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Die Ostengländer von Countless Skies sind auf den ersten Blick Kandidaten für die Kategorie: „Nicht unbedingt nötig, aber ganz nett.“ Allerdings haben sie auf ihrem Debüt „New Dawn“ bereits bewiesen, dass dem nicht so ist und sie einiges richtig gemacht haben.
Ihr Melodic Death ist vorwiegend im Mid Tempo-Bereich angesiedelt und die stimmliche Darbietung und natürlich die vom Keyboard unterlegten Melodien erinnern sehr an neuere Streiche der Göteborg-Legenden Dark Tranquillity. Ein Händchen für coole eingängige, teilweise sogar richtig grosse Melodien haben die Jungs definitiv und die Klargesang-Passagen kommen sehr kraftvoll und vor allem variabel daher. Das Ganze wirkt zu keiner Sekunde aufgesetzt, bemüht oder gar peinlich. Löblich zu erwähnen ist, dass Countless Skies nicht in das schon zur Genüge ausgereizte Schema verfallen: gegrowlte Strophe, klarer Refrain. Diese Rollen werden auf „Glow“ geschickt getauscht und verhindern somit eine gewisse Vorhersehbarkeit. Der abschliessende Longtrack „Glow“, der aus Part I – III besteht, bündelt nochmal sehr geschickt sämtliche Stärken der Band und lässt trotz seiner eigentlichen Gesamtlänge nie Langeweile aufkommen. Countless Skies befinden sich im offenen Feld des Melodic/Death Metal definitiv näher bei Insomnium als bei Dawn Of Disease, aber den Vierer sollte man als Liebhaber guter Melodien auf alle Fälle auf dem Radar behalten, denn da ist das Ende der Geschichte noch lange nicht erzählt.
Oliver H.