum heldenhaft zu präsentieren. Dies mit massig Feuersäulen, wehenden Harren und Hymnen, welche von den zahlreichen Fans mitgesungen wurden. Am Ende lagen sich Band und Fans gemeinsam in den Armen und genossen zusammen den Auftritt. Metalherz der Gegenwart, was willst du mehr?! (tin)

brothersofmetal

Doro
Die Anwesenden lagen Frau Pesch von der ersten Sekunde an zu Füssen. Glücklicherweise stand der Band wieder Bassist Nick Douglas zu Verfügung, und das Rhythmus-Dynamik-Bollwerk, zusammen mit Schlagzeuger Johnny Dee, funktionierte wie in alten Tagen. Gitarrist Bill Hudson hat sich derweil prächtig in die Band eingelebt und ergänzt sich mit Bas Maas sehr gut (auch wenn ich noch immer der Meinung bin, dass Bas die Solos der alten Warlock Lieder nicht wiedergeben kann!). Die Mischung aus eigenen Tracks und den alten Warlock Klassikern liess nichts anbrennen, und so konnte sich die immer grinsende Front- Lady, die nie stillstand, nach «True As Steel» glücklich vom Publikum verabschieden, das noch lange nach dem Gig am Applaudieren war. (tin)

doro

Blues Pills
Eigentlich hätten nun Stryper auf der Bühne stehen sollen, aber ein technischer Defekt liess das Flugzeug der Amis in den Staaten nicht starten. So krallten sich die Blues-Rocker aus Örebro den Slot und hatten dank Sängerin Elin Larsson eine Shouterin wie Entertainerin in den eigenen Reihen, welche die Bühne sofort für sich vereinnahmte und das Publikum mit einem breiten Grinsen in ihren Bann zog. Auch wenn es vielen so ging wie mir, welche Stryper schmerzlich vermissten, konnte der Vierer in seiner gewohnt leicht bekifften Art eine mitreissende Atmosphäre aufs Parkett legen. Ohne Elin würde die Truppe allerdings einen mehr als nur "langweiligen Eindruck" hinterlassen. (tin)
bluespills


Kreator
Wenn schon nicht Stryper, dann mussten eben Kreator mein Tages-Highlight werden. Dieser Aufforderung kamen Mille und seine Truppe auch unaufgefordert nach und zerstörten in knapp 75 Minuten das "Sweden Rock". Die Jungs dürfen sich nach wie vor auf das melodische und zugleich messerscharfe Gitarren-Spiel von Sami Yil-Sirniö verlassen, der mit einem breiten Grinsen im Gesicht den Auftritt genoss. Dass die Security kurzerhand völlig überfordert war, zeigte die Aufforderung von Mille an die Fans, sich beim Crowdsurfen nicht lumpen zu lassen. Die Fans flogen fast im Sekundentakt in den Fotograben was dazu führte, dass wir Fotographen den Pit nach knapp eineinhalb Songs wieder verlassen mussten!

kreator

Kreator trumpften auch pyrotechnisch gross auf und liessen einmal mehr zusätzlich Papierschlangen ins Publikum fliegen, während Mille eine "Wall of Death" anordnete, respektive diese auf Deutsch anzählte. Es war ein grossartiger Gig der Essener Thrasher, wenn nicht sogar der Beste, den ich bisher je von ihnen gesehen habe. Dass dabei der Kreator zweimal auf die Bühne kam, heisst in Mönchskutte gekleidet und mit Fackeln bestückt, war ein weiterer Pluspunkt. Ein Show-Effekt, der aber nie vom Hauptgeschehen, also der Musik ablenkte sowie die unbarmherzige Spielfreude der Truppe mehr als nur einmal heraushob und unterstrich. (tin)

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Dream Theater
Nach der Thrash-Keule von Kreator und dem Schluss-Bouquet von Korn mit abgeschossenen Papier-Spiralen waren die amerikanischen Prog Metal Könige Dream Theater bereit für ihren Auftritt oder besser Sound-Kür zu später Stunde. Frontmann James LaBrie schien einen guten Abend eingezogen zu haben und wirkte von Anfang an fit. Seine offensichtlich gute Stimmung verflog dann aber für eine Weile, da er ein quer über dem Bühnenboden liegendes Stromkabel übersah, vermeintlich übel stolperte und zu Boden ging. Wieder aufgestanden, blutete er leicht am Arm und nach ein paar Minuten, als das Ganze wieder unter Kontrolle war, ging der Kurz-Set von rund 75 Minuten seinen gewohnten Gang.

