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Die Psychedelic Southern Rock Band DeWolff stammt aus dem tiefen Süden der Niederlande und wurde 2007 von den Brüdern Pablo & Luka van de Poel und Robin Piso gegründet. Das ist auch schon eine ganze Weile her und doch sehen die Musiker aktuell immer noch "jung" aus. Wer das Trio im vergangenen Sommer als Support von TOTO in Pratteln, dazu noch Open-Air, hat erleben dürfen, weiss um die Qualitäten dieser agilen Truppe.
Ebenso erwähnenswert ist die überraschende Tatsache, dass in der Zwischenzeit, das neue Album «Love, Death & In Between» miteingerechnet, nicht weniger als zehn Studio- und drei Live-Alben raus gehauen wurden! Das kann sich in der Tat sehen und vor allem hören lassen. Der Retro Rock der Oranjes, der nach wie vor tief in den 70ern verwurzelt ist, trieft schon beim Opener «Night Train» aus jeder einzelnen Pore. Da die Band im Studio stets unter Live-Bedingungen aufnimmt, klingt die Mucke, wie wenn sie gerade vor einem gezockt würde. DeWolff schöpfen hierbei gleich aus dem Vollen und haben neben feinen female backing vocals auch gleich noch eine töfte Bläser-Section im Einsatz.
Die Ladies (und die Bläser) veredeln das nachfolgende «Heart Stopping Kinda Show» ebenso, und mehr 70er geht jetzt echt nicht. Fluffig wie bluesig erklingt «Will O' The Wisp», und offenbar gehören die Mädels mindestens auf der Scheibe dauerhaft zum Repertoire. Spätestens beim über 16-minütigen Epos «Rosita» wird zudem gewahr, dass die eingangs schon beschriebene, respektive ergänzende Instrumentierung offenbar einen festen Platz auf «Love, Death & In Between» inne hat. Die Frage an dieser Stelle ist nun, wie das dann auf der anstehenden Tour live umgesetzt wird, denn die Jungs haben eindrücklich bewiesen, dass sie es auch bloss zu dritt schnörkellos umzusetzen vermögen und es voll drauf haben.
Die "Jon Lord Gedenk-Hammond" bei «Counterfeit Love» setzt noch ein zusätzliches Ausrufezeichen, und bei «Message For My Baby» dringen gar noch Vibes der legendären Average White Band durch! Auch gemässigte Tunes wie «Gilded (Ruin Of Love») oder «Pure Love» unterstreichen die hohe Musikalität von DeWolff. Wem bisher das psychedelische Element gefehlt hat, kriegt eine ausgewogene Dosis zu «Queen Of Space & Time» als Ausklang, wo gar noch eine Querflöte kurz vorbei schaut. Der selbstbetitelte Vorgänger von 2021 klang da noch wesentlich rockiger, aber die Niederländer erweitern ihren eigenen Musik-Kosmos um eine gehörige Portion Abwechslung unter Wahrung ihrer Wurzeln. Schlicht grandios und praktisch ohne Konkurrenz!
Rockslave