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Aus Portland, Oregon, U.S.A, stammt der Vierer um Kelly McLaughlin (Guitar, Vocals), Pierce Williams (Drums, Backing Vocals), Eli Lundgren (Guitar) und Brian Rush (Bass, Synths).
Ænigmatum bringen mit «Desconsecrate» ihren zweiten Longplayer, nach dem selbstbetitelten Debüt und zwei Demos namens «Adorned In Wrath» und «Indoctrination Of Mourning» in ihrer kurzen Existenzzeit, nämlich seit dem Jahre 2017, heraus. Acht sagenumwobende Tracks befinden sich auf «Deconsecrate». Fans von Eucharist, The Chasm, At The Gates, Dark Tranquillity, Necrophobic, Atrocity, Opeth und Konsorten werden an Ænigmatum ihre wahre und intensive Freude haben, doch auch Beyond Creation, Obscura und etwas The Black Dahlia Murder sind nicht von sich zu weisen. Stets groovend, mit komplexen und labyrinthähnlichen Songstrukturen behaftet, kämpfen sich die Instrumente durch die Pfade von «Desconsecrate». Technisch, leicht progressiv angehauchter Black Death Metal mit Schmackes und Variationen. Die Produktion kommt messerscharf, druckvoll und böse rüber, das surreale Cover-Artwork stammt von Ivory Crux (Voidceremony). Die beiden Gitarren frickeln sich in bahnbrechender Geschwindigkeit durch die Riffs und Lines hindurch, gepaart mit kurzen, akustischen und ruhigen Momenten, danach geht's wieder kettensägemässig in den dichten Urwald, und da wird kräftig abgeholzt.
Ja, auch die solodesken Momente kommen nicht zu kurz, mal melodiös, dann wieder shreddermässig runter geraspelt. Zudem werden die technisch fusionierten Momente ebenfalls hochgelobt durchgesteckt. Der Tieftöner wirbelt nicht nur begleitend, auch der sucht sich seine Freiheiten im autarken Gezupfe, ist ebenfalls solodesk wie die beiden Gitarren unterwegs, was dem Gesamtsound die Freiheiten musikalischen Wirkens eröffnet. Die Drums wirbeln und tänzeln auf allen Ebenen ebenfalls sehr technisch und virtuos, will schreiben, dass satte Blastbeats, teils längere Grindcorepassagen, gepaart mit sattem, schnellen und technsich versiertem Double-Bass, sich die Pfoten geben, mit den Toms und Cymbals orkanmässig herum gewirbelt wird, die Snare satt und trocken nach vorne peitscht, gnadenlos, ohne die Möglichkeit, etwas Schnauf abzuholen. Der Synth untermalt das heftige Gewitter an musikalischen Ingredenzien und sättigt den Boden. Die Vocals sind tief deathig und guttural gehalten, böse, in verständlicher Manier und wütend wie aggressiv. Anspieltipps wären da wohl sicher alle acht Songs, doch «Fracturing Proclivity», «Larke Sanguine Phantom» und «Forged From Bedlam» sind doppelte Zuckerschnalzen par excellence. Ænigmatum sind eine sehr interessante wie auch in Zukunft weiter zu verfolgende Konstellation.
Poldi