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Die Performance der ganzen Band litt zum Glück nicht darunter, und die fünf Protagonisten vermochten ihre Fans mit Glücksgefühlen "à discretion" zu verwöhnen. Unterstützt durch passende Einspielungen vom grossen Video-Screen im Hintergrund und dem Einsatz einer geilen Light-Show sowie einem ordentlichen Bündel an Laser-Strahlen, die den Nachthimmel erfüllten, zockten Dream Theater einen tollen Set herunter, der dem geneigneten Fan und Die-Hard-Progger bestimmt gemundet hat. Die vorher abgehaltene Hallen-Tournee mag insgesamt mehr Wirkung erzeugt haben, aber der heutige Festival-Auftritt erfüllte die Erwartungen. (rsl)

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Festival Stage
(rxx)

Dark Tranquillity
Als Dark Tranquillity das letzte Mal am "Sweden Rock" auftraten, heisst 2018, strahlte die Sonne, was dem melancholischen Melo-Death der Band eigentlich nicht so sehr zu Gesicht steht. Das trübe und herbstliche Wetter von heute passte somit eher dazu. Man hatte eh das Gefühl, das genau diese Stimmung die Band befeuerte. Sänger Mikael Stanne hörte sich grossartig an, und die Gitarristen lieferten beste Doppel-Leads vom Feinsten ab. Alles passte, und das Publikum feierte die Band nach allen Regeln der Kunst ab. (rxx)

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The Warning
Dann war Zeit für die drei Schwestern aus Mexico. Die Ladys rockten ordentlich und überzeugten mit unbändiger Spielfreude und Agilität. Das war es dann aber auch schon, denn die Songs waren wohl noch nicht allen geläufig und hinterliessen daher keinen besonderen Wiedererkennungswert. Den steilen Aufstieg der Schwestern Villarreal-Vélez sollte man aber trotzdem im Auge behalten. Mit ein paar wirklich guten Songs und weniger "Message" könnten da noch Hits aufkommen. Zumindest wurde schon mal viel richtig gemacht, und wir bleiben gespannt darauf, was da in Zukunft noch alles kommen wird. (rxx)

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Sex Pistols (feat. Frank Carter)
Unglaublich, was da passierte. An der Gitarre war Steve Jones, am Bass zupfte Glen Matlock und in die Felle schlug Paul Cook. Frank Carter kam auf die Bühne und stellte die Sex Pistols vor. Die legendären Punk Rocker sind auch schon ziemlich in die Jahre gekommen, was man Glen Matlock am wenigsten ansah. Steve Jones war immer noch grossartig an der Gitarre. Frankie moderierte derweil hervorragend durch den Set und stellte sich als wahrer Punk heraus. Sämtliche Hits wurden aufgefahren. Natürlich durften da «God Save The Queen» oder das zahlreich gecoverte «Anarchy In The UK» nicht fehlen. (rxx)

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Korn
Die kultige Nu Metal Band aus den US of A wurde an diesem Tag als Headliner der "Festival Stage" geführt. Wenn man die Massen vor der Bühne betrachtete, dann war dies durchaus berechtigt. Alt und sehr jung feierten Jonathan Davis und Co. lautstark ab. Die Light-Show war passend zur Musik und der Stimmung an dem Abend. Die gespielten Songs bewegten zwischen groovig bis hin zu psychedelisch. Sämtliche Stimmungen wurden durchgekaut, und allzu viel passierte in Sachen Live-Show sowieso nicht. Alles war im grundsoliden Live-Set vorhanden, und das Publikum schien ob der Darbietung zufrieden zu sein. (rxx)

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Freitag, 06.06.2025 (Dritter Tag)

Pistonhead Stage
(keine Berichte)

Bläkläder Stage
(rsl & rxx)

Bloodstain
Immer wieder ist die Rede davon, wo der Nachwuchs abbleibt, damit die Szene nicht vor die Hunde geht. Was die skandinavischen Länder angeht, bin ich da eigentlich sehr zuversichtlich. Trotzdem sind die heutige Ausgangslage und die daraus resultierenden Zukunfts-Aussichten eine ganz andere Schuhnummer als früher. Das hinderte die junge, schwedische Band Bloodstain freilich nicht daran, ganz im Geiste der ganz frühen Metallica ans Werk zu gehen. Im Vordergrund muss der Spass an der Sache und natürlich technisches Können stehen. Beides lieferte das agile Quartett im Übermass ab und ehrte die Vorbilder mehr als würdig! (rsl)

