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Metal Factory since 1999
Die Nächte werden immer länger, was gäbe es da Passenderes als leidenden, melancholischen Doom Metal. Mit ihrem fünften Studio-Album liefert die deutsche Band wieder vernichtende Klänge und Lyrics ab. Die Songtexte handeln von Liebe, Schmerz und Verlust. Diese werden nicht nur durch das kennzeichnende Growling herüber gebracht, sondern auch durch Passagen, in denen Lars Dotzauer zu sanfter Musik etwas erzählt.
Wenn man das so hört, könnte man meinen, dass das Album eher in Richtung der kitschigen Seite lehnt. Dem ist aber nicht so. Die Riffs sind emotionsgeladen, und der Gesang wirkt sehr ehrlich. Man kann sich dieses Album kaum anhören und nicht gleich selbst in dieses düstere Loch hinein gezogen zu werden, welches sie da so wundervoll erschaffen haben. Der fast zehnminütige Opener «Dead End: May» beginnt mit Grillen-Gezirpe, und dann langsam schaltet sich eine verzerrte Gitarre ein und spielt eine traurige Melodie. Wenn die Drums und der Bass sich noch dazu gesellen, ist das abgrundtief dunkle Bild schon komplett, und man kann nur erahnen, was einen da noch alles erwartet. Beim zweiten Track muss jedoch schon der erste Bruch hingenommen werden und beginnen mit einem Death Metal ähnlichen Riff. Doom Metal setzt eigentlich auf sehr viel auf Repetition, nicht aber Décembre Noir. Sie spielen die Riffs nie so lange, als dass sie langweilig werden könnten. So wird man immer wieder von plötzlichen, musikalischen Wendungen überrascht. Der Closer sammelt nochmals alle Emotionen, die sich im Verlauf des Albums in einem entwickelt haben und lässt «Your Sunset | My Sunrise» wunderschön ausklingen. Das Album ist eine Perle, jedoch sollte man gewarnt sein. Egal wie man gelaunt ist, dieses Werk wird einen an einen äusserst düsteren Ort bringen.
Erik N.