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Mit «Ikigai», was auf japanisch "Lebenssinn" bedeutet, schreiten die Jungs von Abiotic zu ihrem dritten full-length Longplayer mit elf Tracks.
Abiotic, die sich innerhalb der U.S.A. vom Gründungsjahr 2010 in Florida formierten, folgte darauf die Streusalverteilung im Jahre 2018 auf die Staaten Massachusetts, Florida und Kalifornien. Nun, diese Verstreuung ist auch auf «Ikigai» zu hören, denn diese Scheibchen ist sehr progressiv und technisch gewachsen gegenüber den Vorgängern. Das Songwriting ist sehr komplex und durchgehend auf alle elf Songs übertragend, denn es benötigt mehrmaliges Hören, Reinhören, Zuhören, denn die alle Songs sind sehr abstrakt, verfrickelt und wahrlich komplex geschrieben. Ist auf den ersten Hörgang nicht vielleicht gleich als groovend zu empfinden, so wächst jedoch diese Grooveheit beim x-ten Male sich reinknien in «Ikigai» und der Genuss steigt von Male zu Male enorm. Also vorneweg mal, es ist richtig goil gefrickelter, technical, progressive Death Metal, so à la Rings Of Saturn, Allegaeon, Beneath The Massacre, The Black Dahlia Murder und Konsorten. Die beiden Gitarren liefern sich brandgefrickelte Duelle, sowohl im Riffing als auch im Soloing.
Das Riffing hat sowohl deathige als auch ab und an blackige Elemente, mal rasend schnell, mal stimmungsvoll im Midtempobereich, dann wieder melodieverliebt und in den Soli permanent frickelnd, shreddernd, arpeggierend und tappisierend. Der Tieftöner frickelt uneingeschränkt zu den beiden Gitarren mit, mit Walking-Basslines. Die Drums wirbeln abstrakt durch das Universum, stets Double-Bass-mässig und blastend wie grindend. Doch auch die ruhigen Momente, wohlgesinnt mit den anderen Instrumenten, die beinahe atmosphärischen Momente tragend, tun auch dem Gesamtsound sehr gut und lassen das Potenzial von Abiotic aufblitzen und erkennen. Die Vocals pendeln sich ausgleichend zwischen dem gutturalen Wortgefecht als auch dem screamenden Shouting hin und her. Die Produktion ist hammerhart, klar und sehr druckvoll. Das Cover-Artwork ist der Brüller schlechthin, die Ruhmesgalerie hat ein neues Werk auf dem Treppchen der ersten Drei. Anspieltipps sind alle elf Tracks, keine Frage. Und deshalb gibt es hier einfach der ultimative Tipp: Reinziehen, Zuhören, Reinhören, Anhören und vor allem Geniessen.
Poldi