bloodstaind

Crazy Lixx
Die Kult-Sleazer aus Malmö gelten, zusammen mit den Kollegen von Crashdïet, zu den Mitbegründern der "New Wave of Swedish Sleaze" und sind schon seit über zwei Dekaden im Geschäft. Während dieser Zeit gab es einige Wechsel im Line-up, und seit den Anfängen sind noch Danny Rexon (v) und Joél Cirera (d) mit von der Partie. Der aktuelle Fünfer zeigte sich als geschlossene Einheit und liess von Anfang an nichts anbrennen. Der ansteckende Drive der Band, verpackt in griffige Songs, liess die Stimmung vor der "Bläkläder Stage" bald in die Höhe schiessen und mündete in einem stündigen Schaulaufen der Extraklasse. (rsl)

crazylixx

Crimson Glory
Manch ein Fan der ersten Stunde hätte wohl nie im Leben daran geglaubt, dass die Lunte im Jahre 2025 und mit dem vierten Neustart nach den Phasen 1982 bis 1991, 1999 bis 2000 sowie 2005 bis 2013 nochmals brennt. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Fakt ist natürlich, dass nicht wenige Puristen sich hiervon nicht mehr angesprochen fühlen, aber letztlich geht es um die Songs, die hiermit wieder zum Leben erweckt werden, und nur das zählt. Mit dem letzten Gig von Alt-Keyboarder John "Spock" Zahner wurde an der Stelle eh Geschichte geschrieben, und hoffentlich geht es dennoch weiter mit den Amis. (rsl)

crimsonglory

Old Man's Child
Zu ziemlich sonnigem Wetter gab es dann mit Old Man's Child eine ordentliche Portion Black Metal in diversen Variationen. Sänger Tom Rune Andersen Orre alias Galder, der ganz in weiss gekleidet war und das Gesicht ebenfalls bleich leuchtend präsentierte, eröffnete den Reigen mit bestem, symphonischem Black Metal und beeindruckte die Leute. Alle, die es sich bewusst ausgesucht hatten, dieser Show beizuwohnen, waren zwar nicht zahlreich, aber mit Sicherheit die richtige Meute, da die parallel aufspielenden D-A-D definitiv viel mehr Leute anzogen. Seis drum, aber auch hier galt: alles richtig gemacht! (rxx)

oldmanschild

Remedy
Gleichzeitig mit Meshuggah durften Remedy aus Stockholm auf der kleinsten Aussenbühne ran. Geboten wurde astreiner und positiv stimmender 80er Hard Rock von bester Qualität. Solche Bands gibt es eigentlich zwar überall zu sehen, aber heute Nacht passte einfach alles. Die Songs, die Optik wie auch das Ambiente. Die Jungs zündeten noch einmal ein musikalisches Feuerwerk, das wohl in manchem Besucher-Ohr noch eine ganze Weile nachhallte. (rxx)

Sweden Stage
(rsl)

Kee Marcello (Performs Europe)
Es ist schon eine ganze Weile her, seit ich mir Europe mit Kee Marcello angehört und diese auch live gesehen hatte. Wir reden hier von der Zeit der beiden Alben «Out Of This World» (1988) und «Prisoners In Paradise (1991). Diese Phase ohne Stamm-Gitarrist John Norum war relativ kurz, setzte aber einen wichtigen Markstein in der Karriere der schwedischen Edel-Rocker, die seit anfangs der 2000er wieder in der Original-Formation unterwegs und besser denn je sind. Trotzdem wurde der hammermässige Auftritt von Kee und seiner Band (mit Jakob Samuel, Ex-The Poodles) lautstark abgefeiert und liess keine Wünsche offen. (rsl)

keemarcello

Hardline
Nach der vorangegangenen Steilvorlage von Master Marcello legten Hardline mit dem unverwüstlichen Johnny Gioeli anschliessend einige Briketts nach und lieferten eine Hard Rock Show der Extraklasse ab. Wie gewohnt war der sympathische Frontmann ständig in Bewegung und gab einmal mehr 120%, einfach unglaublich. Mitunter flankiert von keinem Geringeren als Alessandro del Vecchio an den Keyboards und Lichtblick Anna Portalupi am Bass wurde ein Hit nach dem anderen gezockt. Wo normalerweise Francesco Jovino hinter den Kesseln sitzt, half der grandiose Fabio Alessandrini (Annihilator) aus und brillierte auf ganzer Linie! (rsl)

hardline

Jørn
Noch immer geflasht von Hardline, konnte ich mir nicht richtig vorstellen, dass dies noch getoppt werden kann. Jørn Lande hatte ich in den letzten Jahren eigentlich immer "nur" als Gastsänger bei Tobi Sammets Avantasia erlebt. Dabei geht fast vergessen, dass er, neben drei Alben mit Masterplan und vier mit Russel Allen, auch einige Solo-Werke und beileibe keine schlechten veröffentlicht hat. Nach dem Opener-Medley, das aus fünf eigenen Sons bestand, wurde die Hälfte des Sets mit Cover-Versionen, darunter «Ride Like The Wind» von Christopher Cross, bestückt. Überraschend war dabei jedoch klar «Square Hammer» von Ghost. (rsl)

jorn

Abbath
Der ehemalige Frontmann von Immortal ist sicherlich nicht mehr so erfolgreich wie zuvor, aber mit seinen Solo-Alben konnte er sich zumindest über Wasser halten. Für die diesjährigen Festivals besann er sich nun eben seiner Vergangenheit und fungierte heuer unter dem Banner "Abbath plays Immortal". Das brachte mich in eine heftige Zwickmühle, denn zur gleichen Zeit spielten auf der gegenüberliegenden "Rock Stage" die deutschen Piraten-Metaller von Running Wild auf. Da Letztere livemässig eher selten unterwegs sind, wollte ich mir das nicht entgehen lassen, aber erst nach einer halben Stunde konnte ich mich lösen, da Abbath und sein Gefolge voll ablieferten. (rsl)

abbath

Rock Stage
(tin)

DragonForce
Die Engländer boten eine mitreissende Show, die neben einem Spielautomaten auf der Bühne auch von einem Drachenkopf unterstützt wurde. Mit ihrem Hyper Speed Metal, den wehenden Haaren und Bassistin Alicia Vigil fuhren DragonForce viele Eckpunkte auf, welche ihre Show zusätzlich aufwerteten. Ganz zu schweigen von den schwindelerregenden Solos von Herman Li. Sänger Marc animierte mit seiner freundlichen Art das Publikum, und so konnte die Drachen-Power, trotz Regen, aber mit Pyros, mehr als nur einen Achtungserfolg verbuchen. Die Band bedankte sich beim zahlreich erschienenen Publikum für das Ausharren und dass Schweden die Truppe mit typisch englischem Sommerwetter begrüsste, wie Marc spasseshalber verkündete. (tin)

dragonforce

Danko Jones
Der Kanadier liess wissen, dass er den Fotographen für die immer grossartigen Fotos dankt und jetzt gefälligst alle im Publikum das Handy zücken, respektive ihm dann die geschossenen Bilder schicken sollen. Daneben würde er gerne jedes Jahr am "Sweden Rock" spielen. Die Truppe rockte die Stage zu dritt mit ihrem kernigen und arschtretenden Rock. So, und da steckt auch ein bisschen das Problem. Da Danko als Sänger ans Mikrofon gebunden ist, konnte sich nur Bassist John frei bewegen, was auf der "Sweden Stage" dann doch nach eher wenig Action aussah. Ansonsten bot Mister Jones, wie gewohnt, eine packende Aufführung und liess sich zu Recht vom Publikum abfeiern. (tin)

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Orbit Culture
Bei dieser einheimischen Truppe aus Eksjö, Jönköping kann ich den ganzen Fan-Rummel nicht nachvollziehen. Spielen die Schweden nun Melodic Death, Technical Death, Progressive Metal oder etwa Thrash Metal? Oder doch von allem etwas? Die Fans begrüssten die Herren auf jeden Fall mit lautem Geschrei, was diese mit brachialer Gewalt und einer feinen Pyro-Show erwiderten. Dass die Combo um den singenden Gitarristen Niklas Karlsson nicht nur brutal aufspielen, sondern dabei die Fans auch mit feinen Keyboard-Melodien an den Eiern zu packen vermag, bewies man während der einstündigen Spielzeit, die zur Verfügung stand. (tin)

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Running Wild
Die Truppe um Bandleader Rock'n Rolf absolvierte nach langer Zeit wieder ein Konzert und überliess nichts dem Zufall. Meterhohe Feuersäulen schossen dabei ebenso in die Höhe wie Pyro-Effekte, die vom Bühnen-Dach aus losbollerten. Das Piraten-Schiff hatte dabei ebenso seinen Auftritt, wie die dazu passenden Bühnen-Klamotten der vier Musiker. Schweden war bereit für Running Wild und feierte die Truppe schon beim Soundcheck lautstark ab. Verständlicherweise, denn die Metal-Helden sind zu einer Seltenheit geworden und absolvieren kaum noch Konzerte.

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Die Setliste hatte es in sich, und dank den alten Klassikern «Branded And Exiled», «Lead Or Gold», das mit einem kleinen Drum-Solo eingeleitete «Little Big Horn» und dem neueren «Piece Of The Action» fiel die Stimmung nie ab. Daneben waren es «Bad To The Bone» und «Riding The Storm», welche Schweden zu einem lautstarken Mitsing-Chor animierte. Mit «Under Jolly Roger» und dem sensationellen und nicht zu erwartenden «Treasure Island» (was für eine Göttergabe!) beendeten die Jungs einen Gig, der sicherlich noch Luft nach oben hatte (was beim ersten Auftritt immer der Fall ist), aber zum Besten gehörte, was diese vier Festival-Tage zu bieten hatten. (tin)

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Meshuggah
Dunkles Licht und Gestalten, von denen man nur ihre Silhouetten sah, eine grundböse Stimmung und eine Band, welche sich als unnahbar präsentierte, beschlossen den dritten Tag. Meshuggah aus Umeå, Västerbotten bliesen den jüngeren Fans nochmals den Marsch und traten mit ihrem technischen Death Metal allen kräftig in den Arsch. Die Jungs standen in einem Gemisch aus grellem Licht sowie undurchsichtigem Nebel und peitschten die letzten Reserven aus den Körpern der Fans. Der krasse Stilwechsel nach den Scorpions liess aber auch viele Leute bereits den Rückweg zum Zelt, in den Camper oder zum Hotel antreten. Was die Jungs da aber boten, war der ideale Genickschlag, um sich danach auf die Matratze zu legen und sich für den letzten Tag auszukurieren. (tin)

meshuggah

Festival Stage
(tin)

Royal Republic
Also, man muss ja nicht alles gut finden, und speziell in der Musik ecken sich die Geschmäcker immer wieder an. Wenn aber eine dermassen durchstrukturierte Truppe wie Royal Republic auf der Stage steht und alles irgendwie mehr nach Marketing, denn nach Rock riecht, dann suche ich lieber das Weite. Man kann den Schweden durchaus attestieren, dass sie es fertig bringen leicht modernere Rock-Tunes mit Def Leppard-liken Chören zu vermischen, um damit zumindest die Spotify-Freunde zu überzeugen. Wie gesagt, das war nicht meine Baustelle, aber den Anwesenden schien es mehr als nur zu gefallen, und somit räumten die Jungs um Sänger Adam Grahn auf der ganzen Linie ab. (tin)

royalrepublic

Apocalyptica
Die Cellisten beehrten das "Sweden Rock Festival" mit einem Metallica Gig der besonderen Art. Die Jungs stiegen mit «Ride The Lightning» ins Programm ein und spielten für die kommenden 75 Minuten einen Querschnitt durch die erste Schaffens-Periode der Truppe um James Hetfield. Waren es «Battery», «Creeping Death» oder «From Whom The Bell Tolls», die Herren um Eicco sassen nicht nur da, sondern wechselten immer wieder ihren Platz. Die Haare der Protagonisten flogen im Takt und wer auf Klassik und Metallica steht, wurde hier zur vollen Befriedigung bedient. (tin)

apocalyptica

D-A-D
Die Dänen boten einmal mehr einen weltklassemässigen Auftritt, bei dem nicht ein übergrosses Karussell auf der Bühne stand (wie beim letzten SRF-Auftritt), sondern eine Art Cockpit eines Flugzeuges, in welchem Drummer Laust Sonne sass. Als das "Cockpit" in die Höhe gehievt wurde, entpuppte es sich allerdings als Kuhschädel, den man vom Album-Cover von «No Fuel Left From The Pilgrims» her kennt. Sänger und Gitarrist Jesper Binzer dirigierte mit massig Humor durch die Show und überliess seinem Bruder Jacob viel Platz für dessen solistische Ausflüge. Als weiterer Höhepunkt zeigte Bassist Stig seine Auswahl an verrückten Bass-Modellen. Die Dänen sind eine Bank, und wenn Filippa von Thundermother sagt, dass D-A-D die beste Liveband seien, dann mag sie damit vielen Fans aus dem Herzen sprechen. (tin)

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Scorpions
Ja, ja, ja, ich höre die Nörgler schon wieder, dass Klaus Meine nicht mehr singen kann und sich wie ein alter Mann bewegt. Nun gut, wer in den Siebzigern und Achtzigern eine so feurige Bühnen-Show ablegte, wie der Shouter von den Scorpions, muss sich sicherlich mit solch völlig deplatzierten Aussagen konfrontiert sehen. Aber! Wer mit 77 Jahren noch immer eine solche Performance abliefert, dann zieht man ganz einfach seinen Hut davor. Während andere sich im Altersheim verpflegen lassen oder den Weg aufs Klo mit einem Rollator meistern müssen, rockt der gute Klaus die Bühne noch locker. Die Jungs feierten ihren 60. Band-Geburtstag (!) und zeigten auf eindrückliche Art und Weise, dass der Skorpion noch immer tödlich zustechen kann. Mit dem Opener «Coming Home» und «Gas In The Tank» legte der Fünfer gleich los, als gäbe es kein Morgen mehr.

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Bis zur Welt-Hymne «Rock You Like A Hurricane» spielten sich die Herren Meine, Schenker, Jabs (der einmal mehr göttlich und weltklassemässig ablieferte!), Maciwoda und Dee (trommelte wie ein teuflischer Derwisch) in einen wahren Rausch. Glücklicherweise blieb die Übernummer «I’m Leaving You» im Programm und rockte zusammen mit «Bad Boys Running Wild», «Tease Me Please Me» und «Blackout» das "Sweden Rock Festival". Die sanfteren Parts («Send Me An Angel», «Wind Of Chance») wurden teils mit viel Tränen in den Augen der Fans abgefeiert und bewiesen, welch unglaubliche Klassiker die Scorpions geschrieben haben. Persönlich feierte ich den Gig nach allen Regeln der Kunst ab, denn seien wir ehrlich, wie lange werden wir die Scorpions noch auf der Bühne erleben? Es war eine Lernstunde in Sachen Musik, Lichtshow (grossartig) und filmischer Animation auf den Video-Streams (gigantisch). Eines ist sicher, solche Bands wird es nie mehr geben, darum zelebriert sie, solange es noch geht! (tin)

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Samstag, 07.06.2025 (Vierter Tag)

Pistonhead Stage
(keine Berichte)

Bläkläder Stage
(rxx)

Metalite
Der letzte Tag des Festivals wurde um 11:30 Uhr von der hiesigen Power Metal Truppe Metalite eröffnet. Die stets schnuckelige Erica Ohlson bot wieder einen atemberaubenden Anblick. Sie moderierte wundervoll durch das Programm und sang den Set wie ein Engel. Die Jungs an den Instrumenten waren, wie immer, sehr humorvoll drauf, und man spürte den Spass, den sie dabei hatten. Zuletzt wurde dann auch noch der Hit «We Bring You The Stars» gespielt und die Leute zufrieden zur nächsten Stage geschickt. (rxx)

metalite

Soen
Proggig wurde es dann mit den allseits beliebten Soen aus Schweden. Sie konnten für sich ein Heimspiel verbuchen, das bei diesem wunderbaren Wetter eine besondere Stimmung erzeugte. Die Jungs boten eher was fürs Ohr, als fürs Auge, wie das nun mal bei proggigen Angelegenheiten öfters vorkommt. Der jetzt schon breite Zuspruch von Musikliebhabern wird dieser Band wohl bald noch grössere Flügel verleihen. (rxx)

soen

Vola
Als letzter Act der kleinen Bühne durften die aus Dänemark stammendem Vola ran. Sie spielen so eine Art nordischen Ambient, aber eine durchaus groovige Variante davon. Man könnte hier sogar einen gewissen Vergleich hin zu Coldplay (!) ziehen, aber ohne zu "cheesy" zu wirken. Eher etwas dunkel angehaucht und irgendwie noch schwer zu beschreiben. Das Ganze war allerdings auf jeden Fall hörenswert. (rxx)

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Sweden Stage
(rxx, rsl & tin)

Cyhra
Relativ locker und bequem konnten Cyhra ihren Melodic Metal präsentieren. Die All Star Truppe mit Members von Amaranthe, The Halo Effect und Kamelot überzeugte mit einem tighten Set. Der Platz vor der "Sweden Stage" war ordentlich gefüllt, und es verbreitete sich eine grossartige Stimmung an diesem sonnigen Nachmittag. Dieses Kollektiv sollte man echt im Auge behalten, denn da könnte noch viel mehr kommen. (rxx)

cyhra

Wishbone Ash
Nach 1992, 2003 und zuletzt 2017 beehrte die britische Rock-Ikone das "Sweden Rock" nun schon zum vierten Mal. Da im Woodstock-Jahr 1969 (!) gegründet, steht zumindest Gitarrist Andy Powell als letztes, verbliebenes Ur-Mitglied im 56. Karriere-Jahr, eine unglaubliche Geschichte der Band, die einst den "Dual-Lead-Sound" begründet hat. Unabhängig von der Besetzung, und da gaben sich viele Musiker die Klinke in die Hand, spielte man auch heuer ein knackiges Set, das keine Wünsche offen liess. Etwas mehr als eine Stunde lang wurden Genre-Fans von der immer noch sehr spielfreudigen Truppe verwöhnt, ein Sound-Leckerbissen sondergleichen! (rsl)

wishboneash

Eagles Of Death Metal
Die Garage Rock Band um Bandleader Jesse Hughes wird auf immer und wenig mit dem tragischen Anschlag von 2015 in Pariser Konzertlokal "Bataclan" verbunden sein, auch zehn Jahre danach. Kein leichtes Unterfangen, aber die Eagles suchten einen gangbaren Weg und schauten nach vorne. Was das aktuelle Line-up mit Blickfang Jennie Vee (b/v) und Jorma Vik (d), zusammen mit Jesse und Gitarrist Chris Shiflett (Foo Fighters) als Live-Gast dann aber an Spielfreude abfeuerte, war etwas vom Besten, das ich seit langem auf einer Bühne gesehen hatte! Jesse konnte mehrmals kaum glauben, was da abging und freute sich wie ein kleines Kind darüber. (rsl)

eodm

Exodus
Steve "Zetro" Souza ist Geschichte bei Exodus. Das Wieso, Weshalb und Warum kennt wahrscheinlich nur Bandleader Gary Holt, der nach seiner Zeit bei Slayer wieder in den Schoss seiner Band zurückkehrte. Somit rückte Rob Dukes, der Nachfolger und Vorgänger von Zetro, erneut ins Zentrum von Exodus. Das kann man gut finden oder auch nicht. Was die Bay Area Thrasher aber boten, war eine Metal-Keule, die sich sehen lassen konnte. Angetrieben von Schlagzeuger Tom Hunting (60 Jahre jung) schraubte der Fünfer zum letzten Mal den Circle-Pit in unerreichte Höhen und blies zum Sturm. Lieder wie «Bonded By Blood», «Fabulous Disaster», «Black List» sowie «A Lesson In Violence» haben nichts von ihrer Aggressivität wie Bissigkeit verloren und liessen den Platz vor der Bühne zu einer staubigen Angelegenheit werden. (tin)

exodus

Rock Stage
(rsl, rxx & tin)

Crucified Barbara
Schon nur die Ankündigung der Reunion im letzten Herbst, respektive zu Ehren des 20-jährigen Jubiläums ihres Debüt-Albums «In Distortion We Trust», überraschte die Szene und trieb die Vorfreude zu diesem ersten Auftritt nach fast zehn Jahren Pause in ungeahnte Höhen. Und dann betraten sie, unter grossem Jubel, die Bühne wieder, heisst Mia Coldheart (v/g), Klara Force (g), Ida Evileye (b) sowie Nicki Wicked und legten gleich los wie die Feuerwehr. Ihr Hard Rock in metallischem Kleid hatte keinerlei Staub angesetzt, im Gegenteil. Der stündige Auftritt war nichts als eine Kür der Sonderklasse und hoffentlich erst der Anfang von neuen Taten. (rsl)

crucifiedbarbara

Hypocrisy
Ein wahrer Triumphzug wurde vom hochrespektierten Peter Tägtgren und seinen Mannen von Hypocrisy entfesselt. Wer diese Band oder auch Pain musikalisch kennt, weiss, welche Stimmung hinausgetragen wurde. Death Metal mit dem besonderen Ambiente, was nur diese legendäre Band beherrscht. Viele haben es versucht, aber nie gut kopiert. So zog sich ein faszinierender Live-Set durch den Nachmittag, und die Stimmung auf dem Feld war überwältigend. Sicherlich eines der Highlights des Tages. (rxx)

hypocrisy

Blind Guardian
"Seid willkommen zu den besten sechzig Minuten dieses Festivals. Wer nachher etwas anderes sagt, der lügt", begrüsste Hansi Kürsch das schwedische Publikum, um gleich mit folgendem Satz nachzudoppeln: "Die guten Songs kommen erst am Schluss, und darum spielen wir die weniger guten jetzt". Mister Kürsch weiss, wie er das Publikum auf seine Seite bringt und trug dabei immer den nicht so ernst gemeinten Galgenhumor auf den Lippen.

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Schweden frass dem Shouter aus den Händen, und somit war es den sehr gut eingespielten, blinden Gardinen ein Leichtes, sich abfeiern zu lassen. Mit «Into The Storm» stieg die Truppe ins Geschehen ein und liess sich von Song zu Song mehr hochleben. Logisch, dass dabei die Hobbit-Ballade «The Bard's Song» von allen mitgesungen wurde und «Mirror Mirror» zum kollektiven Abbangen einlud. Wie auch die lauten Fan-Chöre, die man noch lange den Refrain von «Valhalla» singen hörte, als sich die Band bereits hinter der Bühne ein Bier gönnte. (tin)

blindguardian2

Turbonegro
Ich gebe es unumwunden zu, dass mich Blind Guardian bisher weder interessiert, noch abgeholt haben, und deshalb war die Wahl, mir Eagles Of Death Metal gegenüber auf der "Sweden Stage" anzuschauen, goldrichtig. Gerade umgekehrt verhielt es sich anschliessend mit Exodus und Turbonegro, aber da ich Letztere schon lange nicht mehr oder gar noch nie live gesehen hatte, fiel mir die Wahl leicht, weil ich mit dem zurückgekehrten Brüll-Würfel Rob Dukes eh nicht viel anfangen kann. Hatten die Eagles zuvor schon schwer begeistert, vermochten Tony "Duke of Nothing" Sylvester mich und die "Turbojugend" vollends zu flashen, was für ein verdammtes Brett! (rsl)

turbonegro

Festival Stage
(tin)

Joddla Med Siv
Die Jungs in ihren verrückten Klamotten sah ich bereits schon mal am "Sweden Rock Festival". Bereits damals war ich über die euphorischen Reaktionen des Publikums völlig überrascht. Auch dieses Mal zogen Joddla Med Siv sehr viele Leute vor die Bühne, welche die Gruppe mit lauten Joddla Sprechchören empfingen. Der Klamauk, den die Jungs auf der Bühne abzogen, verstanden natürlich nur die Schweden, da die Truppe ihre Lieder auf Schwedisch sang. Schweden feierte die Band ab, und die anderen Nationalitäten schauten sich das Ganze mit einem verwirrten Grinsen an. (tin)

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Gotthard
Die Jungs um Sänger Nic Maeder hatten von der ersten Sekunde an ein Riesenproblem mit dem Sound auf der Bühne. Dabei fielen immer wieder die Gitarren aus, und es war Nic zu danken, dass er mit seiner lockeren, mitreissenden und professionellen Art das Publikum immer wieder animierte. Dies mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Mit einem guten Querschnitt aus den vergangenen Alben konnten Gotthard einen mehr als nur beachtlichen Sieg feiern.

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Dabei kam logischerweise die Überballade «Heaven» bei allen bestens an, und das eine oder andere Tränchen kullerte über die Wangen der Holden. "This feels so good, you're amazing", bedankte sich der Sänger immer wieder beim Publikum. Ganz ehrlich, Nic hat eine unglaubliche Entwicklung hinter sich und ist für mich der kompaktere Shouter und Entertainer als sein Vorgänger (auch wenn mich dafür viele nun lynchen werden). Darum Daumen hoch für Gotthard, die trotz widriger Umstände einen grossartigen Gig ablieferten, und danke an Nic für seine fantastische Performance. (tin)

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Black Country Communion
"It feels like coming home" bedankte sich Glenn Hughes beim schwedischen Publikum und stellte sicher, dass sein Star-Ensemble auch am vierten Tag noch für gute Stimmung sorgen konnte. Der ehemalige Deep Purple Bassist und Sänger spielte mit Trommler Jason Bonham (dem Sohn vom ehemaligen Led Zeppelin Drummer), Keyboarder Derek Sherinian (Ex-Dream Theater) sowie Gitarrist Joe Bonamassa und liess feinen Hard Rock mit vielen Blues Anteilen aus den Boxen fliessen. Glenn entpuppte sich erneut als nach wie vor sehr guter Sänger, der mit seiner Art in den Siebzigern stecken geblieben ist, aber auf sehr natürliche und freundliche Art mit dem Publikum kommunizierte und dieses auf seine musikalische Reise mitnehmen konnte. (tin)

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Sabaton
Nun gut, sie waren die Headliner und sah man das Aufgebot an Fans, dann wusste man wieso, auch wenn ich es nie verstehen werde. Mit einem "fliegenden" Panzer als Drumriser, sehr viel Pyros, welche die Truppe jeweils mit einen minutenlangen Nebel eindeckte, einen mit Plektrum am Kopf bestückten Joakim und "Hymnen", welche von den Fans lautstark mitgesungen wurden, fand das Festival für viele den absolut perfekten Ausklang. Man kann über den Fünfer denken was man will, aber der Erfolg gibt ihnen Recht. Neidlos muss man zugestehen, dass die Fans textsicher waren und zum Takt der Lieder die Fäuste in den Himmel reckten.

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Zudem hatten Sabaton einen unglaublichen Spass auf der Bühne und schienen die Reaktionen, welche von Publikum ausgingen, noch immer nicht als selbstverständlich anzusehen. Sie sind eine Truppe für die Fans geblieben, vielleicht weil sie selbst noch Fans sind. Ende gut alles gut. Zumindest für Sabaton und ihre Schar an Liebhabern ihres Sounds. Das SRF klang mit den letzten Tönen von «To Hell And Back» aus, und alles begab sich zum letzten Mal in diesem Jahr zum Ausgang. Wahrscheinlich viele schon mit dem Gedanken beim "Sweden Rock" 2026. (tin)

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